Fazit der Redaktion
Lightspeed eCommerce (ehemals SEOshop) kann vor allem durch seinen großen Funktionsumfang und die umfassenden Service-Leistungen seitens des Anbieters punkten. So wird Ihnen gleich zu Beginn ein persönlicher Ansprechpartner zugewiesen, an den Sie sich in Problemfällen wenden können und der Sie auch bei der Einrichtung unterstützt. Ein Manko an Lightspeed ist der relativ hohe Preis, der noch dazu mit einer Einrichtungsgebühr und kostenpflichtigen Design-Vorlagen daherkommt. Für Datenschützer relevant: Trotz DSGVO-Testierung ist der Provider sehr intransparent, was Sicherheits- und Schutzmaßnahmen anbelangt.
- Sehr großer Funktionsumfang
- Professionelle Design-Templates
- Persönlicher Ansprechpartner
- Domain inklusive
- Vergleichsweise teuer
- Intransparente Datensicherheit
- Begrenzte Produktanzahl
- Handy zur Registrierung nötig

Kosten und Vertrag
Lightspeed eCommerce gibt es in vier verschiedenen Jahres-Abonnements: “Starter”, “Fortgeschritten”, “Professionell” und “Enterprise”. Die drei Softwarepakete “Starter” bis “Professionell” unterscheiden sich untereinander sowohl durch ihren jeweiligen Funktionsumfang, als auch durch die Anzahl an einstellbaren Produkten. Während Sie in “Starter” bis zu 250 Produkte pflegen können, steigt die Anzahl in “Fortgeschritten” und “Professionell” auf 5.000 bzw. 15.000 Produkte. Zudem lassen sich in diesen Softwareversionen zusätzliche Benutzerkonten hinzufügen und der Online-Shop in zusätzliche Sprachen übersetzen.

Interessanter sind allerdings die zusätzlichen Features, die Sie in den höheren Software-Versionen freischalten. So wartet die Fortgeschrittenen-Variante mit Retouren-Management, dem API-Zugang, Anpassungen per HTML, einem Blog-Modul und der Möglichkeit zu Mengenrabatten auf. Die Professionell-Version kommt zusätzlich mit einer Rabattfunktion für B2B sowie einem PDF- und Email-Editor.
Im Großen und Ganzen ist Lightspeed eines der teureren Tools im trusted-Vergleich und steht auf einer Stufe mit ähnlich umfangreichen Tools wie VersaCommerce. Zumal Sie für die Einrichtung Ihres Shops noch einmalig 25 Euro als Setup-Gebühr entrichten müssen. Weitere Kosten kommen auf Sie zu, wenn Sie nicht das recht plane Standard-Design, sondern eine der hübschen Designvorlagen für Ihren Shop verwenden wollen. Diese kosten nämlich noch einmal eine zusätzliche monatliche Gebühr.
Beim vierten verfügbaren Tarif (“Enterprise”) handelt es sich übrigens um einen individuellen Tarif, dessen Konditionen direkt mit dem Anbieter ausgehandelt werden. Er eignet sich vor allem für große Unternehmen mit speziellen Extra-Anforderungen.
Alle wichtigen Informationen zu den entstehenden Kosten und den geltenden Vertragsmodalitäten finden Sie in der Lightspeed eCommerce-Kostenübersicht.
Funktionen und Features
Funktional ist Lightspeed recht breit aufgestellt. Die enthaltenen Features reichen vom Produkt- und Kundenmanagement über die Lagerverwaltung, das Design Ihres Webshops bis hin zu SEO und Marketing. Damit liefert Lightspeed ein ganzheitliches Backend für Ihren Online-Shop, der mit einer ganzen Reihe von Optionen aufwarten kann.
Produkte, Kunden und Bestellungen
Produkt- und Kundendaten pflegen Sie in eigenen Datenbanken, die Sie zu Beginn entweder per integriertem Datenimport oder manuell ins System einpflegen. Hier haben Sie auch die Möglichkeit, Produkte und Kunden zu Gruppen zusammenzufassen, Produktbundles zu bilden und Ihre Lieferanten sowie und Ihr Inventar zu verwalten. Die Pflege von Produktdaten erfolgt anhand einer einfachen Eingabemaske, die allerdings viele Optionen beinhaltet.

So können Sie hier neben den Standardinformationen für die Produktseite (wie Name, Bilder, Beschreibung, etc.) Tags vergeben, Filtermöglichkeiten hinzufügen, individuelle Mengenrabatte einstellen und spezielle Felder hinzufügen, um Ihre Kunden um zusätzliche Informationen zu bitten. Das eignet sich zum Beispiel, um Kleidung in bestimmten Größen zu verkaufen, etc. Auch verwandte Produkte lassen sich hier einstellen, um Möglichkeiten des Cross-Selling zu aktivieren. Die ausgewählten Produkte erscheinen dann auf der Produktseite und führen Ihre Kunden weiter durch Ihr Angebot, im Sinne von: “Wenn Sie sich für x interessieren, könnte Ihnen auch y gefallen.”
Design
In Sachen Design glänzt Lightspeed mit einer ganzen Reihe von chiquen Templates und Vorlagen, die Sie einfach per Knopfdruck auf Ihren Online-Shop stülpen können und so das langweilige Standarddesign durch eine schönere Aufmachung ersetzen.

Die kostenpflichtigen Templates sind responsive und dadurch SEO-optimiert, machen sich also auch auf mobilen Geräten sehr gut. Das restliche Design Ihres Online-Shops funktioniert mithilfe eines HTML-Editors, mit dessen Hilfe Sie das ausgewählte Template zusätzlich anpassen und individualisieren können.
Marketing
Im integrierten Marketingbereich von Lightspeed eCommerce erstellen Sie beispielsweise Rabattcodes, legen Ihre individuellen Rabatt-Regeln fest oder erstellen einen Newsletter für Ihre Kunden. Auch ein “Checkout Upselling” können Sie hier hinzufügen, um Kunden, die gerade “zur Kasse gehen” zusätzliche Produkte oder Leistungen anzubieten, bevor sie endgültig kaufen.
SEO
Lightspeed eCommerce bringt einen eigenen SEO-Bereich mit, in dem Sie die nötigen Einstellungen vornehmen, um Ihren Online Shop suchmaschinenfreundlicher zu gestalten. Mithilfe von Meta-Titles und -Descriptions und suchmaschinenfreundlichen URLs erhöhen Sie Ihr Ranking bei Google und Co.
Blog
Ein kleines Alleinstellungsmerkmal bei Lightspeed ist die integrierte Blog-Funktion, auf die Sie ab dem Fortgeschrittenen-Tarif Zugriff haben. Damit erstellen Sie rund um Ihre Produkte und Ihren Shop eine Content-Welt, in der Sie zusätzlichen Mehrwert liefern, um Ihre Kunden zum Wiederkommen zu animieren.

Zwar sind die Möglichkeiten der Blogerstellung hier sehr rudimentär und auf keinen Fall mit professionellen Blogging-Lösungen zu vergleichen, als kleine Ergänzung zu Ihrem Shop-Angebot ist die Option allerdings nett.
Alle Funktionen und Features von Lightspeed eCommerce hier zu nennen, würde den Rahmen sprengen. Für eine umfassende Übersicht besuchen Sie daher am besten die Lightspeed-Funktionsübersicht von trusted.de.
Usability und Bedienung
Einfache Anmeldung mit störender Handypflicht
Die Anmeldung und der Einstieg in Lightspeed eCommerce gestalten sich sehr einfach. Zunächst benötigen Sie lediglich eine Email-Adresse und einen Namen für Ihren Webshop; später fügen Sie dann noch eine Bankverbindung für die Abrechnung hinzu. Ein wenig störend: Nach Aktivierung Ihres Accounts müssen Sie diesen noch validieren, was nur per SMS-Code möglich ist. Eine Mobilnummer anzugeben ist für die Registrierung also Pflicht, was vor allem militante Datenschützer stutzig machen dürfte.
Schnelle Einrichtung durch Starthilfe
Haben Sie diesen Schritt allerdings erst einmal gemeistert, ist der Rest ein Kinderspiel. Ein Einrichtungsassistent unterstützt Sie bei den ersten Schritten von der Accounterstellung über die initiale Datenpflege bis hin zum Design Ihres Online-Shops.

Alternativ hilft auch das Support-Team von Lightspeed gerne weiter und steht Ihnen unter anderem mit Online-Demos zur Seite. Einziges Manko: Nach erfolgter Einrichtung sind Sie zunächst einmal auf sich gestellt, was angesichts des schieren Funktionsumfangs von Lightspeed eCommerce erdrückend sein kann. Zudem fehlt es an vielen Stellen an Erklärungen und Erläuterungen, die vor allem Anfängern auf dem Gebiet helfen würden - beispielsweise beim Unterschied zwischen dem “Titel” eines Produkts, dem “Langen Titel” und dem “SEO-Titel”.
Ansprechende und übersichtliche Oberfläche
Da trifft es sich gut, dass Lightspeed zumindest mit einer aufgeräumten und übersichtlichen Nutzeroberfläche aufwarten kann, die zudem noch gut aussieht. Von einer zentralen Navigationsleiste auf der linken Seite gelangen Sie in alle wichtigen Bereiche Ihrer Software. Diese sind größtenteils sprechend gekennzeichnet, so dass Sie sich bereits nach einer kurzen Einarbeitungszeit recht sicher durch das Programm bewegen werden.
Datenschutz und Sicherheit
Datenschutz und Datensicherheit stehen offensichtlich nicht ganz oben auf der Prioritätenliste von Lightspeed - zumindest werden sie nicht transparent kommuniziert, so dass man als kritischer User zunächst einmal nicht weiß, was hier vor sich geht. Sicher ist nur, dass alle Datenübertragungen bei Lightspeed per AES256 verschlüsselt sind und dass alle Kundendaten redundant in getrennten Rechenzentren aufbewahrt werden. Wo sich diese Rechenzentren allerdings befinden, ist unklar. Am wahrscheinlichsten ist der Serverstandort USA, da es sich bei Lightspeed um einen kanadischen Anbieter handelt.
Löblich: Nach Inkrafttreten der DSGVO hat der Provider eine Reihe von neuen Datenschutzbestimmungen umgesetzt und ist mittlerweile DSGVO-konform.
Service und Support
Das Support-Team von Lightspeed verdient - zumindest im trusted-Test - größtes Lob. Alle Testnachrichten (per Mail) wurden innerhalb kurzer Zeit beantwortet und waren immer mit dem Angebot zusätzlicher Hilfeleistungen verknüpft - zum Beispiel einer kurzen Web-Präsentation zur Einrichtungshilfe, etc. Punkten kann Lightspeed auch in Sachen Erreichbarkeit: Auf allen wichtigen Kanälen (von einem Live-Chat abgesehen) ist das Service-Team für Sie verfügbar und das an 7 Tagen in der Woche und rund um die Uhr. Ein umfangreiches Online-Hilfecenter mit nützlichen Tipps und Dokumentationen sowie eine Reihe von Tutorial-Videos auf YouTube runden den guten Service ab.

Schnittstellen
Neben einer offenen API als Entwicklerschnittstelle ist Lightspeed mit diversen Integrationen ausgestattet, beispielsweise zu Online Marktplätzen, Payment-Providern wie PayPal, Concardis und vielen weiteren und sozialen Netzwerken. Besondere Aufmerksamkeit verdient die Schnittstelle zu facebook, die Sie unter “facebook Commerce” aktivieren können, um Produkte aus Ihrem Online-Shop direkt auf Ihrer Fanseite im größten Sozialen Netzwerk zu vermarkten.
Der Daten-Im- und -Export ist per CSV möglich. So bekommen Sie alle bestehenden Kunden- und Produktdaten schnell und ohne Aufwand in das System.
Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, Ihren Lightspeed-Shop mit allerlei “Apps” aus den verschiedensten Sparten aufzuwerten. Diese sind kostenpflichtig und erweitern den Funktionsumfang von Lightspeed e Commerce zum Beispiel hinsichtlich Kundenservice, Marketing, Sales, Buchhaltung und Social Media.
