Kein Hexenwerk: So erstellst du deine To-do-Liste in 5 Schritten
Bevor es losgeht: Handschriftlich oder digital – Was ergibt mehr Sinn?
Ob du deine To-do-Liste klassisch auf Papier erstellst, in Word oder Excel arbeitest oder eine spezielle Software bemühst, bleibt komplett dir überlassen.
Ich selbst bin bei dem Thema zwiegespalten; ich mache mir nämlich sowohl handschriftliche Notizen, verwende aber in der täglichen Arbeit auch ein Projektmanagement-Tool (nämlich monday).
Digitale Listen sparen Papierkram, lassen sich flexibel ändern und vor allem mit deinem Team teilen. Außerdem hast du per Smartphone überall und jederzeit Zugriff darauf.
Handschriftliche To-do-Listen haben aber auch ihre Vorzüge. Das handschriftliche Schreiben regt einige Synapsen an und sorgt für eine bessere Verknüpfung im Gehirn, sodass du dir deine Tasks besser merken kannst.
Deswegen fahre ich zweigleisig: Ich benutze gemeinsam mit dem Rest des trusted-Teams unser Projektmanagement-Tool monday für die Monats- und Wochenplanung; schreibe mir basierend darauf aber meine jeweiligen Tagesziele handschriftlich auf.
Ganz ohne meine digitalen Helfer will ich also nicht sein. Willst du auch eine moderne To-do-Liste benutzen oder die Arbeit in deinem Team organisieren, habe ich ein paar Tipps für dich, mit welchen Tools das besonders gut funktioniert.
ClickUp ist ein professionelles Projektmanagement-Tool und unterstützt dich effektiv im Aufgabenmanagement. Die Anwendung hat eine benutzerfreundliche Oberfläche und eignet sich für klassische und agile Projektteams. Ob personalisierte Kanbans, klassische To-do-Listen oder komplexe Tabellen: als echter Allrounder ist ClickUp vielseitig einsetzbar.
monday.com zeigt im Grunde die gleichen Eigenschaften wie ClickUp und ist für alle Projektmanagement-Methoden geeignet. Das leistungsfähige All-in-one-Tool hat einen starken kollaborativen und kommunikativen Charakter; so kannst du beispielsweise Check- oder To-do-Listen kommentieren, teilen und gemeinsam bearbeiten.
Asana liefert zwar etwas weniger Funktionen als monday.com und ClickUp, ist aber gerade im Aufgabenmanagement ein ideales Tool: Aufgaben verwaltest du in Asana nämlich hauptsächlich über einfach zu verwaltende To-do-Listen. Generell steht die Benutzerfreundlichkeit bei Asana im Vordergrund. Ein toller Kandidat für Teams, die es unkompliziert mögen!
MeisterTask ist ein Projektmanagement-Tool aus Deutschland und hat seine Qualitäten definitiv im Aufgabenmanagement. Du kannst Kanban-Boards oder klassische Listen nutzen, Fristen terminieren, Verantwortlichkeiten zuweisen und Abhängigkeiten definiere. Die Bedienung ist dabei fast kinderleicht und erfolgt intuitiv per Drag-and-drop.
Notion ist mein persönlicher Favorit für Kreativ-Teams und eignet sich hervorragend für Texter, Agenturen, Marketing- und Design-Teams. Eine Besonderheit der Anwendung sind das exzellente Dokumentenmanagement und die Dateiablage. Aber auch im Aufgabenmanagement überzeugt das Tool mit übersichtlichen und vielseitig einsetzbaren To-do-Listen.
Todoist ist eine App für die schnelle und unkomplizierte Erstellung von To-do-Listen. Im abgespeckten Funktionsumfang können User die App dauerhaft kostenlos nutzen und auf über 80 weitere Integrationen zugreifen. Zu den Kernfunktionen der Anwendung gehören u.a. die Schnelleingabe, wiederkehrende Fälligkeitstermine und Erinnerungsfunktion.
Schritt 1: Plane die Aufgaben für deinen Tag – und nur für den!
Wenn du deine perfekte To-do-Liste erstellen willst, fängst du am besten mit deinen aktuellen Aufgaben für den kommenden Tag an. Orientiere dich dabei an deinem aktuellen Projekt bzw. den Projekten deines Teams. Welche Aufgaben stehen für dich an? Wie kannst du das Projektziel heute mit deiner Arbeit unterstützen?
Wichtig dabei ist natürlich auch, auf Deadlines zu achten. Wenn eine Aufgabe morgen abgeschlossen sein muss, damit jemand anderes weiterarbeiten kann, ist diese Aufgabe heute fällig. Ist ja klar.
Wichtig dafür:
- Achte auf dein Pensum und mute dir nicht zu viel zu! Plane mit dem, was an einem Tag machbar ist.
- Sei aber auch nicht faul und schreibe nur Aufgaben auf, von denen du zu 100 % sicher bist, dass sie heute fertig werden. Gestalte deine Ziele erreichbar, aber sportlich, sodass du einen Antrieb hast, auch etwas zu schaffen!
- Plane am besten immer nur für einen Tag im Voraus. Der Grund ist einfach: Planst du in deiner Liste für drei Tage und bist schon heute nicht im Ziel, musst du nicht nur eine To-do-Liste anpassen – sondern drei. Das kann dann die Motivation restlos killen.
Beispiel: Stellen wir uns eine PR- und Marketing-Agentur vor, die im Auftrag eines Kunden eine Crossmedia-Kampagne für die Markteinführung eines neuen Produkts konzipieren soll. Auf das Team kommt eine Menge Arbeit zu, von der Zielgruppen- und Marktanalyse bis zur erfolgreichen Durchführung der Kampagne. Geplant sind Blogbeiträge, Video-Assets für TikTok, YouTube und Instagram, Banner-Werbung und Facebook-Ads. Das Team organisiert das Projekt als übersichtliches Kanban-Board und trifft sich jeden Tag, um die Ergebnisse zu besprechen und die Tasks für die nächsten 2 Wochen zu planen. Auch Alex erhält seine Aufgaben und weiß, was er im kommenden “Sprint” zu tun hat. Davon leitet er jeden Tag seine “Tagesziele” als persönliche To-do-Liste ab:
Im ersten Schritt notierst du dir einfach alle Aufgaben, die du an diesem Tag schaffen möchtest
Schritt 2: Priorisiere die Aufgaben von oben nach unten
Aufgabe ist nicht gleich Aufgabe. Ich meine damit nicht einmal so sehr die Faktoren Zeit und Aufwand, sondern Wichtigkeit und Dringlichkeit. Mit diesen beiden Kriterien kannst du deine Aufgaben nämlich wirklich sinnvoll gewichten und Prioritäten in der Abarbeitung festlegen.
Hier gibt es verschiedene Ansätze, die ich dir vorstellen möchte:
Die Eisenhower-Matrix
Mit dieser Matrix teilst du Aufgaben in ein klassisches Diagramm ein. Gewertet werden die Faktoren “wichtig und nicht dringend”, “wichtig und dringend”, “nicht wichtig und nicht dringend” und “nicht wichtig und dringend”. Ein Kriterium für “dringend” könnte beispielsweise eine Deadline sein oder eine andere Arbeit, die vom Abschluss deiner Aufgabe abhängt.
So bekommst du sehr einfach Struktur in deine Aufgaben und weißt, auf welche Arbeiten du dich zuerst stürzen solltest.
Mit der Eisenhower-Matrix kannst du deine Aufgaben nach Dringlichkeit und Wichtigkeit ordnen und priorisieren
Die ABC-Analyse
Mit der ABC-Analyse kommst du zu ähnlichen Ergebnissen wie mit der Eisenhower-Matrix. Die Faktoren zur Einteilung von Aufgaben sind mit “Dringend” und “Wichtig” dieselben, allerdings ist die ABC-Analyse etwas radikaler: Aufgaben mit dem Label “nicht wichtig und nicht dringend” fliegen nämlich kurzerhand komplett aus der To-do-Liste raus.
Damit eignet sich die ABC-Analyse vor allem für eine Optimierung der Produktivität und legt großen Fokus auf effizientes Zeitmanagement.
Natürlich kannst du deine To-do-Liste auch nach anderen Kriterien sortieren. Also beispielsweise nach Aufwand oder Komplexität. Dann läufst du aber Gefahr, dass du viel Zeit in eigentlich unwichtige Arbeiten steckst.
Mit der ABC Methode priorisiert du deine Aufgaben einfach aber effektiv
Schritt 3: Statte deine Aufgaben mit Deadlines aus
Nicht jede Aufgabe braucht zwingend eine Deadline. Aber gerade in Projekten und Teams, in denen es zwischen den Beteiligten viele Abhängigkeiten gibt, ist es wichtig, dass jeder im Team pünktlich mit seinen Aufgaben fertig wird. Sonst werden andere Mitglieder bei ihrer Arbeit behindert.
Deswegen kannst du darüber nachdenken, deine Aufgaben mit verbindlichen Deadlines auszustatten. Das hilft dir ggf. auch, nicht zu viel für einen Tag einzuplanen.
Und mit “Deadlines” meine ich “Deadlines” – nicht nur eine Schätzung, wie lange eine Aufgabe dauert. Statt “2 Stunden” trage also “bis 10 Uhr” ein. Dann kannst du auf Nachfrage von Kolleg:innen konkret antworten, bis wann du etwas lieferst – und die wiederum können besser planen.
Beispiel: Alex’ Kolleginnen Becca und Sofia wollen um 13:00 Uhr mit ihm die Blogbeiträge für die Kampagne abstimmen. Davor soll Alex die bisherigen Entwürfe prüfen und sie dann auch den beiden weiterleiten, damit sie vor dem Termin noch einen Blick darauf werfen können. Da die Aufgabe dadurch eine Timebox hat, plant Alex sie zuerst ein. Er weiß, dass er ungefähr 2 Stunden pro Blogbeitrag braucht. Er beginnt um 8 mit der Arbeit; inklusive eines Sicherheitspuffers von 15 Minuten je Beitrag haben seine Aufgaben also eine Deadline um Punkt 12:30. Das gibt Becca und Sofia ebenfalls Zeit für einen Check, bevor sich alle drei treffen.
Deadlines geben nie einen Zeitraum, sondern einen konkreten Zeitpunkt an
Schritt 4: Führe einen Farbcode ein
Bei längeren To-do-Listen oder bei unterschiedlichen Arten von Aufgaben kann es passieren, dass dir in deiner Liste die Übersicht flöten geht. Dann kannst du über einen Farbcode nachdenken, um deine Liste besser zu strukturieren.
Zum Beispiel kannst du Aufgaben nach Dringlichkeit markieren (rot = wichtig, gelb = weniger wichtig, grün = nicht dringend). Oder du nutzt verschiedene Arten für verschiedene Aufgabentypen. Arbeitest du parallel an unterschiedlichen Projekten, kannst du Aufgaben auch dem jeweiligen Projekt zuordnen. Und so weiter.
Ein Farbcode in deiner To-do-Liste ist nicht zwingend nötig; kann dir aber dabei helfen, den Überblick zu bewahren. Und einen ästhetischen Effekt haben die unterschiedlichen Farben auch noch. Ich persönlich liebe es!
Beispiel: Alex entscheidet sich dazu, seine Tasks nach Dringlichkeit einzufärben. So sieht er auf einen Blick, was absolut relevant ist und was ggf. vernachlässigbar. Da die Prüfung der Blogbeiträge der einzige Task ist, von dem heute die Arbeit von anderen Teammitgliedern abhängt, ist dieser Task der dringendste und wird grün. Die Video-Assets und die Bannerdesigns werden innerhalb der nächsten Tage relevant und sollten ebenfalls fertig werden. Sie werden gelb bzw. blau.
Mit farblichen Markierungen erkennst du Prio-Aufgaben deutlich besser
Mein Tipp: Wenn du handschriftliche Listen benutzt, eignen sich dafür am besten Textmarker. Du kannst aber auch farbige Post-its verwenden.
Und übrigens: Wenn du deine Aufgaben in einem Kanban-Board anlegst, hast du mit den verschiedenfarbigen Spalten “to do, “in Arbeit”, “erledigt”) eine tolle Visualisierung deiner Tasks, die echt was hermacht:
Mit Projektmanagement-Tools wie monday.com kannst du jeder Aufgabe einer eigenen Farbe bzw. Label zuordnen
Screenshot: trusted.de
Quelle: monday.com
Wenn du deine To-do-Liste digital verwaltest, bieten die allermeisten Tools individuelle Farbcodes an. Mit wenigen Klicks kannst du so jeden Task in dein Farbschema einbinden.
Schritt 5: Fertig – hake jetzt deine Liste ab
So, im Grunde bist du jetzt ready und kannst mit der Arbeit loslegen. Mit etwas Routine ist die Erstellung einer solchen To-do-Liste nicht besonders tricky und dauert nur wenige Minuten. Vielmehr als 10-15 Minuten solltest du auch nicht investieren: schließlich erledigen sich die Aufgaben nicht von selbst.
Wichtig: deine Liste ist natürlich nicht in Stein gemeißelt, Änderungen können immer vorkommen; etwa wenn sich die Priorität einer Aufgabe kurzfristig ändert oder sogar eine komplett neue Aufgabe rein segelt. Mit einer digitalen Liste hast du es dann natürlich leichter, die Anpassungen vorzunehmen. Aber auch eine handschriftliche Liste bietet genügend Raum für Notizen und Ergänzungen.