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Babbel bietet mit 14 Lernsprachen (plus Business-Englisch) eine gute und solide Auswahl; es fehlen aber auch einige beliebte Sprachen, z. B. Japanisch.

Die Sprache, die du lernen willst, ist nicht dabei? Dann schau’ dich doch einmal bei Duolingo, Mondly oder Rosetta Stone um. Die bieten noch ein paar Lernsprachen mehr als Babbel.

Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen (GER)

Babbel orientiert sein Lernkonzept vergleichsweise stark am GER und hat alle seine Sprachkurse an diesem System ausgerichtet. Das heißt: Hast du ein bestimmtes Babbel-Level erreicht, entspricht das einem internationalen Sprachstandard.

Was ist der GER? Der “Gemeinsame Europäische Referenzahmen für Sprachen” (GER) ist ein System, das die Sprachkenntnisse von Menschen in Europa nach einheitlichen Kriterien bewertet und einordnet. Sprachkenntnisse können im GER in eine von 6 Stufen eingeteilt werden: von A1 (“Anfänger”) bis C2 (“Annähernd muttersprachliche Kenntnisse”). Ziel des GER sind Vergleichbarkeit, Transparenz und Standardisierung, besonders im akademischen Umfeld.

Folgende Sprachlevels kannst du mit Babbel erreichen:

Unter den getesteten Sprach-Apps ist das sehr ordentlich! Busuu hat z. B. für Spanisch und Italienisch etwas mehr Inhalte; ansonsten können da nur die Live-Kurse von Preply oder Lingoda mithalten, die dir teilweise ein maßgeschneidertes Live-Paket bieten. Andere Anbieter bieten zwar oft mehr Sprachen; hier lernst du aber in der Regel nur Grundlagen (z. B. Duolingo oder Mondly).

Für jedes Level erhältst du außerdem ein Zertifikat, das dir den Sprachfortschritt bescheinigt. Offiziell anerkannt wird das aber nicht; benötigst du ein offiziell gültiges Zertifikat, musst du einen Sprachkurs an einer Sprachschule wie Lingoda belegen.

Wissenschaftliche Lernmethoden für beste Ergebnisse

Um dir eine neue Sprache beizubringen, baut Babbel auf verschiedene wissenschaftliche Lernmethoden, die sich an unterschiedlichen Stellen niederschlagen. Die interaktiven Lektionen sind nach der deduktiven Lernmethode gestaltet, die darauf fußt, dass du dir die Inhalte selbstständig erschließt.

Für das Vokabellernen setzt Babbel dagegen auf das bekannte Prinzip “Spaced Repetition”, das durch verschieden lange Lern- und Wiederholzyklen einen tieferen Lernerfolg erzielen soll. Dein Lernprozess wird so bestmöglich unterstützt.

Wie ebnet Babbel den Weg für deinen Lernerfolg?

• Einstufungstest: Der Einstufungstest ist ein gutes Mittel, um dein ungefähres Niveau abzuschätzen. Wirklich präzise ist er aber nicht; mich hatte er für Spanisch z. B. zu hoch eingestuft. Da du das Niveau aber beliebig anpassen kannst, fällt das nicht extrem ins Gewicht.
• Kontinuierliche Lernstandsprüfung: Die ist super! Jederzeit wird überprüft, ob die Übungen deinem Niveau entsprechen. Machst du zu viele (oder nur sehr wenige) Fehler, wird dir empfohlen, das Niveau anzupassen. Ob du dann wechselst, entscheidest du aber selbst!
• Fehlerkorrektur: Babbel akzeptiert oft auch alternative Antworten (z. B. Synonyme bei Vokabeln) und ist hier wesentlich flexibler als z. B. Mondly. Fehler im Kurs sind mir nicht aufgefallen.
• Wiederholmanager: In regelmäßigen Abständen wirst du aufgefordert, bestimmte Themen zu wiederholen. Dazu wird dir auch gesagt, ob du z. B. deine Lese- oder Schreibfähigkeit noch einmal überprüfen sollst. Wie du die Übungen wiederholst, bleibt dir aber selbst überlassen.

Hermann Schnitzler

trusted-Experte für Digitale-Dienste

Meine Erfahrungen mit Babbel sind durchweg positiv; Ich gebe Babbel 5 von 5 möglichen Punkten für meinen individuellen Lernerfolg. Die vorhandenen Funktionen sind gut durchdacht umgesetzt; mit dem Lernweg komme ich gut klar. Lediglich der Einstufungstest könnte schwieriger gestaltet werden. Da ich jederzeit das Sprachniveau switchen kann, stört das aber nicht wirklich.

Der Einstufungstest ist sehr einfach gehalten. Oft musst du nur die richtigen Wörter antippen. Mit Logik kommst du ans Ziel, ohne die tatsächlichen Übersetzungen zu kennen.

Screenshot: trusted.de

Quelle: babbel.de

Wie kann ich mit Babbel gezielt lernen?

Statt des vorgefertigten Hauptkurses wählst du bei Babbel aus einer riesigen Fülle an Themenkursen und variantenreichen Lerninhalten wie Podcasts und mehr.

Möchtest du zu einem übergeordneten Thema lernen, bietet Babbel dafür verschiedene Themenkurse an. Alle Kurse hier aufzuzählen, würde den Rahmen definitiv sprengen. Immerhin gibt es weit über 100 Stück. Grundsätzlich gilt: Willst du Englisch lernen, hast du die meiste Auswahl. Aber auch für andere Sprachen gilt: Babbel hat wahnsinnig viel!

• Englisch: Hat die meisten Inhalte. Das sind zum Beispiel Kurse für Business English (A2 bis C1), zusätzliche Grammatiklektionen (A1 bis C1) und Urlaubskurse, aber auch kulturelle Inhalte (z. B. regionale Gerichte). Erwähnenswert sind auch Kurse zur Umgangssprache (England und USA) oder Besonderheiten wie “False Friends”.
• Spanisch: Ähnlich wie für Englisch, aber insgesamt etwas abgespeckt. Ganz cool sind die Kurse für regionales Spanisch (Mexiko und Lateinamerika).
• Französisch: Die Auswahl ist ähnlich wie für Spanisch. Der Fokus liegt aber auf dem europäischen Französisch und Urlaubsinhalten.
• Italienisch: Hauptsächlich Grammatik-Nachhilfe. Kurse für Urlaub, Kulinarik und regionale Unterschiede gibt es ebenfalls. Eine Besonderheit ist die Kurzgeschichte “Das Rätsel von Matera”, eine für ihre Höhlensiedlungen bekannte, kulturell und historisch bedeutsame Stadt.
• Andere Sprachen: Hier ist das Angebot deutlich eingeschränkt; Kurse für Urlaub und Grammatik-Nachhilfe gibt es in der Regel aber auch.

Doch auch, wenn du keine Lust auf “klassische” Übungen hast, bietet Babbel dir einiges:

• Podcasts: Die Babbel Podcasts gibt es aktuell auf Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch. Sie bieten dir einen Einblick in Alltag und Kulturen und sind für unterschiedliche Sprachniveaus geeignet. Ein Beispiel ist der “Babbel News – English Only”, bei dem du wöchentlich die aktuellen Nachrichten auf Englisch präsentiert bekommst.
• Hörübungen: Mit den Hörübungen kannst du dich an Alltagssituationen gewöhnen. Sie beziehen sich immer auf einzelne Lektionen aus dem App-Kurs und werden freigeschaltet, sobald du die entsprechende Lektion absolviert hast. Sprechen musst du hier nicht, stattdessen wiederholst du die jeweilige Lektion quasi passiv. Mit einer Länge von 10 bis 15 Minuten eignen sich die Audiofiles prima, wenn du gerade anderweitig beschäftigt bist (z. B. beim Sport oder beim Kochen).
• Magazin: Im Babbel Magazin werden in unregelmäßigen Abständen Blogbeiträge veröffentlicht. Diese befassen sich mit jeweils einem Thema. Sie sind grundsätzlich auf Deutsch verfasst und vermitteln Hintergrundwissen zu diesem Thema (z. B. “Farben”). Im Zuge dessen kriegst du aber auch gleich passende Vokabeln präsentiert, um sie zu lernen.

Babbel Podcasts sind eine mehr oder weniger regelmäßige Reihe mit Audio-Stories. Für Französisch gibt es beispielsweise einen Podcast, der sich mit Ereignissen aus der Geschichte beschäftigt. Hier hörst du einfach nur zu und gewöhnst dich so an die jeweilige Sprache.

Screenshot: trusted.de

Quelle: babbel.de

Schade ist nur, dass nicht jede Sprache die “Vollausstattung” bietet. Die meisten Inhalte gibt es für Englisch; auch Spanisch, Französisch und Italienisch werden gut bedient. Alle anderen Sprachen werden etwas stiefmütterlich behandelt.

Wie kann ich mit Babbel Alltagssituationen üben?

Mit den sogenannten KI-Gesprächen spielst du eine von 27 alltäglichen Situationen durch (z. B. “einen Nachbarn begrüßen”) – frei und ohne Skript.

Diese Übungen sind immer gleich aufgebaut: Ein KI-Bot beginnt das Gespräch und stellt dir eine Frage (z. B. “Where are you from?”), auf die du frei antworten sollst. Wenn du einmal nicht weiter weißt, kannst du dir auch Tipps für passende Antworten geben lassen. Der Bot stellt so lange Gegenfragen, bis das ursprüngliche Ziel (z. B. “Sprich über das Wetter”) erreicht ist.

Am Ende der Übung – die in der Regel aus 3 bis 5 Antworten besteht – erhältst du eine kurze Zusammenfassung der Ziele und zum Thema passender Vokabeln, die du verwendet hast.

Diese Übungen gibt es derzeit nur für Englisch, Spanisch, Französisch und Italienisch. Andere Sprachen müssen (noch) ohne KI-Gespräche auskommen. Mondly bietet ähnliche Übungen auch für andere Sprachen; allerdings sind die Gespräche wesentlich “gestelzter”.

Die KI-Übungen sind ein zusätzlicher Bereich in der App und losgelöst vom Hauptkurs, den Zusatzkursen oder dem Wiederholmanager. Du kannst sie jederzeit zu jedem beliebigen angebotenen Thema starten. Busuu geht hier allerdings noch etwas weiter: Während du bei Babbel quasi einen Chatbot per Sprachsteuerung steuerst, sprichst du bei Busuu “live” mit deinem Gerät. Dazu sind die KI-Gespräche an den passenden Stellen in den Hauptkurs integriert.

Die KI-Gespräche von Babbel befassen sich immer mit einer bestimmten alltäglichen Situation. Hier möchtest du auf dem Markt einkaufen. Vor dem Antworten kannst du deine Nachricht noch einmal betrachten und ggf. wiederholen.

Screenshot: trusted.de

Quelle: babbel.de

Keine Gamification – Babbel motiviert mit tollen Inhalten

Apps wie Busuu oder Duolingo unterstützen dich deutlich mehr dabei, deinen inneren Schweinehund zu überwinden und regelmäßig zu lernen. Busuu etwa setzt auf die aktive Community, Duolingo auf einen verspielten Kursaufbau. Tägliche Herausforderungen, Gamification-Elemente, virtuelle Belohnungen oder sonstigen Schnickschnack hat Babbel nicht. Eine Ausnahme ist das “Wort des Tages” mit einer kurzen Übung und Erklärungen hierzu.

Wie schneidet Babbel beim Thema “Motivation & Spaß” ab?

Meine Babbel-Erfahrungen: Babbel macht insgesamt auch ohne Gamification und Lernspiele eine gute Figur. Die App setzt alles daran, dass du deine Lernziele tatsächlich auch erreichst.

Du lernst bei Babbel in deinem eigenen Tempo. Ist das Niveau zu leicht oder zu schwierig, macht dir die App Vorschläge, den Kurs zu wechseln. Die Übungen sind abwechslungsreich und wiederholen sich nicht ständig.

Und: Die Kurse wurden von Sprachexpert:innen entworfen und Audio-Übungen von echten Menschen eingesprochen. Anders als z. B. bei Duolingo, wo du die noch nicht ganz ausgereifte und seelenlose KI an allen Ecken und Enden bemerkst. Steckt in den Inhalten “Leben”, gibt das noch einmal einen ganz anderen Push, deine Lernziele zu erreichen.