Ob und welche Cloud-Gaming-Plattform für Sie geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab: die Spieleauswahl, Ihr Setup in Sachen Hardware und Eingabegeräte sowie Ihre verfügbare Internetverbindung. So sollten Sie sich im Vorfeld darüber informieren, ob die vorhandenen Spieletitel interessant für Sie sind und auf und mit welchen Geräten Sie die Spiele letztendlich spielen können. trusted hat ein paar Tipps für Sie parat:
Welche Spiele will ich spielen?
Frage Nummer 1 ist, was Sie von Ihrem Cloud-Gaming-Dienst erwarten, ergo welche Spiele Sie spielen wollen. Naturgemäß stehen nicht bei jedem Anbieter auch alle möglichen Titel zur Verfügung; bei der unfassbaren Schlagzahl an Videospielen wäre das aber auch vermessen. Trotzdem ist eine sorgfältige Prüfung des Angebots Pflicht, wenn Sie einen Fehlkauf vermeiden wollen. Suchen Sie beispielsweise nach aktuelleren Blockbustern Marke Assassins Creed: Valhalla, Cyberpunk 2077 oder Jedi: Fallen Order? Dann sind Plattformen wie Playstation Plus interessant, bei denen Sie sich die neuesten Hits in der Regel direkt im Store sichern und sofort losspielen können.
Als Casual-Spieler, der nur hin und wieder mal ein bisschen daddeln möchte und den aufwändige Effekte und bekannte Markennamen zweitrangig sind, könnte sich auch ein Flatrate-Anbieter wie PlayStation oder Amazon Luna für Sie eignen. Hier sind alle Spiele kostenlose integriert und Sie können nach Herzenslust im Angebot nach neuen kleinen Ablenkungen stöbern.
Wollen Sie dagegen nur von der Cloud-Technologie profitieren, um Ihre anderswo gekauften Spiele zu zocken, sind Shadow und NVIDIA GeForce Now einen Blick wert.
Nett: bei den meisten Plattformen können Sie sich vorab über die verfügbaren Spiele informieren. So stellen Sie schnell fest, ob die betreffende Plattform die Spiele auf Lager hat, die Sie suchen.
Was brauche ich für Cloud-Gaming?
Die Minimalanforderungen für Cloud Gaming ist ein internetfähiges Gerät mit Bildschirm sowie Hardware für die Steuerung der Spiele. Je nach persönlicher Präferenz sind das entweder Maus und Tastatur, oder ein Gamepad/Controller.
Cloud Gaming ist für viele verschiedene Geräte verfügbar, darunter PCs und Notebooks, Mobilgeräte oder internetfähige Fernseher
Screenshot: trusted.de
Quelle: shadow.tech
In der Regel funktionieren bei den Cloud-Plattformen beide Formen der Steuerung, wenn auch teilweise mit Einschränkungen; so lassen sich Maus und Tastatur beispielsweise nicht verwenden, wenn Sie Ihre Games via Smart TV oder auf einem Mobilgerät streamen. An PCs und Notebooks dagegen haben Sie (meist) die Wahl, ob Sie lieber mit Maus/Tastatur oder mit dem Controller zocken wollen.
Beachten Sie, dass Sie teilweise zusätzliche Hardware benötigen, um nicht nur auf dem PC, sondern auch auf dem SmartTV zu spielen. Bei PlayStation Plus ist das zum Beispiel eine PlayStation 4 oder 5.
Viele Anbieter unterstützen mittlerweile auch schon virtuelle Touch-Controller für Smartphones und Tablets, bei denen Sticks und Knöpfe der klassischen physischen Gamepads durch entsprechende Schaltflächen auf dem Touchscreen simuliert werden. Das ist recht innovativ, eignet sich aber nur für gewisse Spiele.
Einige Cloud-Gaming-Plattformen haben einen eigenen virtuellen Touch-Controller für das Zocken auf Smartphones und Tablets im Gepäck
Screenshot: trusted.de
Quelle: telekom.com
Ist mein Internetanschluss schnell genug?
In Sachen Internetverbindung sind die Systemanforderungen bei allen aktuellen Diensten ziemlich ähnlich: zwischen 10 und 15 Mbit/s empfehlen Stadia und Co. PlayStation Plus soll sogar mit nur 5 Mbit/s laufen. Hier ein Überblick:
Anbieter | Mindestbandbreite |
---|
Shadow | 15 Mbit/s |
Amazon Luna | 10 Mbit/s |
PlayStation Plus | 5 Mbit/s |
NVIDIA GeForce Now | 15 Mbit/s |
Diese Mindestangaben der Plattformen sind allerdings mit Vorsicht zu genießen; 5 Mbit/s reichen im konventionellen Videostreaming etwa kaum für HD-Inhalte, für die meist mindestens 6 Mbit veranschlagt werden. 4K-Videos setzen dagegen mindestens 25 Mbit/s voraus. Da beim Cloud Gaming aber nicht nur Videos gestreamt werden, sondern der Server parallel auch Spielereingaben übertragen und berechnen muss, sind Mindestvoraussetzungen von zwischen 25 und 35 Mbit/s realistischer. Eine ausreichend schnelle Leitung vermeidet Ruckler und Spielabbrüche, während langsamere Verbindungen nur für Frust sorgen.
Entscheidend ist außerdem die Latenz bzw. der Ping Ihrer Verbindung. Der sollte laut Shadow für eine ideale Spielerfahrung nicht über 30 Millisekunden liegen, was schon ein gewisser Anspruch ist. Ganz so eng müssen Sie es hier zwar nicht sehen (auch Latenzen bis zu 60 ms sind noch einigermaßen verschmerzbar); bei einem Ping über 75 ms ist die Verzögerung allerdings bereits deutlich spürbar. Bei Latenzen über 100 ms sind die Eingaben stark verzögert und die Spiele dadurch kaum mehr spielbar.
trusted empfiehlt eine Internetverbindung von mindestens 50 Mbit/s, tendenziell aber mehr. Zudem sollte der Ping nicht höher als 60 ms sein. Sollte Ihre Verbindung zu langsam sein, können Sie durch eine Umstellung von WLAN auf ein physisches LAN-Kabel noch ein wenig mehr Geschwindigkeit herausholen.