Wie benutzerfreundlich ist ZenMate?
ZenMate präsentiert sich im Praxistest als schnell, eingängig und performant. Selbst Einsteiger finden sich in der übersichtlich aufgebauten Oberfläche sofort zurecht und finden innerhalb kürzester Zeit einen passenden Server. Durch die nützlichen Zusatzinfos zu Entfernung, Auslastung der Server und mehr finden Sie als Nutzer immer einen passenden Server - oder überlassen durch Klick auf das prominente ZenMate-Logo dem System die Entscheidung. Im Speedtest schneidet ZenMate ebenfalls gut ab. Alles in allem: Top.
Oberfläche und Handling
Die Nutzung von ZenMate ist denkbar einfach. Die Oberfläche besteht aus nicht viel mehr als aus der Liste der verfügbaren Server und dem auffälligen ZenMate-Logo, das gleichzeitig ein Button für die Schnellverbindung mit dem nächsten VPN-Server ist. Zwischen den einzelnen Server-Kategorien (“Alle Server”, “Streaming-Server”, “Torrenting-Server” und “Favoriten”) können Sie ganz einfach wechseln und dort mit einem Klick auf den entsprechenden Standort den gewünschten Server auswählen. So einfach kann es gehen.
Die Oberfläche des Desktop-Clients von ZenMate ist übersichtlich und einfach zu verstehen
Screenshot: trusted.de
Quelle: zenmate.com
Zusätzliche Features finden Sie dann in den Einstellungen, wo Sie beispielsweise den Kill Switch oder den DNS-Leakschutz ein- und ausschalten, das VPN-Protokoll umschalten (falls Sie Ultimate-Nutzer sind) und andere Präferenzen bestimmen. In Sachen Usability gibt es an ZenMate nichts zu bemängeln. Höchstens, dass Sie keine Möglichkeit haben, innerhalb des gewählten Standortes noch einmal zwischen einzelnen Servern zu wählen, wie es bei vielen anderen VPNs der Fall ist, ist ein wenig schade. Höchstens das Land können Sie hier auswählen, woraufhin ZenMate eigenständig den performantesten Server für Sie auswählt.
ZenMate präsentiert sich damit eher als VPN für “Einsteiger”, die eine so detaillierte Auswahl nicht brauchen, sondern nur schnell und einfach einen passenden Server für ihre Zwecke finden wollen. Um Sie als Nutzer dabei zu unterstützen, gibt ZenMate Ihnen alle wichtigen Infos über die jeweiligen Serverstandorte, beispielsweise die Auslastung oder ob es sich um einen Spezialserver handelt, der für einen bestimmten Streamingdienst oder für das Filesharing gut geeignet ist. Schnelle und gezielte Verbindungen ohne viel Schnickschnack sind ZenMates Motto.
ZenMate Speedtest
Wenn es um Geschwindigkeit geht, kann ZenMate ordentliche Ergebnisse erzielen. In drei unabhängigen Geschwindigkeitstests brach die Download-Geschwindigkeit mit aktiviertem VPN nie mehr als 7 Mbit/s ein; im Schnitt war die Verbindung mit ZenMate nur etwa 8 Prozent langsamer als ohne aktiviertes VPN. Eine ausreichend schnelle Grundleitung vorausgesetzt, ist damit auch Streaming kein Problem - zumindest theoretisch. Trotzdem gibt es einige VPNs im Vergleich, die in Sachen Geschwindigkeit noch mehr auf dem Kasten haben - beispielsweise Surfshark oder UltraVPN.
Im Speedtest kann ZenMate einigermaßen gut abschneiden - nur der hohe Ping könnte ein Problem sein
Ein genauerer Blick auf die Ergebnisse des Speedtests offenbart dann allerdings doch einige Probleme. Beispielsweise verzögert sich die Upload-Zeit mit ZenMate im Schnitt um 30 Prozent im Gegensatz zur Uploadtime ohne VPN. Wirklich problematisch ist allerdings der Anstieg der Latenz um durchschnittlich 25 Millisekunden. Das kann vor allem Online-Gamern den Spaß verderben, die auf einen niedrigen “Ping” angewiesen sind. Und auch im Streaming kann die hohe Latenz zur Geduldsprobe werden, da durch die erhöhte Latenz Videos erst einmal eine Weile vorgepuffert werden müssen, bevor der Stream ordentlich starten kann.
Die Zahlen des Speedtests beziehen sich auf die Geschwindigkeit von ZenMate mit dem OpenVPN Protokoll. Aktivieren Sie stattdessen das mobilfreundliche Protokoll IKEv2 kommt es zu sehr viel stärkeren Einbrüchen; hier lässt ZenMate über 50 Prozent der Download-Geschwindigkeit liegen. Zum Streamen ist das denkbar ungeeignet, so dass Sie dafür idealerweise auf das Protokoll OpenVPN wechseln. Für mobiles Surfen dagegen reicht die Geschwindigkeit von IKEv2 in der Regel aus.
ZenMate Streamingtest
Im Streamingtest konnte sich ZenMate einigermaßen gut schlagen. Dank der ausgewiesenen Streaming-Server finden Sie immer die passende Anlaufstelle für alle gängigen Streaming-Services und die beliebtesten Länder. Teilweise unterscheidet ZenMate hier sogar nach spezifischen Anbietern. So stehen beispielsweise US-Server zur Verfügung, die für den Einsatz auf Netflix optimiert wurden; andere funktionieren dafür besser mit Disney+, Hulu oder anderen Plattformen.
Die optimierten Streaming-Server machen es besonders leicht, gezielt Geo-Blockaden zu umgehen
Screenshot: trusted.de
Quelle: zenmate.com
Einen passenden Server zu finden ist also nicht schwierig und tatsächlich klappt auch die Verbindung sehr gut. Kaum befinden Sie sich im virtuellen Netzwerk, haben Sie über Ihren bestehenden Account Zugriff auf die verschiedenen regionalen Angebote Ihres Streaming-Dienstes und können loslegen. Dabei kommt es - aufgrund der hohen Latenz (siehe oben) - zu längeren Pufferpausen vor Start des Streams. Läuft das Video allerdings erst einmal, sind Bildfehler oder gar Abbrüche des Streams eine Seltenheit. Dank der stabilen Download-Zahlen läuft der Stream trotz Startschwierigkeiten flüssig.
Für das Streaming reicht die Geschwindigkeit von ZenMate also vollkommen aus und unterschreitet selbst in einer 50k-Verbindung niemals die magische Marke von 25 Mbit/s, die für HD- und UHD-Inhalte notwendig sind.