LOVOO wird von der LOVOO GmbH mit Hauptsitz in Dresden entwickelt und vertrieben und wurde im Oktober 2011 gegründet. Seit 2017 gehört LOVOO zur US-amerikanischen “The Meet Group”, die auch andere Soziale Netzwerke unter ihren Fittichen hat; diese wiederum wurde im Jahr 2020 von der ProSiebenSat.1 Media SE gekauft, die auf dem Deutschen Dating-Markt bereits mit den Plattformen Parship und ElitePartner vertreten sind.
Das deutsche LOVOO sieht auf den ersten Blick aus wie ein weiterer Tinder-Klon, von denen es mittlerweile diverse gibt. Sieht man allerdings genauer hin, erkennt man schnell die Unterschiede zwischen dem deutschen Underdog und dem US-Marktführer. Aber der Reihe nach: Im Kern ist LOVOO eine klassische Dating-App, in der Sie andere Mitglieder nach dem “Hot or Not”-Prinzip bewerten, das heißt: Ihnen werden Profile anderer User in einem gewissen Radius und anhand von einigen Suchparametern vorgeschlagen, und anhand ihrer Fotos und Profiltexte können sie entweder Interesse bekunden, oder das vorgeschlagene Profil verschwinden lassen. Finden zwei Mitglieder sich gegenseitig interessant, kommt es zum Match; ab jetzt können Sie Nachrichten austauschen und sich zu einem Date im realen Leben verabreden.
LOVOO erweitert dieses Tinder-Grundprinzip allerdings noch um einige zusätzliche Features. Das sind zunächst einmal die “Eisbrecher”; Nachrichten, die Sie einem anderen User schon dann schicken können, wenn noch kein Match zustande gekommen ist. Finden Sie jemanden also ganz besonders interessant und wollen sich nicht auf Zufall oder Glück verlassen, haben Sie so die Chance, auf direkte Art und Weise auf sich aufmerksam zu machen. Von diesen Eisbrechern lassen sich in LOVOO pro Tag einer kostenlos verschicken; mehr kostet Geld.
Daneben bietet LOVOO mit “next|date” noch ein zusätzliches Special, eine Art Speed-Dating im Videochat. Dabei werden Sie für je 1 Minute in den Live-Stream verschiedener LOVOO-User eingeklinkt und können mit diesen chatten oder virtuelle Geschenke verteilen. Anschließend können Sie entscheiden, ob Sie die streamende Person interessant finden, oder nicht. Schade: Dieses Feature gibt es nicht für Free-User, sondern muss extra bezahlt werden.
Hier sind wir auch schon bei der Krux bei LOVOO, dem lieben Geld. So gut wie jede Aktion auf der Plattform - vom Liken bis zum Eisbrecher - kostet sogenannte “Coins”, eine virtuelle Währung, von der Sie pro Tag eine begrenzte Menge zur Verfügung haben. Sind Ihre Coins aufgebraucht, müssen Sie warten - oder gegen Echtgeld zusätzliche Coins kaufen. User mit einem optionalen Premium-Abo (LOVOO VIP) bezahlen dagegen für viele Aktionen keine Coins und haben zusätzliche Features wie den Inkognito-Modus zur Verfügung. Das VIP-Abo gibt es ab 6,67 Euro pro Monat und mit verschiedenen Laufzeiten.
Gut zu wissen: Zu Beginn seiner Karriere hat LOVOO harsche Kritik wegen des Einsatzes moderierter Fake-Profile einstecken müssen, mit denen die Plattform User zum Kauf einer Premium-Mitgliedschaft bewegen wollte. Die betrogenen User wurden mittlerweile allerdings entschädigt und LOVOO gehört seit 2017 zur The Meet Group; seitdem sind keine ähnlichen Betrugsvorwürfe mehr bekannt.