Worauf muss ich bei der Auswahl einer Handyversicherung achten?
Wichtige Punkte, auf die Sie in Ihrem Vertrag achten müssen, sind zunächst einmal die enthaltenen Leistungen bzw. die versicherten und nicht versicherten Schäden. Zudem gibt es einige Besonderheiten, die Sie im Auge behalten sollten, etwa die Vertragslaufzeit Ihrer Versicherung, eine etwaige Wartefrist bis zur “Aktivierung” Ihres Versicherungsschutzes, die Meldefrist und das Prozedere im Schadensfall sowie die Frage, ob Sie eine Selbstbeteiligung übernehmen wollen, oder nicht. trusted hat alle wichtigen Informationen für Sie:
Welche Schäden sind versichert?
Die meisten Handyversicherungen versichern Ihr Handy gegen die häufigsten Beschädigungen. Dazu gehören Displaybrüche, andere Sturz- oder Fallschäden, Wasserschäden, elektrische Schäden am Handy oder am Akku, Brandschäden und mehr. Oft optional ist der Diebstahlschutz, der in bestimmten Fällen auch gegen Diebstahl, Einbruchdiebstahl oder Raub absichert. Selten sind Schäden durch Dritte oder entstehende Kosten nach einem Diebstahl mitversichert.
Selbst mit optionalem Diebstahlschutz gibt es einige Fälle, in denen die Versicherung auch im Falle eines Diebstahls nicht einspringt - beispielsweise wenn Fahrlässigkeit im Spiel war. Es lohnt sich daher, immer einen Blick in den Leistungskatalog der gewählten Versicherung zu werfen, um eine Übersicht über die abgedeckten Schäden zu erhalten und böse Überraschungen zu vermeiden.
Die häufigsten Schäden an Smartphones sind Displaybrüche und Akkuausfälle, gefolgt von defekten Tasten und Wasserschäden
Übrigens: Bei den meisten Versicherungsunternehmen lassen sich nicht nur Handys, sondern oft auch noch andere Kleingeräte versichern. Suchen Sie beispielsweise eine Versicherung für Ihr Tablet, könnten Sie ebenfalls fündig werden. Mehr dazu erfahren Sie in den AVB des jeweiligen Versicherers.
Welchen Zeitwert hat mein Gerät?
Wichtig bei der Versicherung Ihres Smartphones ist der sogenannte Zeitwert Ihres Geräts. Versicherungen gehen oft davon aus, dass sich der Wert Ihres Geräts vermindert, je älter es ist, bzw. je länger es in Gebrauch ist. Mithilfe von Zeitwerttabellen versuchen einige Versicherungen, genau festzusetzen, um wie viel Prozent das Gerät pro Halbjahr oder Jahr im Wert sinkt, und setzen die Versicherungssumme dementsprechend fest. Eine klassische Zeitwerttabelle könnte beispielsweise so aussehen:
Alter des Geräts | Zeitwert |
---|
bis 12 Monate | 100% |
bis 24 Monate | 80% |
bis 36 Monate | 60% |
Das bedeutet, dass Ihr Gerät durch den Werteverfall - in den Augen Ihrer Versicherung - im zweiten Jahr nach dem Kauf nur noch 80% des ursprünglichen Kaufpreises wert ist; diese 80 Prozent entsprechen nach dem Ablauf des ersten Jahres der neuen Versicherungssumme.
Ausschlaggebend dafür, wie viel Geld Ihre Handyversicherung im Schadensfall bezahlt, ist der sogenannte Zeitwert
Screenshot: trusted.de
Quelle: easy.eu
Wie sind die Vertragslaufzeit und die Kündigungsmodalitäten?
Die Vertragslaufzeiten für Handyversicherungen liegen standardmäßig zwischen 12 und 24 Monaten und verlängern sich teilweise automatisch, wenn Sie nicht frühzeitig kündigen. Es gibt aber auch Anbieter, die wesentlich kürzere Verträge anbieten. So lässt sich der Vertrag von Friendsurance beispielsweise täglich kündigen. Bei anderen Anbietern können Sie frei zwischen verschiedenen Vertragslaufzeiten wählen, wobei längere Laufzeiten in der Regel einen attraktiven Rabatt mitbringen.
Teilweise können Sie Ihre Vertragslaufzeit im Tarifrechner selbst wählen, oft ist sie aber auf 12 oder 24 Monate fixiert
Screenshot: trusted.de
Quelle: easy.eu
Trotzdem sollten Sie - wenn möglich - stets einem Versicherungsvermittler mit möglichst kurzer Vertragslaufzeit den Vorzug geben. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Smartphones beträgt heutzutage 18 Monate bis 2 Jahre und nichts ist ärgerlicher, als noch in einem Versicherungsvertrag “gefangen” zu sein, wenn das versicherte Gerät bereits nicht mehr in Gebrauch ist.
Wie lange ist die Wartezeit bis zum Versicherungsschutz?
Wählen Sie eine Versicherung, sollten Sie in jedem Falle auf das magische Wort “Sofortschutz” achtgeben. In der Regel ist Ihr Gerät nämlich nicht direkt bei Abschluss einer Handyversicherung versichert, sondern erst nach einer gewissen Wartefrist von einigen Tagen bis zu Wochen. Versicherer wollen so ausschließen, dass Sie ein bereits beschädigtes Handy versichern und dann umgehend die Versicherungssumme beanspruchen können.
Wählen Sie einen Anbieter mit Sofortschutz, gilt diese Wartefrist nicht - allerdings ist das meist nur dann möglich, wenn Sie das Handy gerade erst frisch gekauft haben, Ihr Gerät also nicht älter ist als wenige Tage; oder wenn Sie direkt beim Kauf des Gerätes eine Handyversicherung abschließen. Beachten Sie also in jedem Fall die jeweilige Wartefrist und seien Sie sich bewusst, dass Ihr Gerät ggf. nicht umgehend versichert ist.
Wie alt ist mein Smartphone?
Auch das Alter Ihres Smartphones spielt bei den meisten Versicherungen eine große Rolle. Ein älteres oder gebrauchtes Gerät zu versichern, ist bei so gut wie keinem der gelisteten Anbieter möglich. Oft können Sie Ihr Gerät nur bis zu 6 Monate nach dem Kauf für eine Versicherung registrieren, bei einigen Anbietern sogar nur 3 Monate oder wenige Wochen. Eine Ausnahme im aktuellen Test ist der Versicherer hepster; dort spielt das Alter Ihres Gerätes keine Rolle und Sie können flexibel auch ältere oder gebrauchte Devices versichern.
Wo und wie schnell muss ich einen Schaden melden?
Essentiell wichtig ist die Meldefrist im Schadensfall. Hier hat jeder Versicherer seine eigenen Vorstellungen davon, wie schnell Sie einen Schaden melden müssen. Meist sind das ein paar Tage nach Eintritt des Schadens, in seltenen Fällen haben Sie länger als eine Woche Zeit.
Eins haben jedoch alle verglichenen Anbieter gemein: melden Sie einen Schaden nicht fristgerecht, muss die Versicherung auch nicht bezahlen. Informieren Sie sich daher unbedingt frühzeitig sowohl über die geltende Meldefrist, als auch über die verwendeten Kanäle. Viele Versicherungen bieten zwar schon eine Online-Meldung (mit IMEI-Nummer) an, einige erwarten allerdings auch eine schriftliche Meldung per E-Mail oder Post oder bieten eine telefonische Schadensmeldung an.
Eine Online-Schadensmeldung ist bei den meisten Handyversicherungen im Verbraucherportal mit einem Schadensformular möglich
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Quelle: ergo.de
Will ich eine Selbstbeteiligung oder nicht?
Die Selbstbeteiligung hat grundsätzlich den Zweck, Sie zur Vorsicht im Umgang mit Ihrem versicherten Gerät zu motivieren. Da im Schadensfall ein Teil des Risikos bei Ihnen verbleibt, und nicht vom Versicherer übernommen werden muss, geht die Versicherung davon aus, dass Sie sorgsamer mit Ihrem Gerät umgehen.
Wählen Sie die Selbstbeteiligung ab, steigen in der Regel die Kosten für Ihre Handyversicherung
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Quelle: onlineversicherung.de
Allerdings haben nicht alle Handyversicherungen eine Selbstbeteiligung; teilweise können Sie beim Abschluss einer Handyversicherung sogar selbst wählen, ob Sie eine Selbstbeteiligung tragen möchten, oder nicht. Dadurch verringern oder erhöhen sich dann Ihre Versicherungsbeiträge - Sie zahlen also monatlich mehr, wenn Sie keine Selbstbeteiligung tragen. Ob Sie eine Selbstbeteiligung für sinnvoll halten, müssen Sie letztlich selbst entscheiden und Ihren Versicherungsanbieter entsprechend auswählen.