PS Plus unterstützt nur Controller-Steuerung
Eine Krux an PlayStation Plus ist die Steuerung. Um den Service nutzen zu können, benötigen Sie zwingend einen Controller, da die verfügbaren Games nicht für die Steuerung mit Maus und Tastatur ausgelegt sind bzw. nicht entsprechend portiert wurden. Neben dem passenden Endgerät - PC, Notebook oder Fernseher (mit Konsole) - müssen Sie also auch für das Gamepad ggf. noch einmal Geld in die Hand nehmen.
Das dürfte vor allem eingefleischten PC-Spielern ein Dorn im Auge sein, da sich gerade First-Person-Shooter angenehmer mit Maus und Tastatur spielen lassen, als mit dem Gamepad.
Eine PlayStation-Konsole und ein DualShock-Controller sind nicht unbedingt zum Spielen nötig, verbessern aber die Streamingerfahrung
Zwar muss der Controller kein original DualShock-Controller von Sony sein. Theoretisch ist jeder kabellose oder USB-Controller kompatibel. Viele moderne PS-Games setzen allerdings verstärkt auf Steuerungsmöglichkeiten wie Neigungssteuerung oder ein integriertes Touchpad, die kaum ein handelsüblicher Third-Party-Controller mitbringt.
Das Spielen mit einem DualShock 4 wird daher von Sony - wie auch von der trusted-Redaktion - wärmstens empfohlen. Diese wiederum sind relativ hochpreisig und kosten je nach Aufmachung und Ausstattung zwischen 60 und 70 Euro pro Stück.
Flüssiger und problemloser Stream auf der PlayStation 4
PlayStation Plus ist auf den Stream via PlayStation 4 ausgelegt; das spürt man auch. Zocken Sie auf der Heimkonsole, ist die Performance der Plattform sehr gut. Sehr selten kommt es zu Eingabeverzögerungen oder sehr langen Ladezeiten; auch grafikaufwändige Games laufen flüssig und das Spielgefühl leidet so gut wie nicht unter dem Stream via WLAN. Abgesehen von den Grafikeinschränkungen (siehe unten) konnte hier im Test kein Mangel festgestellt werden.
Problematischer Stream mit lästigen Grafikbugs auf dem PC
Beim Zocken auf dem PC hat PlayStation Plus dagegen mit starken Problemen zu kämpfen. Im Praxistest kam es hier vermehrt zu spürbaren Rucklern, Grafikstörungen und lästigen Artefakten sowie Totalausfällen des Streams für mehrere Sekunden, wodurch selbst weniger grafikstarke Indie-Games wie Hotline Miami 2 im Grunde unspielbar wurden. Ein anderer Vorfall ereignete sich beim Spielen von Horizon Zero Dawn; hier stimmte zwar die Übertragung - das Spiel lief flüssig und ohne spürbare Input-Lags - dafür schlich sich ein störendes grünes Flackern auf den Bildschirm.
Bildfehler wie dieses Flackern treten beim Stream auf dem PC auf und lassen sich nur durch einen Neustart beheben
Screenshot: trusted.de
Quelle: playstation.com
Hier ist nicht die Übertragungsqualität das Problem, sondern die Anzeige der Games auf dem PC-Bildschirm. PlayStation Plus scheint massive Probleme damit zu haben, die auf 720p getrimmten Spiele auf dem PC auf einem Bildschirm mit einer größeren Auflösung anzuzeigen. Oft müssen Spiele mehrmals neu gestartet werden, bis sie - wenn überhaupt - richtig auf dem Full-HD-Bildschirm laufen.
Auf einem kleineren Laptop-Bildschirm begegneten diese Grafikprobleme dagegen nicht; dafür konnten auch hier mitunter Verbindungsprobleme und Ruckler festgestellt werden, vor allem beim Stream im W-LAN-Netzwerk. Trotz der weit über der empfohlenen Bandbreite liegenden Downloadrate von 50 Mbit/s schleichen sich diese Fehler teilweise ein. Erfreulich dagegen: die Verbindungsprobleme führen nur zu kleineren Grafikmacken und haben keine Auswirkung auf den Spielfluss. Startet der Stream auf dem PC kommt er trotz Kinderkrankheiten immer noch ohne größere Input-Lags und Verzögerungen aus.
Trotz Grafikschwierigkeiten beim PC-Stream laufen Spiele auf PlayStation Plus in der Regel flüssig und ohne Input-Lags
Screenshot: trusted.de
Quelle: playstation.com
Genau wie bei der Steuerung haben PC-Spieler also auch in Sachen Gameplay das Nachsehen, denn: beim Stream auf der PlayStation kam es selbst auf dem großen und hochauflösenden Fernsehbildschirm nicht zu den erwähnten Grafikproblemen und auch die W-LAN-Verbindung machte hier keine Zicken.
Spielabbruch bei Inaktivität
Eine ggf. störende, aber wahrscheinlich sinnvolle Funktion von PlayStation Plus ist eine Art “Sleep Timer”. Sind Sie im Game zu lange inaktiv, sprich machen Sie eine Weile lang keine Eingaben mehr, werden Sie automatisch aus dem Spiel und auf den Startbildschirm von PS Plus zurückgeworfen. Dadurch will Sony verhindern, dass zu viele inaktive Streams die Server zu stark auslasten. Vor einer Pause empfiehlt es sich daher, das Spiel abzuspeichern.