Busuu orientiert sich an internationalen Standards
Die Kurse von Busuu sind stark am “Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen” (GER) orientiert; sie entsprechen damit den gängigen wissenschaftlichen Standards fürs Sprachenlernen. Je nach Sprache unterscheidet sich aber das Niveau, das du erreichen kannst. Hier ein Überblick:
| Sprache | GER-Niveau | Erklärung GER-Niveau |
|---|
| Spanisch, Englisch | C1 | Fachkundige Sprachkenntnisse |
| Arabisch, Chinesisch, Niederländisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Japanisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Türkisch | B2 | Selbstständige Sprachverwendung |
| Koreanisch | A2 | Grundlegende Kenntnisse |
Busuu erreicht damit das Niveau von offiziellen Sprachschulen wie Lingoda. Auch Babbel ist nicht weit entfernt; in einigen Sprachen (z. B. Französisch oder Italienisch) hat Busuu sogar mehr Inhalte auf dem B2-Niveau (teilweise auch auf C1-Niveau) zu bieten – auch wenn Babbel dich hier zumindest auf dem Papier aufs Niveau C1 bringt.
In Community-Übungen schickst du ein mal pro Kapitel einen kurzen Freitext (oder eine Sprachaufzeichnung) an muttersprachliche Nutzer:innen. Im Gegenzug wirst du hin und wieder dazu aufgefordert, eine Übung anderer Lernender zu korrigieren. Das unterstützt deinen Lernprozess enorm!
Diese Übungen sind Busuu-exklusiv und bringen ein einzigartiges Communityfeature. So soll eine Art Tandempartnerschaft um die ganze Welt entstehen. Kriegst du von den Aufgaben nicht genug, kannst du im Community-Hub jederzeit weitere absolvieren.
So bekommst du (im Idealfall) wertvolles Feedback von echten Menschen statt von einer KI und kannst deine Sprachfertigkeiten so auf ein neues Level hieven.
Aber: Die Community-Aufgaben sind verpflichtend. Ohne kannst du den Kurs also nicht abschließen. Gerade introvertierte Lerner:innen wird das schnell nerven. Schade ist auch, dass Busuu den Community-Gedanken nicht noch weiter spinnt – also z. B. Chaträume oder Foren für den Austausch mit anderen Lernenden bereitstellt.
Ob du eine Übung einsprechen oder einen kurzen Text verfassen möchtest, bleibt dir selbst überlassen. Für Einsteiger:innen sind die Aufgaben noch sehr einfach. Hier sollst du dich kurz in deiner Lernsprache vorstellen.
Screenshot: trusted.de
Quelle: busuu.com
Wie lerne ich mit Busuu die Aussprache?
Busuu hat zwei Features, um die Aussprache einer Fremdsprache zu lernen: die “klassische” Spracherkennung und das sogenannte KI-Gesprächstraining.
Das “einfache” Aussprachetraining ist Teil jedes Kapitels in jeder Sprache. Hier sollst du pro Übung einen Satz nachsprechen. Die Spracherkennung arbeitet dabei erfreulich präzise und gibt dir genaues Feedback; sie sagt dir, bei welchem Wort es genau hapert. Für jede Antwort hast du drei Versuche. Klappt es nicht, darfst du trotzdem weitermachen.
In Sprachübungen schaust du dir zuerst ein Video mit dem Satz an, den du nachsprechen sollst. Je höher das Niveau, desto anspruchsvoller ist er selbstverständlich.
Screenshot: trusted.de
Quelle: busuu.com
In einigen Sprachen (Englisch, Spanisch, Französisch und Italienisch) gibt es darüber hinaus das sogenannte KI-Gesprächstraining. Auch dieses ist als Übungen in den Hauptkurs integriert. Hier sprichst du – wie du mit einem handelsüblichen Chatbot schreiben würdest – zu einem alltäglichen Thema (z. B. einem Einkauf auf dem Wochenmarkt).
Beispielsätze (also Antworten, die du geben könntest), gibt es nicht. Stattdessen sollst du so frei wie möglich sprechen. Die KI führt dann durch das Gespräch und nach drei bis fünf Antworten ist das Gespräch auch wieder vorbei. Am Ende bekommst du Feedback.
Schade: Beide Arten von Übungen gibt es nur mit dem kostenpflichtigen Premium-Plus-Abo. Möchtest du nicht bezahlen, bleiben dir nur die Community-Übungen, um Sprechpraxis zu bekommen.
Beim KI-Gesprächstraining sollst du möglichst frei sprechen. Die Busuu-KI gibt dir den Weg vor und stellt bspw. Rückfragen. Bist du dir unsicher, kannst du das Gesagte jederzeit übersetzen lassen. Für meinen Geschmack sind die automatischen Übersetzungen aber viel zu steril.
Screenshot: trusted.de
Quelle: busuu.com
Wie kannst du mit Busuu erfolgreich lernen?
- Einstufungstest: Der Einstufungstest ist schnell erledigt, hat mich aber trotzdem erfreulich präzise eingeordnet.
- Kontinuierliche Lernstandsprüfung: Am Ende eines Kapitels musst du eine kurze Zwischenprüfung ablegen. Ab 80 % hast du bestanden und darfst mit der nächsten Lektion fortfahren.
- Fehlerkorrektur: Über Fehler wirst du sofort informiert, am Ende einer Lektion sollst du die Übung dann wiederholen. Das ist Branchenstandard.
- Wiederholmanager: Mit Premium-Abo wird der personalisierte Wiederholmanager freigeschaltet, den du jederzeit starten kannst. Ohne Abo gibt es feste Punkte, an denen frühere Lektionen überprüft werden.
Premium-Nutzer:innen erhalten am Ende eines Kurses eine Bescheinigung über ihren Lernfortschritt. Das ist zwar nice to have z. B. für eine Job-Bewerbung, wird aber nicht offiziell anerkannt. Im Ausland studieren kannst du damit also in der Regel nicht.
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Hermann Schnitzler
trusted-Experte für Digitale-Dienste
Meine Busuu-Erfahrungen: Busuu ist auf dem Papier fast unschlagbar, überzeugt mich aber nicht zu 100 %. Das liegt daran, dass Busuu mich mit Streaks, Quests und Community-Übungen teilweise vom eigentlichen Lernen ablenkt. Das hat die App aber gar nicht nötig. Ein wenig mehr Babbel und weniger Duolingo würde mir hier gefallen.
Der Einstufungstest von Busuu hat einen ansteigenden Schwierigkeitsgrad. Machst du schon zu Beginn viele Fehler, siehst du schwierigere Übungen evtl. gar nicht.
Screenshot: trusted.de
Quelle: busuu.com