Gut, mit meinem fertigen Profil konnte ich mich also endlich ins Dating schmeißen. Das lief ungefähr so ab:
Parship hat einen feinen Algorithmus, aber keine freie Suche
Als ich mein Profil endlich fertig erstellt und ausgefüllt hatte, flatterten auch schon die ersten Partnervorschläge rein. Parship ließ sich hier nicht lumpen und schlug mir direkt zum Start schon eine ganze Menge Profile vor, die laut Algorithmus besonders passend für mich sein sollten.
Es geht sofort los: Direkt nach dem Ausfüllen des Tests kannst du die ersten passenden Profile durchstöbern
Screenshot: trusted.de
Quelle: parship.de
Reichen dir die Vorschläge nicht aus, werden mit einem Klick auf “Weitere Profile entdecken” stets 15 neue geladen. Ansonsten gibt es auch automatisch einmal pro Tag 15 neue Vorschläge. So gibt es immer einen Grund, einen Blick in die Liste zu werfen.
Der Matching-Algorithmus ist das Herzstück von Parship und soll für besonders harmonische und passende Partnerschaften sorgen. Wie er genau funktioniert und arbeitet, ist ein großes Geheimnis. Wichtig ist: Du musst ihm blind vertrauen. Denn andere Profile, als die, die der Algorithmus dir vorschlägt, bekommst du nie zu Gesicht. Eine freie Suche gibt es nicht; du kannst nur ein paar Ausschlusskriterien wie Alter, Entfernung oder Interessen angeben.
Beim Durchklicken meiner Partnervorschläge fiel mir als erstes der “Matching-Score” auf. Parship vergibt für besonders passende Matches nämlich Punkte. Je höher der Score, desto besser passen die Profile zusammen.
Ein bisschen undurchsichtig, finde ich. Denn warum ein Profil 115 Punkte spendiert bekam, und ein anderes “nur” z. B. 105, war für mich nicht immer ersichtlich. Immerhin präsentiert Parship aber eine oberflächliche Analyse des Scores und zeigt dir, wie die andere Person so tickt, wo ihr gut harmoniert und wo es Schwierigkeiten geben könnte.
Hier zum Beispiel mein Matching-Score mit einer anderen Benutzerin – nennen wir sie Natalie:
Der Matching-Score im Überblick. Scrollst du nach unten, kannst du eine genauere Analyse einsehen.
Screenshot: trusted.de
Quelle: parship.de
Noch ein wichtiger Punkt: Der Score vergleicht Profilangaben und Ergebnisse des Persönlichkeitstests. So weit, so klar. Das setzt aber voraus, dass die andere Person ihr Profil auch ordentlich ausgefüllt hat. Wer nur das Nötigste angibt, mit dem fällt das Matching umso schwerer.
Alles in allem wirkte der Matching-Score auf mich also zwar schon ziemlich fundiert, gleichzeitig aber auch ein wenig willkürlich.
Viele Übereinstimmungen in einem Profil begünstigen einen Matching-Score. Auch, wenn dir die einzelnen Übereinstimmungen weniger wichtig sind als z. B. Dinge, die bei euch nicht übereinstimmen.
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Quelle: parship.de
Fast 100 % spannende und passende Profile – der Algorithmus macht einen guten Job!
Aber so oder so: Der Algorithmus scheint auf jeden Fall zu wissen, was er tut! Denn so gut wie alle Vorschläge von Parship fand ich mehr oder weniger spannend.
In fast allen Profilen konnte ich sofort Gemeinsamkeiten und Gesprächsstoff entdecken. Da war z. B. Linda, die die Angewohnheit hat, ihren Wecker immer doppelt und dreifach zu kontrollieren, bevor sie schlafen geht. Oder Juliane, die als absolutes Dorfkind des Studiums wegen in der Großstadt gefangen war und den Traum hatte, wieder aufs Dorf zu ziehen.
Kleinigkeiten – aber für mich absolut relatable!
Auch Lenas Profil machte einen sehr sympathischen Eindruck. Schade, dass sie fürs erste Date ins Phantasialand wollte. Für mich als Freizeitpark-Muffel ein absolutes No-Go. Aber solche speziellen Vorlieben kann der Algorithmus natürlich nicht riechen!
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Quelle: parship.de
Kein einziges der durchsuchten Profile fand ich nicht auf irgendeine Art interessant oder gar “unbrauchbar”. Respekt, Parship! Da ich ja auch Dating-Apps getestet habe, mal so als Vergleich: Um bei Tinder auf die gleiche Zahl potenzieller Gesprächspartner:innen zu kommen, hätte ich ein paar Tage – wenn nicht Wochen! – swipen müssen.
Ein bisschen schade fand ich nur, dass ich meine Vorschläge nicht sortieren konnte. Alle Vorschläge sind wild im “Discover”-Feed aufgelistet; eine Reihenfolge gab es nicht, nicht mal nach Matching-Score. Aber gut; das ist “ferner liefen”.
Warte auf ein Match – oder nutze einen Eisbrecher
Wenn du jetzt aber denkst, dass du alle vorgeschlagenen Profile sofort kontaktieren kannst, hast du dich geirrt. Um zu viel ungewollte Post zu vermeiden, hat sich Parship am Ende des Tages doch noch etwas von den jüngeren Dating-Apps angeschaut: das Match.
So ein Match kommt zustande, wenn zwei Profile sich gegenseitig spannend finden und ein “Like” geben. Erst dann kannst du chatten.
Ein Like vergibst du entweder für das ganze Profil, für einzelne Texte, Bilder oder Angaben vergeben. Das finde ich eine tolle Sache; denn ein gemeinsames Hobby zu liken zeigt erstens, dass ich mich mit dem Profil beschäftigt habe, und sorgt zweitens für einen schönen Gesprächseinstieg.
Bei Parship kannst du einzelne Interessen, Hobbys oder Eigenschaften liken – und auf Wunsch etwas Nettes dazu schreiben
Screenshot: trusted.de
Quelle: parship.de
Auf Wunsch kannst du mit einem Like direkt eine kurze Nachricht mitschicken, um auf dich aufmerksam zu machen. Mit einer kreativen Botschaft quasi ein Aufhänger für ein Gespräch.
Insgesamt habe ich während meines ca. dreiwöchigen Tests etwa 25 Likes verteilt und selber 4 erhalten. Das klingt natürlich nach nicht so viel, insbesondere im Vergleich mit Dating-Apps, die hier oft schneller unterwegs sind. Wenn man aber bedenkt, dass die Suche nach der “wahren Liebe” durchaus lange dauern kann und die User bei Parship ernsthafter unterwegs sind – keine schlechte Quote!
Einziger Wermutstropfen: Einige Profile verschwanden ohne Reaktionen wenige Stunden oder bis Tage, nachdem ich ihnen ein Like gegeben hatte. Entweder, sie hatten ihren Traumpartner gefunden und ihr Profil gelöscht; oder sie hatten eine Kontaktaufnahme von mir ohne Antwort abgelehnt. Schade!
Wo ihr euch gut versteht und wo es Reibereien geben könnte, siehst du in der Analyse eures Matching-Scores. Aber auch ein hoher Matching-Score ist keine Garantie, dass ihr tatsächlich matcht.
Screenshot: trusted.de
Quelle: parship.de
Fazit: Mit den richtigen Filtern liefert der Algorithmus hervorragende Ergebnisse
Hermann Schnitzler
trusted-Experte für Digitale-Dienste
Obwohl ich erst ein bisschen skeptisch war – immerhin sollen hier “perfekte” Partnerschaften (gibt es so etwas überhaupt?) per Computer errechnet werden – hat mich das Parship-System bis hierhin überzeugen können.
Die nicht vorhandene Suchfunktion habe ich nicht vermisst! Der Algorithmus hat ganz von selbst für interessante Vorschläge gesorgt, sodass ich mich nicht einmal groß anstrengend musste. Nur ein paar Filter-Kriterien wie Alter und Umkreis musste ich angeben; der Rest lief wie von selbst!
Toll: Alle Profilvorschläge bewegten sich in einem Interessens-Dunstkreis wie ich. Von persönlichen Vorlieben, die der Algorithmus oder die Filter nicht greifen konnten, mal abgesehen, bekam ich kein einziges unbrauchbares Profil vorgeschlagen. Gute Sache!
So läuft die Partnersuche auf Parship ab:
Keine freie Suche Du musst dich komplett auf den Matching-Algorithmus verlassen
Algorithmus anpassen Diesem kannst du immerhin präzise Vorgaben machen, die er auch einhält
Nachricht mit Like verschicken Gibst du nur einem Profilteil ein Like, kannst du gleich eine Nachricht mitsenden, um das Eis zu brechen
Kein Chat ohne Match Abgesehen von Eisbrechern musst du generell auf ein Match warten, bevor ihr miteinander schreiben dürft