Harvest ist eine Zeiterfassungssoftware aus der Cloud mit integrierter Rechnungsstellung. Sie ist gedacht für Freelancer und kleine bis mittlere Projekt- und Dienstleistungs-Teams. Harvest trackt Zeiten per Timer oder manuell in der Wochenansicht im Web, auf dem Desktop oder mobil. Abrechenbare Zeiten (inklusive Spesen) wandelst du mit dem Tool direkt in professionelle Rechnungen um. Integrationen zu Tools wie Asana, Trello, Quickbooks oder Stripe binden Harvest in bestehende Workflows ein.
Stärken: Nach meiner Einschätzung punktet Harvest vor allem mit dem nahtlosen “Zeiten zu Rechnungen”-Prozess. Du brauchst keine zweite Lösung für Angebote, Rechnungen oder Online-Zahlungen. Erfasste Stunden und Ausgaben landen ohne Medienbruch in einem Rechnungsdokument. Die Oberfläche macht einen übersichtlich und schnell erlernbaren Eindruck. Visuelle Berichte und Budgetwarnungen sollen dabei helfen, Projekte wirtschaftlich zu steuern. Besonders praktisch ist das für Agenturen oder Consulting-Teams. Ein Schmankerl ist die nahtlose Integration von Stripe oder PayPal, um zusammen mit deinen Rechnungen Online-Zahlungen direkt mit anzubieten und im System zu verarbeiten.
Schwächen: Mein Eindruck ist aber auch, dass Harvest bewusst auf Einfachheit getrimmt ist. Ressourcenplanung, Abwesenheiten oder automatische Aktivitätserfassung fehlen im Kernprodukt. Außerdem gibt es das Tool ausschließlich auf Englisch. Das kann, muss aber keine Hürde sein.
Preiseinschätzung: Preislich wirkt Harvest mit mindestens 11 € pro User und Monat erst einmal teuer; Tools wie Clockodo, timr, clockin oder TimeTrack gibt es in der jeweils kleinsten Version schon für zwischen 3 und 8 € pro User. Aber: Bei Harvest ist schon im kleinsten Plan die Rechnungsstellung mit integriert, die bei anderen Tools oft erst in den teureren Premium-Tarifen mit dazukommt. Für Teams, die ihre Stunden direkt abrechnen wollen, könnte sich Harvest also lohnen. Einen Free-Tarif gibt es auch; der ist mit maximal 1 User-Lizenz und maximal 2 Projekten aber allenfalls für Freelancer mit kleinem Auftragsvolumen interessant.
Empfehlung: Wer projektbasierte Arbeit transparent erfassen und ohne Umwege abrechnen will, ist bei Harvest richtig. Freelancer, kleine Agenturen und IT-Dienstleister gehören z.B. zur angepeilten Zielgruppe. Wer hingegen umfangreiche HR-Funktionen, Ressourcenplanung, eine deutsche Oberfläche oder striktes Hosting auf deutschen Servern braucht, sollte Alternativen prüfen.