Fazit der Redaktion
AppMakr.com ist eine preisgünstige – allerdings englischsprachige – Plattform zur Erstellung von Online-Apps, die jeder mit oder ohne Programmiererfahrung nutzen kann. Erstellen Sie native Android- und iOS-Apps und HTML5 Mobile-Websites mithilfe von RSS-Feeds und HTML5-Inhalten und interagieren Sie mit Benutzern über verschiedene Funktionen und Features. Sind Sie auf der Suche nach Schnittstellen zu Drittanbieter-Apps (wie Shopsystemen, etc.) oder gar einer offenen API, werden Sie hier allerdings nicht fündig. Überhaupt wirkt das Tool in Design und Funktionalität, als wäre die Entwicklung bereits eingestellt worden: Das Layout wirkt ein wenig altbacken und die langen Ladezeiten des Editors sind ebenfalls nicht zeitgemäß. Großartig allerdings: Durch die Einbindung von Werbung bietet AppMakr eine einfache Möglichkeit zur Monetarisierung.
- Preislich sehr günstig
- Eigener App-Marketplace
- Apps per Werbung monetarisierbar
- Altmodisches Design
- Nicht deutschsprachig
- Kaum Templates
- Keine API
- Keine Integrationen
- Kaum Support + Dokumentationen
- Schlechte Anleitungen
Zielgruppe
Laut eigener Aussagen richtet sich AppMakr vor allem an Selbstständige, Kleinunternehmen, Künstler, Blogger. Wirft man einen Blick in den AppMakr-eigenen Marktplatz, scheint sich diese Zielgruppendefinition zu bestätigen. Apps größerer Unternehmen gibt es hier nicht.
Funktionsumfang
In wenigen Schritten erstellen Sie Ihre eigene App
Legen Sie im Dashbord die neue App an und geben ihr einen Namen. Wählen Sie hier auch gleich den App-Typ aus, den Sie bauen wollen. Anschließend geht es in den Editor: In der sogenannten AppMakr-Machine fügen Sie per Drag and Drop die Module hinzu, die Ihre App bekommen soll. Hier legen Sie auch mit eigenem Logo und Bildern und der Auswahl des gewünschten Farbschemas das Design Ihrer App fest. Die Symbole lassen sich allerdings nur ändern, wenn Sie ein selbst gestaltetes Icon-Set haben, sonst müssen Sie die vorgefertigten Symbole des AppBuilders verwenden.
Wenn Sie coden können, haben Sie hier auch die Möglichkeit, in den Quellcode einzugreifen.
Im nächsten Schritt formulieren Sie die Beschreibung, die Ihrer App in den App-Stores mitgegeben wird. Hier können Sie auch festlegen, wenn Sie Ihre App über Werbung mit einem AdMob-Konto monetarisieren wollen und die entsprechenden Einstellungen vornehmen.
Und schließlich veröffentlichen Sie Ihre App im Apple Store und bei Google Play.
Weitere wichtige Funktionen von AppMakr
Auf der Website ist das Vorhandensein auch dieser Funktion nur mit Mühe zu finden, aber: Es ist möglich, Push-Nachrichten mit den Apps aus AppMakr zu verschicken – und zwar in allen Tarif-Versionen.
Standortdienste bietet AppMakr nur sehr wenige: Es ist sichtbar, von wo aus Community-Mitglieder in der App etwas veröffentlichen. Außerdem gibt es einige Gastronomie-spezifische Funktionen sowie eine Wegbeschreibungsfunktion, die laut diverser User-Kommentare allerdings oft nicht funktioniert. iBeacons werden nicht angeboten.
E-Commerceler werden mit AppMakr nur sehr begrenzt glücklich werden: Es gibt keine Bezahlfunktionen, insofern kann kein eigener Shop erstellt werden. Zwar lässt sich ein Produktkatalog bauen, von dem aus potenzielle Käufer aber in einen externen Web-Shop weitergeleitet werden müssen. Der einfügbare eBay-Bereich ist nur eine mobile Version des eigenen eBay-Shops.
RSS-Feed-Funktionen: Unter „News“, „Blog“ und „Live Video“ können Sie verschiedene RSS-Feeds ausspielen lassen.
Besondere Funktionen: Ein USP von AppMakr ist die Spendenfunktion für Kirchen und gemeinnützige Organisationen sowie der Kleinanzeigenbereich. Ein Treueprogamm oder ein Newsletter-Feature bietet AppMakr dagegen nicht.
Usability
Der Bau der Apps funktioniert recht einfach, im Groben per Drag and Drop. Dokumentation der Funktionen und Anwendungs-Erklärungen sind allerdings mehr als rar gesät, so dass Sie viel über Versuch und Irrtum arbeiten müssen.
Im Editor können Sie HTML5, Inline JavaScript und CSS hinzufügen. Wer also des Codens mächtig ist, sollte die Fähigkeit bei AppMakr nutzen, denn die mitgegebenen Bordmittel-Funktionen sind doch recht übersichtlich.
Die Ladezeit des Editors ist eine Geduldsprüfung, denn er lädt jedes Mal neu, wenn Sie eine Funktion anklicken.
Wenn auch insgesamt viele Sprachen auf der Website und im Tool verfügbar sind: Deutsch gehört leider nicht dazu.
Schnittstellen
Es gibt keine API und keine Integration von Shopsystemen oder anderen Softwares. Facebook, Twitter, YouTube und Instagram können integriert werden, ebenso LiveChats und Community Walls. Das war es dann aber auch leider schon.
Bei dem derzeitigen Dollar-Kurs empfiehlt es sich, AppMakr in US$ zu bezahlen, denn die Preise sind in Dollar und Euro identisch - bis auf das Reseller 10er-Pack. Insofern fahren Sie etwas günstiger, wenn Sie in amerikanischer Währung bezahlen.
Die Preise von AppMakr sind außerordentlich günstig, sogar mit der gratis-Version können Sie schon eine funktionsfähige HTML5-Website erstellen. Native Android Apps funktionieren erst in der kleinsten Bezahlversion, deren Preis mit 2 US$ monatlich allerdings enorm niedrig, dafür aber auf AppMakr gebrandet ist. Für knapp 100 US$ jährlich (!), also gut 8 US$ pro Monat haben Sie den vollen Funktionsumfang mit eigenem Branding. Mit knapp 40 US$ monatlich sind Sie schon für ein 10er-Reseller-Paket dabei.
Service und Support
Support-Möglichkeiten sind rar gesät. Erst bei der teuersten Version gibt es einen Live-Chat-Support. Auch auf der Website ist wenig Hilfreiches zur Nutzung von AppMakr zu finden außer einer recht lieblosen Schritt für Schritt-Anleitung, wie man eine App erstellt. Die FAQ sind recht lückenhaft und ein wenig versteckt: Trial-and-Error wird sich also für die meisten Nutzer nicht vermeiden lassen.
Zusammenfassung
AppMakr ist eine preislich außerordentlich günstige AppBuilder-Plattform, mit der native Android- und iOS-Apps sowie mobile HTML5-Websites per Drag and Drop erstellt werden. Das gesamte Tool kommt einem aber ein wenig wie 2010 eingefroren vor, denn Design, Funktionsvielfalt und Service lassen arg zu wünschen übrig. Insofern wäre fast zu wünschen, dass die Preise etwas angehoben werden, dafür die Anwendung aber mal eine gründliche Auffrischung in Funktionen und Design bekommt.