- Unter Monitoring Tools oder Monitoring Software versteht man Programme, die es Ihrem IT-Team ermöglichen, Ihre Netzwerkumgebung zu überwachen. So beheben Sie etwaige Fehler, fragen die Leistungsdaten der Hard- und Software-Komponenten ab und erkennen Optimierungsbedarf.
- Wenn Sie einen Cloud-Service oder ein SaaS-Tool anbieten, ist Netzwerk Monitoring so gut wie unerlässlich für Sie. Ihr Netzwerk-Administrator hat die Aufgabe, den angebotenen Service so störungsfrei wie möglich zu halten.
- Mit Network Monitoring sparen Sie nicht nur Zeit und Geld, sondern auch Ressourcen und optimieren über kurz oder lang Ihre gesamte Netzwerk-Topologie. Die von trusted.de vorgestellten Tools helfen Ihnen dabei.
Was ist Monitoring?
Als Monitoring bezeichnet man die Möglichkeiten zur Überwachung eines Netzwerkes, einer Website oder einzelner Soft- und Hardware-Komponenten in einer IT-Umgebung. Das bezieht sich sowohl auf interne LAN-Verbindungen, als auch auf mögliche Verbindungen zum Internet und alle implementierten Server, Router, Switches, etc. Mithilfe von Monitoring Tools fragen Sie die Leistungsdaten Ihres Netzwerkes ab und werden sofort informiert, sobald es mit irgendeiner Komponente des überwachten Netzes ein Problem gibt. Außerdem erfahren Sie, wie es zu diesem Fehler kommen konnte, und wie Sie ihn in Zukunft vermeiden.
Network Monitoring als Teil des Netzwerkmanagements
Network Monitoring ist ein fundamentaler Aspekt von mindestens 3 Aufgaben des FCAPS-Modells für das Netzwerkmanagement. FCAPS ist ein Aufgabenmodell der ISO und beinhaltet alle Aspekte, die beim Netzwerkmanagement eine Rolle spielen:
- Fault Management/ Fehlermanagement: Das Finden, Protokollieren und beheben von Fehlern in der Netzwerkumgebung.
- Configuration Management/ Konfigurationsmanagement: Die Erfassung und Definition aller Komponenten, die Sie überwachen wollen.
- Accounting Management/ Abrechnungsmanagement: Die Erstellung eines Protokolls über die Benutzung des Netzwerkes, das einer etwaigen Rechnungsstellung zugrunde gelegt werden kann.
- Performance Management/ Leistungsmanagement: Das Sammeln und Auswerten von Leistungsdaten
- Security Management/ Sicherheitsmanagement: Die Authentifizierung und Autorisierung von Benutzern und Benutzergruppen
If you can’t measure it, you can’t manage it.
Ohne effiziente Network Monitoring Tools ist gutes Netzwerkmanagement überhaupt nicht denkbar. Dringend benötigte Informationen, zum Beispiel wann es wo und wieso zu Ausfällen kommt, oder wie die einzelnen Netzwerkkomponenten arbeiten, fallen unter den Tisch. Analyse und Fortschritt? Bei fehlenden Daten schlichtweg nicht möglich. Im schlimmsten Fall kommt es zu Ausfällen, die Sie überhaupt nicht bemerken, und die Sie am Ende teuer zu stehen kommen.
Wie funktioniert Netzwerk Monitoring?
Grundsätzlich funktioniert Monitoring immer gleich: Ihr Network Traffic Monitor fragt die Verbindungsdaten Ihres Netzwerkes und die Leistung einzelner Komponenten ab, berechnet, ob es zu einer Unter- oder Überschreitung bestimmter Schwellwerte kommt und gibt gegebenenfalls einen Alarm aus. In einem zweiten Schritt folgt die Analyse: Der Fehler wird zurückverfolgt und auf seinen Ursprung hin untersucht. Mithilfe eines umfangreichen Reports informiert Sie die Software über die Fehlerquelle, damit Sie diese eliminieren können, um zukünftige Ausfälle zu verhindern.
Verschiedene Arten des Monitoring
Gemeinhin unterscheidet man zwischen verschiedenen Möglichkeiten, das Netzwerk zu überwachen. So zum Beispiel zwischen internem und externem Monitoring, die sich anhand der Perspektive unterscheiden: Beim internen Monitoring wird das System von innen überwacht, beim externen von außen, zum Beispiel mithilfe eines zusätzlichen Monitoringgeräts. Der Großteil der hier vorgestellten Anbieter beschränkt sich allerdings auf interne Lösungen. Zusätzlich unterscheidet man Network Monitoring Tools noch anhand Ihrer Vorgehensweise:
Aktives Monitoring
Beim aktiven Network Monitoring erfolgt die Netzwerküberwachung mithilfe von Datenpaketen, die ins Netzwerk eingeschleust werden. Diese werden als “Test Probes” oder “Agents” bezeichnet. Eine zentrale Monitoring-Station durchläuft mit den Probes die Testprozeduren. Da die Agents großflächig und über mehrere wichtige “Punkte” im Netzwerk verteilt sind, werden Fehler zielgenau erkannt und zurückverfolgt. Ein Nachteil dieser Art von Monitoring: Um die Agents zu platzieren, muss Ihr IT-Team zunächst einmal Datenpakete ins Netzwerk schicken, was dieses zusätzlich belastet.
- Vorteile
- Zielgenaue Fehleranalyse
- Schnelle Ergebnisse bevor es zu richtigen Fehlern kommt
- Nachteile
- Zusätzitemche Belastung des Netzwerks
- Nicht für Langzeit-Überwachung geeignet
Aktives Monitoring gestaltet sich wie ein einmaliges Experiment: Sie schicken “Test-Traffic” durch Ihr Netzwerk und schauen sich am Ende an, was dabei herauskommt und wo es zu Fehlern gekommen ist. Um schnell bestimmte Funktionalitäten Ihres Netzwerkes oder einzelne Komponenten zu prüfen, ist aktives Monitoring sehr hilfreich.
Passives Monitoring
Während aktives Monitoring wie ein Experiment abläuft, funktioniert passives Monitoring wie eine Langzeitstudie. Hier werden keine zusätzlichen Daten ins Netzwerk eingespeist, sondern die Monitoringstation “hört” lediglich mit. Die Verbindungsdaten werden dabei quasi gespiegelt und an die zentrale Auswertestation übermittelt. Sie benötigen dafür keinen “Test-Traffic”, sondern erhalten Ihre Analysen aus dem bereits bestehenden Traffic, der ohnehin in Ihrem Netzwerk unterwegs ist. So haben Sie zu jeder Zeit das gesamte Netzwerk im Blick.
- Vorteile
- Durchgehende Langzeitanalyse ohne menschitemches Zutun
- Keine Belastung des Netzwerkes
- Nachteile
- Keine Sofort-Analyse einzelner Komponenten
Beachten Sie allerdings, dass passive Network Monitoring Tools nicht in der Lage sind, eine schnelle Analyse auf Wunsch zu liefern. Benötigen Sie die Leistungsdaten einer bestimmten Netzwerkkomponente, müssen Sie warten, bis diese Komponente auch angewählt wird. Etwaige Fehler erkennen Sie in diesem Falle erst, wenn sie schon auftreten.
Die beste Möglichkeit besteht in einer Kombination beider Lösungen: Während passives Monitoring Ihr Netzwerk überwacht und im Ernstfall Alarm schlägt, ermitteln Sie mit aktivem Monitoring innerhalb kürzester Zeit die beteiligten Komponenten und finden den Fehler.
Brauche ich einen Network Traffic Monitor?
Die Antwort ist in den meisten Fällen: Ja. Grundsätzlich helfen Network Monitoring Tools jedem Unternehmen - ob klein oder groß - sicherer und effizienter mit dem eigenen Netzwerk umzugehen. Selbst in kleinen Unternehmen haben Netzwerk-Administratoren kaum die Möglichkeit, das Netzwerk ohne die Hilfe von automatisierten Prozessen zu überwachen, von mittelständischen und großen Unternehmen ganz zu schweigen.
Vor allem, wenn Ihr Unternehmen einen Cloud-Service oder SaaS-Tools im B2B-Sektor anbietet, ist eine gründliche Netzwerküberwachung durch Ihr IT-Team Pflicht. Dann sind Sie auch monetär darauf angewiesen, dass es in Ihrer Netzwerk-Umgebung nicht zu ungewollten Downtimes und Ausfällen kommt. Stellen Sie sich vor, Ihre Kunden könnten mehrere Stunden lang nicht auf die von Ihnen zur Verfügung gestellte Software zugreifen - eine kleine bis mittelschwere Katastrophe, die Sie nicht nur Geld und Zeit, sondern auch Ihren guten Ruf kostet.
Vorteile von Monitoring
- Optimieren Sie Ihr Netzwerk: Indem Sie Fehlerquellen und -ursachen identifizieren und nach und nach beheben, verbessern Sie nicht nur die Qualität Ihrer Netzwerkverbindungen, sondern gleichzeitig Ihre Netzwerk-Topologie. Ihr Netzwerk wird also zugleich leistungsstärker und einfacher zu bedienen.
- Entlasten Sie Ihr Support-Team: Mithilfe einer Network Monitoring Software erfahren Sie immer sofort, wann eine Komponente Ihres Netzwerkes ausfällt, und können den Schaden so schnell wie möglich beheben - wenn nötig auch mitten in der Nacht oder außerhalb Ihrer regulären Geschäftszeiten. So brauchen Sie nicht mehr zu warten, bis Ihre Kunden Ihren Support kontaktieren, um sich über die zweistündige Downtime Ihres Dienstes zu beschweren, sondern beheben das Problem bereits, bevor Ihre Nutzer überhaupt etwas merken.
- Sparen Sie bares Geld: Wenn die manuelle Überwachung und Pflege Ihrer Netzwerk-Umgebung unnötig Ressourcen verschlingt, dann ist Ihr Unternehmen reif für automatisiertes Monitoring. Damit sparen Sie nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Nerven, die Ihr IT-Team ansonsten für die manuelle Pflege des Netzwerkes verschwendet.
Worauf Sie bei Monitoring Tools achten sollten
Es stellt sich im Grunde nicht die Frage, ob Sie in Ihrem Unternehmen irgendeine Art von Netzwerküberwachung einrichten sollten. Die Frage ist vielmehr, welches System Sie benötigen und worauf Sie Wert legen.
- Soll das Tool vor allem günstig sein, da Sie in Ihrem kleinen Unternehmen kein großes Budget für aufwändige Softwarelösungen haben?
- Ist der Preis egal, dafür wollen Sie aber ein leistungsstarkes und leicht anzupassendes Network Monitoring Tool?
- Bevorzugen Sie aktives oder passives Monitoring?
- Wollen Sie die Überwachung an einen Dienstleister auslagern und Ihr Netzwerk extern überwachen lassen?
All das sind Fragen, die Sie sich im Vorfeld stellen sollten.
Das kostet Network Monitoring Software
Die Preisspanne für Monitoring Tools ist sehr groß. So gibt es auf dem Markt komplett kostenlose Freeware oder Open-Source-Angebote ebenso wie relativ teure Business-Produkte aus renommierten B2B-Softwareschmieden. Die Preise für die kommerziellen Angebote reichen von rund 50 bis 2.000 Dollar pro Monat, je nach gewünschtem Funktionsumfang, der Anzahl der involvierten Hosts und der Größe Ihres Systems. Maßgeschneiderte Angebote gibt es bei vielen Anbietern auf Anfrage. Die meisten gängigen Tools sind in Abonnements mit verschiedenen Laufzeiten bis zu einem Jahr erhältlich; abgerechnet wird dabei in der Regel monatlich.
Kostenlos vs. kommerziell - Was ist besser?
Der Unterschied zwischen einem Freeware Monitoring Tool und einer kommerziellen Software liegt nicht zwingend im Funktionsumfang oder in der Anpassbarkeit. Auch kostenlose Lösungen bieten in der Regel alles, was Sie zum Network Monitoring brauchen und decken alle möglichen Systeme ab.
Allerdings verschlingen diese oft viel Zeit bei der Installation und Inbetriebnahme. Während kostenpflichtige Tools Assistenten mitbringen, die das Anbinden von neuen Geräten und das Auslesen von Daten so einfach wie möglich machen, wird Ihre IT-Abteilung im Falle einer Gratis Software einiges selbst machen müssen. Da wollen Parameter definiert und Überwachungsroutinen geskriptet werden, was einige Zeit kostet. Bis das Monitoring Tool schließlich tut, was es soll, können Tage, im schlimmsten Fall Wochen vergehen. Überlegen Sie sich also vor der Anschaffung einer Monitoring Software genau, wie viel Zeit und Ressourcen Sie in die Implementierung stecken wollen oder können.
Vor- und Nachteile von Freeware Tools
- Vorteile
- kostenlos
- anpassbar und flexibel
- Nachteile
- erhöhter Aufwand bei der Implementierung
- erfordert versierte IT-Experten
Die wichtigsten Funktionen von Monitoring
Einige der hier vorgestellten Tools bringen, über ihre eigentliche Funktionalität hinaus, noch zusätzliche Features mit, mit deren Hilfe Sie beispielsweise auch die Uptime von Websites überwachen können (Website Monitoring), oder die speziell auf die Überwachung von Servern, Cloud-Diensten oder Apps ausgelegt sind. Die Grundfunktionen sind allerdings immer gleich, bzw. sollten in jeder guten Monitoring Software integriert sein:
Erkennen von Hardwareproblemen
Eine der Hauptaufgaben eines Netzwerk-Administrators ist die tägliche Überprüfung aller im Netzwerk eingebundenen Hardware-Komponenten. Er muss etwa klären, ob alle CPUs noch laufen, wie sie sollen, ob die Server noch online sind, ob die Datengeschwindigkeit des Routers noch im gewünschten Bereich liegt, und so weiter. Ein Monitoring Tool hat folglich die gleichen Aufgaben: Den Status jedes integrierten Gerätes zu prüfen und Schwellenwerte abzufragen.
Vor allem die Benachrichtigung bei einer Wertüber- oder -unterschreitung ist wichtig, um schnell auf Serverausfälle und Hardwarestörungen zu reagieren. Diese Benachrichtungen erfolgen in der Regel per Mail oder SMS.
Automatische Neustarts
“Haben Sie versucht, das Gerät aus und wieder anzuschalten?” Ein alter Witz unter IT-Mitarbeitern, interessanterweise aber oftmals die Lösung für Probleme im Netzwerk. Wenn es beispielsweise zu einem Problem bei einem bestimmten Service kommt, kann es notwendig sein, den dazugehörigen Server neu zu starten, um den Fehler zu beheben. Eine gute Network Monitoring Software führt solche Neustarts möglichst automatisch und ohne menschliches Zutun durch.
Erhöhte Netzwerksicherheit
Sicherheitsaspekt immer relevanter
Monitoring-Software wird von Unternehmen auf der ganzen Welt vermehrt als Unterstützung der Security-Umgebung (Virenscanner, Firewalls, etc.) genutzt. Eine Anwenderumfrage der Paessler AG ergab: Rund 75% aller Anwender nutzen Monitoring Tools strategisch zum Zwecke der Daten- und Systemsicherheit.
Selbst das ausgeklügeltste und mit einer Vielzahl an Virenscannern und Firewalls ausgestattete System ist niemals vor dem Eindringen schädlicher Malware geschützt - das kann beispielsweise passieren, wenn die Firewall durch einen schweren Systemfehler nicht mehr online ist, oder wenn Anti-Viren-Programme nicht mehr auf dem neuesten Stand sind. Darum fragen Monitoring Tools in regelmäßigen Abständen den Status der Firewall ab und überprüfen, ob auch auf jedem eingebundenen Endgerät die neueste Version der verwendeten Schutzsoftware vorliegt.
Kommunikationskanäle überprüfen
In der heutigen Zeit ist für ein Unternehmen eines besonders wichtig: Immer auf allen relevanten Kanälen erreichbar zu sein. Kommunikation mit Kunden und Partnern auf der ganzen Welt läuft schon lange nicht mehr per Telefon oder Email, sondern immer öfter per Internettelefonie oder Video-Chats. Kommt es bei diesen Verbindungen zu Störungen, muss Ihre Monitoring Software bestimmen, woran das liegen könnte - und das am besten, noch bevor das Problem überhaupt das erste Mal auftritt.
Der Markt um Monitoring
Aktuell gibt es eine große Fülle an verschiedenen Monitoring Angeboten auf dem Markt. Diese reichen von kommerziellen, über halb-kommerziellen zu kostenlosen und Open-Source-Angeboten. Hier ein kleiner Marktüberblick:
- AppFirst
- AppitemcationsManager
- CloudMonix
- Datadog
- Hosted Graphite
- Monitis
- Nagios
- Network Perfomance Monitor
- PacketTrap RMM
- Paessler
- PRTG
- Pulseway
- Traverse
- TrueSight Pulse
- Uptime Cloud Monitoring
- Zabbix
- WhatsUp Gold
- Server-Eye
- vReaitemze Hyperic
- OpenNMS
- Icinga
Fazit
Egal, wie groß Ihr Netzwerk ist, oder wie viele einzelne Dienste und Hardwarekomponenten daran hängen. Egal, wie viele Mitarbeiter Sie in IT und Entwicklung beschäftigen - Ihr Netzwerk ist eine der wichtigsten Ressourcen, die Sie in Ihrem Unternehmen haben. Diese Ressource muss gepflegt und geschützt werden, wenn es einwandfrei funktionieren soll. Gerade, wenn Sie Cloud-Services nutzen (oder diese anbieten!) ist ein gutes Netzwerk Monitoring absolute Pflicht. Die von trusted.de vorgestellten Network Monitoring Tools helfen Ihnen dabei, Ihr Netzwerk zu überwachen, seine Leistungen zu verbessern, und damit in letzter Konsequenz die Effizienz des gesamten Unternehmens zu optimieren.
Letztendlich ist das Netzwerk immer das, was der Mensch daraus macht. Wenn der Mensch vor einem kaputten, nicht wieder zu reparierendem Netzwerk steht, kratzt er sich am Kopf und sagt: “Oh, muss wohl was falsch gelaufen sein. Naja, waren wohl die anderen!