So habe ich FYRST getestet
Um FYRST zu vergleichen und zu bewerten, habe ich eine umfassende Recherche durchgeführt und die Konditionen der Bank mit dem Marktdurchschnitt verglichen. Dabei standen vor allem enthaltene Leistungen (Buchungen, Auszahlungen, Einzahlungen, Karten) und deren Gebühren, das Kredit- und Finanzierungsangebot und ggf. enthaltene Extras wie Buchhaltungs- und Steuerfunktionen im Fokus. Zudem habe ich den Support von FYRST mithilfe einer Testanfrage per E-Mail geprüft.
FYRST im trusted-Vergleich
Screenshot: trusted.de
Quelle: fyrst.de
In den folgenden Abschnitten findest du meine Recherche-Ergebnisse zu den Funktionen und Konditionen von FYRST. Falls du lieber gleich einen Blick auf die Preise werfen willst, dann geht es hier für dich weiter.
Das sind die Services der FYRST-Bank
FYRST ist ein gut aufgestellter Service, der dir von allem ein bisschen bietet. Du bekommst ein Online-Geschäftskonto, Bargeldein- und Auszahlungen, verschiedene Karten und Kreditoptionen. Auch ein paar Buchhaltungstools sind mit am Start.
Wie sich die Funktionen genau zusammensetzen, welche Möglichkeiten sie bieten und was sie dich kosten, habe ich mir hier genauer für dich angesehen:
So sehen die Kosten für deine Transaktionen für Buchungen aus
Wenn du beleglose Buchungen vornehmen willst, dann kannst du je nach Tarif auf einen Grundstock von kostenlosen Transaktionen zurückgreifen. Die sind wie folgt verteilt:
Tarif | Kostenlose Buchungen pro Monat |
---|
FYRST Base | 50 |
FYRST Complete | 75 |
FYRST Starterpaket | 100 |
Im direkten Vergleich bewegt FYRST sich damit im unteren Mittelfeld. Das Geschäftskonto liefert mehr, als z. B. die Postbank, die überhaupt keine kostenlosen Buchungen mitbringt. Mit N26 und seinen unbegrenzt vielen kostenlosen Transaktionen kann FYRST dagegen nicht mithalten. Auch Anbieter wie Kontist bieten unbegrenzt Buchungen – wenn auch nur in den teureren Tarifen.
Beleghafte Überweisungen kosten bei FYRST zwischen 4,00 € und 5,00 €, Daueraufträge und Kontoauszüge (wenn du sie online abholst) sind kostenlos. FYRST ist damit einer von zwei Anbietern im Test, die überhaupt beleghafte Überweisungen anbieten; ist aber teurer als die Postbank, mit Kosten von 1,50 € bis 2,00 € pro Buchung.
Bezahle unterwegs mit Google und Apple Pay
Du bist gerade auf Geschäftsreise und möchtest nicht deine Karte zücken? Dann nutze die FYRST App und verbinde sie mit den Zahlungsanbietern Apple Pay und Google Pay. So bezahlst du unterwegs jederzeit ganz bequem und kontaktlos.
(Teilweise) kostenlos Bargeld abheben
Wenn du deine Geschäfte eher mit Bargeld abwickelst, dann geht das mit FYRST ebenfalls. Dir steht innerhalb und außerhalb des EU-Inlandes ein Tageslimit von 1.000 € zur Verfügung, außer du nutzt die Kreditkarte. Hier gilt ein Tageslimit von 500 € für Abhebungen im EU-Ausland.
An Bankautomaten der Cashgroup zahlst du für deine Abhebungen erfreulicherweise nichts.
Zur Cashgroup gehören die Deutsche Bank, die Commerzbank und die Hypovereinsbank, sowie alle dazugehörigen Tochterunternehmen. Das sind zum Beispiel Comdirect oder die Norisbank.
Erwischst du hingegen einen Fremdanbieter, kann es teuer werden: Hier zahlst du eine Abhebegebühr von 1 % (mindestens 5,99 €).
Im EU- bzw. Euroausland gelten immer Abhebegebühren:
Tarif | Abhebungsgebühren EU-Ausland |
---|
FYRST Card (Debit) | 1 %, mind. 5,99 € |
FYRST Card Plus (Kredit) | 3 % am Schalter, mind. 5,00 €; 2,5 % am Bankautomaten, mind. 5,00 € |
Mit Blick auf diese Zahlen solltest du dir also gut überlegen, ob du im Ausland Bargeld abheben möchtest oder nicht.
Bargeldeinzahlungen sind möglich, aber kosten dich etwas
Was die Einzahlung von Bargeld betrifft, da ist FYRST tatsächlich relativ günstig. Du bezahlst zwischen 2,50 € und 3,00 € pro angefangene 5.000 €. Damit ist FYRST zum einen einer der wenigen Anbieter, die in diesem Vergleich Einzahlungen überhaupt anbieten. Zum anderen ist FYRST mit diesen Konditionen günstiger bzw. gleichauf mit dem Angebot der Postbank.
Das ergibt auch Sinn, da beide (FYRST und die Postbank) zum gleichen Mutterkonzern gehören. Entsprechend kannst du auch bei der Postbank bzw. Automaten der Postbank deine Barbeträge einzahlen.
Kostenlose Debit- und Kreditkarte, optionale Mastercards gegen Aufpreis
Eine feine Sache: Die Standard-Pakete (FYRST Base, FYRST Complete) kommen beide sowohl mit einer Debit- als auch einer Kreditkarte. Diese nennen sich FYRST Card (Debit) und FYRST Card Plus (Kredit). Das Beste daran ist, dass beide Karten für dich kostenlos in dein Paket integriert sind.
Möchtest du auf weitere Zusatzleistungen zurückgreifen, hast du die Möglichkeit, weitere Karten zu deinem Paket hinzuzubuchen. Partner der Karten ist Mastercard.
Es gibt im Netz noch Hinweise auf die Visa Business Card bzw. Visa Business Kreditkarte für Geschäftskunden und -kundinnen, diese Informationen sind aber nicht aktuell. Auf der Anbieterseite wird klar auf Mastercard als Partner hingewiesen.
Hier kurz ein Blick auf die Gebühren der Kartenzahlung, dann verliere ich noch ein paar Worte zu den Mastercard-Angeboten:
Tarif | Grundgebühr | Gebühren EU-Inland | Gebühren EU-Ausland |
---|
FYRST Card | 0 € | Kostenlos | 1,85 % |
FYRST Card Plus | 0 € | Kostenlos | 1,85 % |
Mastercard Business Classic | 0 € im ersten Jahr danach 30 € p. Jahr | Kostenlos | 1,5 % |
Mastercard Business Gold | 40 € im ersten Jahr danach 80 € p. Jahr | Kostenlos | 1,5 % |
Es können (wie bei allen Zahlungen in anderen Währungen) Gebühren für die Berechnung der Wechselkurse anfallen.
Wundere dich nicht, dass du auf der Anbieterwebsite bei den Kreditkarten Hinweise auf die Postbank findest. Diese ist nämlich so wie FYRST ebenfalls Teil der Deutschen Bank.
Aber was bringen dir die Mastercards denn nun?
Wie du oben siehst, sind im Fall der Classic-Karte die Zahlungskonditionen für das EU-Ausland günstiger, als mit der FYRST-Kreditkarte.
Wenn du dich für die Gold-Karte entscheidest, bekommst du zusätzliche Versicherungsleistungen für Auslandsaufenthalte geboten:
- Auslandsreisekrankenversicherung
- Auslandsreiseunfallversicherung
- Reiserücktrittskostenversicherung
Wenn du dich also viel im Ausland aufhältst, ist die Karte eine Überlegung wert.
Ein Manko: Virtuelle Karten, egal ob Debit oder Kredit, bietet dir FYRST nicht an. Wenn du diese praktischen Ergänzungen in deinem Konto nutzen willst, musst du zu anderen Anbietern wie Qonto wechseln.
Hole dir deinen FYRST-Kredit
Wenn du mal finanziell etwas knapp dran bist, hilft dir FYRST mit seinen Kreditoptionen weiter. Das ist zum einen der Kontokorrentkredit, mit dem du zwischen 3.000 € und 250.000 € als Finanzspritze nutzen kannst. Die Zinskonditionen sind dabei durchschnittlich: 9,95 % fallen an Sollzins an. Das ist günstiger als Kontist mit 11 %; N26 ist mit seinen 8,9 % noch ein wenig günstiger.
Alternativ gibt es den Investitionskredit. Mit diesem werden dir zwischen 10.000 € und 250.000 € als Finanzierungshilfe geboten. Der Sollzins beginnt bei 4,39 % und wird mit dem Anbieter verhandelt.
Eine besondere Kreditform ist die private Baufinanzierung für Selbstständige. Die Konditionen werden hier komplett individuell verhandelt.
Das sind die FYRST Buchhaltungs-Hilfen
Zu guter Letzt werfe ich gerne auch einen Blick auf nützliche Zusatzfunktionen; z.B. für die Rechnungsstellung und Buchhaltung.
Dafür hat FYRST einige praktische Optionen. So kannst du etwa direkt in deinem Konto Ausgangsrechnungen erstellen und automatisch mit eingehenden Zahlungen verknüpfen. Praktisch, wenn du alles am gleichen Fleck halten willst.
Weitere nützliche Hilfen sind die DATEV-Schnittstelle sowie die Integrationsmöglichkeiten für Buchhaltungstools wie sevDesk, bibby und Sage. Insgesamt keine schlechte Auswahl; Finom oder Qonto bieten allerdings ein paar Integrationsmöglichkeiten mehr.
Abgerundet wird das Paket mit einem Belegscan, mit denen du Quittungen, Belege und Co. easy in dein Backend überträgst.
So viel zu den Features und Funktionen von FYRST. Schauen wir uns im folgenden im Schnelldurchlauf an, wie ich das Geschäftskonto in den einzelnen Bewertungskriterien bewertet habe.