Kurz: Die Partnersuche funktioniert genauso wie bei Tinder. Aus einem festgelegten Radius werden dir Profile empfohlen, die du nach links oder nach rechts swipest. Gefallt ihr euch beide, habt ihr ein Match. So weit, so unspektakulär. Zusätzlich kannst du auf deine “Best Picks” zugreifen, die ein mal am Tag aktualisiert werden und nach einem geheimen Algorithmus zusammengestellt werden.
Ein weiteres Feature ist der Umgebungs-Feed. Dieser war früher einmal erschreckend genau, ist mittlerweile aber auf eine Genauigkeit von 1.000 m begrenzt. Einen Zweck sehe ich hier nur dann, wenn ich mich spontan auf einen Kaffee treffen möchte oder eine kurzfristige kostenfreie Übernachtungsmöglichkeit suche. Zudem vermittelt das ganze Stalking-Vibes, insbesondere in weniger dicht besiedelten Gebieten.
In der Live-Map erfährst du, wo gerade viel los ist. Und Ideen für Dates kriegst du gleich auch.
Screenshot: trusted.de
Quelle: lovoo.com
Als Alleinstellungsmerkmal unter Dating-Apps bietet Lovoo Livestreams, bei denen du anderen Leuten beim Dinge tun zuschauen kannst. Diese Profile tauchen auch im normalen Dating-Feed auf. Diese Livestreams sind dazu da, eine Person “live” kennenzulernen. In meinem Test sah das dann so aus, dass 30 bis 40 weitere Leute Profilen wie “Analrebellin”, “HodenloseFrechheit” und “Fleischpeitsche” zugesehen haben.
Zugegebenermaßen: Schmuddelkram lief dort während meines Tests (der nur tagsüber lief) nicht. Da du während des Streams Geschenke in Form von virtuellen Diamanten machen kannst, erinnert das ganze allerdings extrem an andere Livecam-Formate, bei denen es … na ja, nicht ums Kennenlernen geht. Da mir dort 80 % Männer angezeigt wurden – die ich als hetero-Mann in den Einstellungen ausgeschlossen hatte – gehe ich auch davon aus, dass diese Livestreams nicht fürs Dating gemacht sind. Hier holt mich Lovoo leider gar nicht ab.
Die Idee von Livestreams ist gar nicht schlecht. Nutzer:innen haben davon aber offensichtlich andere Vorstellungen als ich.
Screenshot: trusted.de
Quelle: lovoo.com
Eine weitere Möglichkeit, potenzielle Partner:innen zu finden, ist die “zweite Chance”. Die schlägt dir Profile vor, die du in der Vergangenheit einmal nach links geswipt hast. Einen anderen Use Case, als versehentlich nach links geswipte Profile zurückzuholen, sehe ich hier aber nicht – es sei denn, deine Ansprüche oder dein Geschmack haben sich mittlerweile gewandelt.
Wie viele andere Apps setzt auch Lovoo in der kostenfreien Variante auf Werbung. Hier empfand ich diese allerdings als ziemlich störend. Beim Swipen tauchen immer wieder nicht überspringbare Werbespots für irgendwelche unseriösen Ramschspiele auf, zudem enthält jedes Profil ein Werbebanner. Wer die App nur unregelmäßig nutzt, mag damit keine Probleme haben, alle anderen sind von dem Bombardement schnell genervt.
Wer sich kein Premium leisten will, muss mit Werbung leben. Bei Lovoo nimmt diese allerdings überhand.
Screenshot: trusted.de
Quelle: lovoo.com