Fazit: So findest du deinen perfekten Webhosting-Anbieter 2023
Das sind die wichtigsten Kriterien
Ich weiß, Webhosting kann eine komplexe Angelegenheit sein; vor allem für Einsteiger:innen. Erfahrene Webmaster haben keine Probleme damit, die Angebote der einzelnen Webhoster auf einen Blick zu bewerten und für gut – oder eben schlecht – zu befinden.
Stehst du allerdings erst am Anfang oder suchst ein Hosting-Angebot für ein ganz neues Webprojekt, kann das Thema schwierig sein.
Ich habe dir deshalb im Folgenden ein paar der wichtigsten Auswahlkriterien zusammengestellt, mit denen du schnell und effektiv Angebote voneinander unterscheiden kannst und das passende Angebot für deinen Use Case findest.
Twin-Hosting? SSL? Domain? Wer sich nicht auskennt, ist von diesen Fachbegriffen schnell verwirrt
Erreichbarkeit/Verfügbarkeit
Wenn ein Anbieter von der Verfügbarkeit spricht, dann ist damit die Zeit gemeint, über die deine Website erreichbar ist. Die Verfügbarkeit wird dabei meist in Prozent im Jahresmittel angegeben. Je näher an der 100 %, desto besser.
Wichtig ist dabei der Unterschied zwischen garantierter und gemessener Verfügbarkeit. Die garantierte Verfügbarkeit (die du meistens in den AGB des Anbieters findest) sichert dir vertraglich eine bestimmte Verfügbarkeit im Jahresmittel zu, zum Beispiel 99,00 %. Das heißt: Der Anbieter verpflichtet sich vertraglich, dass sein Service im Schnitt 99 Prozent der Zeit reibungslos läuft und deine Website damit in dieser Zeit immer verfügbar ist.
Die gemessene Verfügbarkeit kann und sollte höher liegen, denn das ist die Verfügbarkeit, die dir in der Realität tatsächlich zur Verfügung steht.
Lass dich von großen Zahlen hier nicht täuschen. Eine Verfügbarkeit von 99 % ist nicht gerade gut, sondern eher unteres Mittelmaß. Schon Änderungen nach dem Komma können hier einen enormen Unterschied ausmachen. Wirf dazu am besten mal einen Blick auf diese Tabelle, in der ich dir durchschnittliche Verfügbarkeiten und die zu erwartenden Ausfälle aufgeschlüsselt habe:
Verfügbarkeit | Ausfälle in Stunden pro Jahr | Ausfälle in Minuten pro Monat | Ausfälle in Minuten pro Tag |
---|
98,00 % | 175,2 | 864 | 28,8 |
99,00 % | 87,6 | 432 | 14,4 |
99,30 % | 61,32 | 302,4 | 10,1 |
99,60 % | 35,04 | 172,8 | 5,8 |
99,90 % | 8,76 | 43,2 | 1,4 |
99,95 % | 4,38 | 21,6 | 0,7 |
99,99 % | 0,876 | 4,3 | 0,1 |
Bist du beispielsweise im Online-Handel tätig, kann ein längerer Ausfall der Website einen Umsatz-Einbruch bedeuten.
Wird die zugesicherte Verfügbarkeit nicht eingehalten, kannst du oft Ersatzansprüche an den Anbieter stellen und so Verluste evtl. ausgleichen. Oder du erhältst wenigstens einen Rabatt auf deine nächste Monatszahlung.
Ladezeit
Die Ladezeit gibt an, wie viel Zeit zwischen der Eingabe deiner Domain und dem kompletten Aufbau deiner Website vergeht. Hier gilt natürlich: Je schneller, desto besser. Ladezeiten sollten im Bereich von unter einer Sekunde liegen, um wettbewerbsfähig zu sein.
Erfahrene Webmaster wissen, dass es ab einer Ladezeit von 2 bis 3 Sekunden aufwärts bereits kritisch wird, denn ab hier fangen viele User bereits an, von der Website abzuspringen und Seiten mit besserer Performance zu suchen.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, deine Ladezeiten positiv zu beeinflussen. Beispielsweise durch die Verwendung von Hilfsmitteln wie einem Content Delivery Network (CDN) oder OPcaches, die das Laden deiner Website auf der Serverseite beschleunigen.
Sicherheit & Datenschutz
Sicherheit solltest du für deine Website immer großschreiben, egal bei welchem Projekt. Verstöße werden nämlich schnell sehr teuer. Bist du ein User aus Deutschland, empfehlen sich Anbieter mit Rechenzentren in der Bundesrepublik. Das vereinfacht dir die Umsetzung der DSGVO.
Weitere wichtige Sicherheitsfeatures sind SSL-Zertifikate für eine sichere Datenübertragung zwischen dir bzw. deiner Website und deinen Kund:innen. Weitere wichtige Maßnahmen sind Viren- und Malware-Schutz, eine (Web-Application) Firewall sowie Schutz gegen DDoS-Angriffe, die deine Webseite durch Überlastung lahmlegen. So was findest du z. B. bei united-domains.
Sicherheitsmaßnahmen wie DDoS-Schutz macht dir das Leben leichter
Sollten alle Stricke reißen, hilft ein Backup. Geschulte Webmaster machen das selbst. Gehörst du nicht dazu, dann achte bei der Hoster-Auswahl darauf, ob diese Backups für dich anlegen. Außerdem ist es gut zu wissen, wie häufig Backups erfolgen und für wie lange du sie abrufen kannst.
Für alle Sicherheits-Angebote gilt, dass diese eventuell mit Zusatzkosten verbunden sind. Schaue bei der Bestellung deines Tarifs also genau hin, welche Sicherheitsmaßnahmen in deinem Paket enthalten sind und welche du nur als (kostenpflichtiges) als Add-on erhältst.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist natürlich ebenfalls ein sehr wichtiger Faktor. Am besten lässt sich das Ganze schon mal grob einschätzen, indem du Angebote nach dem Schema “X GB Online-Speicher für Y Menge an Geld” gegenüberstellst.
Im Anschluss schaust du, ob vermeintlich teure Hosting-Anbieter ihre Preise durch schnelles SSD-Hosting, besonders viele Zusatzfunktionen oder überdurchschnittliche Service-Leistungen rechtfertigen können. Wenn nicht, sind sie wohl nichts für dich.
Manchmal ist Webhosting teurer, weil es sich um SSD-Hosting handelt oder es Sonderfunktionen gibt
Kompatible CMS
Ein Content-Management-System, kurz CMS, ist eine Software zur Verwaltung deiner Website-Inhalte. Mit diesen musst du deine Website nicht komplett von Grund auf selbst zusammencoden. Das beliebteste CMS ist die WordPress, das millionenfach zur Verwaltung von Websites wie zum Beispiel Blogs und Unternehmensseiten zum Einsatz kommt.
Viele Hoster wissen das und bieten One-Click-Installationen für WordPress an oder haben ein eigenes, spezialisiertes WordPress-Hosting im Angebot. Die besten Anbieter für WP-Hosting findest du hier:
Blogs und Firmenpages sind nicht die einzige Anwendung, für die sich ein CMS eignet. Es gibt auch auf E-Commerce angepasste Kandidaten, wie etwa Magento. Auch hier habe ich dir die besten Anbieter für Magento-Hosting in einem eigenen Beitrag zusammengestellt.
Schritt für Schritt zu deinem Webhosting
Schritt 1: Webhosting-Paket auswählen
Bevor du dein Hosting wählst, solltest du ein paar grundsätzliche Fragen klären:
- Wofür willst du das Hosting nutzen? (Unternehmensseite, Blog, Online-Shop)
- Wie große soll das Projekt werden? Wie viele GB benötigst du?
- Welche Elemente brauchst du unbedingt? (FTP-Zugang, Cronjobs, etc.)
- Welchen Traffic erwartest du?
- Welches Budget steht dir zur Verfügung?
Hast du diese Fragen geklärt, kannst du oft schon ein paar Kandidaten aussortieren. Weitere Fragen drehen sich dann um die Ausstattung wie inkludierte Domains und E-Mail-Postfächer und um die Support-Optionen, verfügbaren Entwicklertools und mehr.
Manche Anforderungen sind eher eine Frage der Gewohnheit oder des Geschmacks. Beispielsweise Plesk vs. cPanel als Control-Panel deines Servers oder MySQL-Datenbanken vs. MariaDB.
Schritt 2: Domain auswählen und registrieren
Deine Domain ist die Webadresse, unter der dich Besucher:innen im Internet finden. Eine prägnante, passende und möglichst kurze Domain ist hier von Vorteil. Auf diese Weise erhalten Besucher:innen im besten Fall schon einen Vorgeschmack auf den Inhalt deiner Seite; die Kürze der Adresse hilft dabei, sich die Adresse für zukünftige Besuche zu merken.
Die Wahl einer passenden Domain ist ein wichtiger Schritt beim Webhosting
In vielen Fällen ist bei deinem Webhoster mindestens eine Domain im Hosting-Plan dabei (oder wie bei World4You zumindest im 1. Jahr). Du kannst sie also direkt dort registrieren. In anderen Fällen suchst du (am besten online) einen sogenannten Domain-Registrar, über den du deine Domain bestellst. Die Kosten für eine Domain variieren mit der Top-Level-Domain, also der Domain-Endung.
Übliche Preise sind zwischen 10 € und 20 € für eine Domain pro Jahr. Je exotischer die Domain (z. B. “.work”, “.club” und Konsorten) desto teurer fallen die Preise im Schnitt aus.
Schritt 3: Website erstellen und Webhosting einrichten
Hast du deine Komponenten zusammen, geht es an die Einrichtung. Wie schwierig sich das gestaltet, hängt meist mit deiner Vorerfahrung zusammen. Du bist bereits ein begnadeter Webmaster? Cool, du solltest keine Probleme haben.
Für alle anderen kann es sich lohnen, auf einige Hilfsmittel zu setzen. Das sind zum Beispiel One-Click-Installationen, die dir das Aufsetzen von Programmen wie WordPress, Drupal, PrestaShop und Co. massiv erleichtern. Ein solches Content-Management-System (CMS) selbst hilft dir, den Content auf deiner Website übersichtlich zu verwalten. Was die bekanntesten CMS jeweils so können, habe ich mir für dich hier einmal angesehen.
Ein CMS ist dir zu umständlich und zu detailliert? Du magst es lieber etwas bodenständiger? Dann probier es mit einem Homepage-Baukasten. Damit stellst du dir in einem Website-Builder deine eigene Website zusammen, ohne ein exzessives Backend mit Dutzenden von Plugins. Oft ist hier das Webhosting bereits mit dabei. Was du noch zu Homepage-Baukästen wissen solltest, findest du in diesem Artikel.
Wenn du im E-Commerce-Bereich arbeitest, kannst du über WordPress und WooCommerce arbeiten, musst du aber nicht. Viele Anbieter stellen dir angepasste E-Commerce-Systeme zur Verfügung, mit denen du im Nullkommanichts deinen eignen Online-Shop aufbaust. Wie das geht (und vor allem womit) erfährst du in meinem Artikel zu den besten Online-Shops.