Das Myers-Briggs-Modell teilt Persönlichkeiten in 16 Typen ein. Die bilden die Basis für das Dating auf Boo.
Screenshot: trusted.de
Quelle: boo.world
Immerhin; hinter Myers-Briggs steckt ja irgendwo doch Wissenschaft, auch wenn das Konzept schon recht alt ist und nicht selten wegen seines “Schubladendenkens” in der Kritik steht. Außerdem können solche Persönlichkeitstests ja auch Spaß machen, wenn man sie nicht zu ernst nimmt. Also: Nicht lange lamentieren und rein ins Getümmel.
Der MBTI-Test bei Boo dauert ca. 20 Minuten und teilt jede “Seele” in einen von 16 Typen ein. Ich bin z.B. ein “Aktivist” oder “ENFP”. Heißt: Ich bin extrovertiert, intuitiv, emotional und spontan.
Dank Boo erfuhr ich auch, wo meine Stärken und Schwächen liegen, welche Vorlieben und Abneigungen ich habe, was meine “Liebesphilosophie” ist oder wie ich in Konfliktsituationen reagiere.
Die Ergebnisse des MBTI-Tests sind sehr umfangreich und mehr oder weniger korrekt bzw. aussagekräftig
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Eine Menge Holz, und nachdem ich mir das Ganze angeschaut haben, kann ich sagen: Einiges stimmt, einiges nicht. Im Großen und Ganzen hat die App meine Persönlichkeit gut getroffen; oft sind die Beschreibungstexte – ähnlich wie bei Horoskopen – aber so allgemein gehalten, dass man sich immer irgendwie darin erkennen kann.
Einen netten Kniff finde ich, dass Boo Flirt-Tipps zu jedem Persönlichkeitstyp mitgibt; also dir verrät, wie du auf Personen eines Typs am besten zugehen solltest.
Zu jedem Persönlichkeitstyp gibt Boo ein paar Flirt-Tipps auf den Weg. Na, dann kann ja nichts mehr schief gehen!
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Wer will, kann sich per Suchfilter nur diejenigen Seelen anzeigen lassen, die laut Persönlichkeitsprofil (oder nach Sternzeichen) kompatibel sind.
Als mein Profil fertig war und es ans Matching ging, war ich erstmal enttäuscht. Dafür, wie viel Wirbel die App darum macht, anders zu sein, sieht Boo schon arg ähnlich aus, wie die meisten Konkurrenten. Im Zentrum steht – wie überall – ein großes Profilbild als Blickfang. Und auch wenn die Ergebnisse des MBTI-Tests auf allen Profilen mit auftauchen … so richtig wirken sie sich auf das Dating nicht aus.
Dachte ich zumindest; doch da hatte ich die Rechnung ohne die “Seelen” gemacht!
Als nach einigen Tagen langsam die ersten Matches eingetrudelt waren, durfte ich feststellen, dass die Persönlichkeitstypen richtig ernst genommen werden! 10 von 17 meiner Matches waren INFPs oder INFJs, die laut Testauswertung besonders gut zu ENFPs wie mir passen. Nur ein einziges Match hatte ich mit einer ESTJ-Dame; laut Boo ein “herausforderndes” Pairing.
Die meisten meiner Matches scheinen mich anhand meines Persönlichkeitsprofils gelikt zu haben
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Die Gespräche mit meinen Matches waren meist sehr nett und auch aufschlussreich. Mein Eindruck: Auf Boo gibt’s wenig Smalltalk, dafür mehr Deeptalk. Eines meiner Matches schrieb mir statt des klassisch-verpönten “Hi, wie geht’s” eine fünzehnzeilige Nachricht, lobte die “positive Ausstrahlung” meines Profils und freute sich auf die Chance, mich näher kennenzulernen.
Andere schrieben mir dagegen überhaupt nicht und ich musste selbst den ersten Schritt machen. Ob das nun aber daran liegt, dass im Online-Dating Männer den ersten Schritt machen sollen, oder an dem Flirt-Tipp, den Boo für meinen Persönlichkeitstyp als Erstes nennt, kann ich nicht sagen:
Zeige Interesse, aber ihnen ist es lieber, wenn sie die Initiative ergreifen, um dich kennenzulernen. Lass sie die Führung übernehmen.
Long story short: Wenn du überzeugt von Persönlichkeitstest oder Astrologie bist, findest du auf Boo nicht nur Gleichgesinnte, sondern vielleicht auch deine:n Seelenverwandte:n. In der App geht es gerade gut ab; wahrscheinlich auch, weil sie noch recht neu ist. Trotzdem ist es Wahnsinn, wie viele Matches ich schon nach kurzer Zeit hatte. Kaum 4 Tage im Test waren es schon 15 Treffer, bei gerade einmal 100 verschickten Likes! Eine Spitzenquote!
Ein paar Worte noch zur Pinnwand (bzw. zu den “Universen”), die ich oben schon angesprochen habe. Die funktionieren im Grunde ähnlich, wie ein klassisches soziales Netzwerk. Die Seelen teilen Memes, Gifs, Videos, Fotos oder auch Kunst, aber vor allem: Gedanken. Zum Beispiel zu Liebe, Beziehungen, Dating, Sex oder einfach Alltägliches.
In den “Universen” werden Beiträge geteilt und gerne auch mal philosophiert
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Beiträge lassen sich kommentieren oder mit einem Like versehen, einzelnen Seelen kannst du folgen oder selbst Follower sammeln. Fürs Dating eignen sich die Universen nur bedingt. Trotzdem ein netter Zusatz!
Mein abschließendes Verdikt:
Hermann Schnitzler
trusted-Experte für Digitale-Dienste
Newcomer Boo ist spannend – nicht nur wegen der hohen Match-Dichte. Eine gewisse Affinität zu Persönlichkeitsprofilen und Co. solltest du mitbringen; sonst findest du vieles in der App wahrscheinlich eher albern, als nützlich. Die hier herrschende Feel-Good-Stimmung hat aber so oder so ihren Reiz!
Während meiner Zeit auf Boo habe ich …
- … ca. 170 Likes verschickt und 17 Matches bekommen; Erfolgsquote: ca. 10 %!
- … viel Zeit mit der Auswertung von Persönlichkeitsprofilen verbracht.
- … mich oft über seltsame Bezeichnungen wie “Seelen” oder “Universen” gewundert.