Funktional gute Cloud Management Lösung in antiquierten Design.
ZeroPC bietet drei Produkte “Free”, “Basic” und “Pro” an.Als Zahloption steht lediglich die Kreditkarte zur Verfügung, eine Zahlung auf Rechnung oder via PayPal gibt es nicht. Die Anzahl der unterstützen Cloud Applikationen ist mit 10 derzeit noch übersichtlich (Stand Januar 2013). Dafür handelt es sich mit Dropbox, google drive, box, Evernote, Twitter, facebook, SugarSync, flickr, Picasa und Instagram um sehr weit verbreitete Cloud Dienste. Zu den bei ZeroPC angebunden Cloud Speichern und Collaboration Tools finden Sie auf trusted.de auch ausführliche Testberichte.
Die Anmeldung zu ZeroPC erfolgt über die Website mit der Eingabe des Namens, der Email Adresse und eines selbst zu wählenden Passworts. Danach kann man die Lösung sofort nutzen, eine Mail zur Bestätigung der Email Adresse (Double Opt In) gibt es nicht, lediglich eine Welcome Mail. So können Email Adressen dritter Personen genutzt werden, um sich unberechtigterweise bei ZeroPC anzumelden. Alternativ kann die Registrierung auch über einen bestehenden google-, facebook- oder twitter-Account vorgenommen werden. Nach der Registrierung wird man direkt in die Anwendung weitergeleitet. Ziel von ZeroPC ist es, den Desktop PC durch eine Browser Applikation “abzulösen”. Dies merkt man dann auch sofort am Design der Anwendung. Der Anwender hat den Eindruck einen Desktop in seinen Browser zu sehen, inkl. Verknüpfungen, Task Leiste und einem ziemlich altmodisch wirkenden Hintergrundbild. Eine Modernisierung des Designs würde ZeroPC sicherlich gut tun, gerade nachdem Windows 8 auf dem Markt gekommen ist, wirkt der ZeroPC Desktop doch sehr antiquiert.
Als erstes Kontextmenü wird dem Anwender der “Cloud Connector” angezeigt, mit dem man die zur Verfügung stehenden Cloud Services anbindet. Dies funktioniert erfreulich schnell und einfach. Es können pro Cloud Service mehrere Accounts angebunden werden, allerdings nur mit dem Pro und Basic Produkt. Hat man also beispielsweise mehrere Dropbox Accounts, können diese problemlos angebunden werden. Sind alle gewünschten Cloud Services angebunden, kann auf die dort abgespeicherten Inhalte zugegriffen werden. Hierfür steht der so genannte “Content Navigator” zur Verfügung. Um mehr über die Funktionsweise zu erfahren, lesen Sie bitte das Kapitel “Daten bearbeiten & teilen”. Die Cloud übergreifende Suche erleichtert das Handling der Inhalte sehr. Praktisch sind dabei die zur Verfügung stehenden Suchfunktionen: So kann definiert werden, nach welchen Inhalten (Musik, Dokumente, Filme usw.) in welchen Clouds (Evernote, Dropbox usw.) und für welchen Zeitraum (letzter Monat usw.) gesucht werden soll.
Über den Content Navigator hat man Zugriff auf alle Inhalte der angebundenen Clouds und kann diese verwalten. Neue Dateien können hochgeladen, bestehende umbenannt, gelöscht und verschoben werden. Beim Upload von Dateien gibt es allerdings eine Größenbeschränkung von 25 MB für den Free- und 250 MB für den Basic-Account. Leider können nur einzelne Dateien und nicht ganze Ordner inkl. Unterordner hochgeladen werden. Was beim Upload von Dateien extrem stört ist, dass man zwar mehrere Dateien auf einmal hochladen kann, aber nicht mehrere Dateien auf einmal auswählen kann. Möchte man also beispielsweise 10 Dateien hochladen, muss man diese alle einzeln auswählen. Der Upload der 10 Dateien funktioniert dann wieder automatisch. Um größere Datenmengen zu handeln ist diese Vorgehensweise nicht zu gebrauchen.
Des Weiteren können Inhalte innerhalb eines Cloud Service verschoben werden. Leider funktioniert das nicht über unterschiedliche Cloud Services hinweg, so kann ein Dokument nicht von google Drive zu SugarSync verschoben werden. Dies wäre eine sehr sinnvolle Ergänzung des ZeroPC Funktionsumfangs. Über die integrierten Viewer (google document Viewer, ThinkFree Office) können Dokumente angesehen aber nicht direkt bearbeitet werden. Eine gute Suchfunktion erleichtert es, die über mehrere Clouds verteilten Inhalte zu finden. Die automatische Kategorisierungsfunktion erleichtert die Arbeit mit den Inhalten nochmals: So werden die Inhalte nach Content Art wie “Dokumente”, “Fotos”, “Videos”, “Musik” und zuletzt angesehen Dokumenten dargestellt.
Die Inhalte der Clouds lassen sich über ZeroPC auch mit anderen teilen. So können diese per Link, Email, facebook, twitter geteilt werden. Werden Inhalte über einen Link geteilt, kann man beim “Basic” und “Pro” Produkt den Zugriff auf das Dokument durch ein Passwort schützen. Die Eingabe eines Ablaufdatums ist nicht möglich. Um auch Musik und Videos abspielen zu können, die in den Cloud Diensten abgespeichert sind, verfügt ZeroPC über einen integrierten Musik- und Videoplayer. Das ganze funktioniert auch über die App. Die Performance beim Zugriff auf die einzelnen Cloud Services war durchwachsen. So war die Performance bei Cloud Speichern wie google drive und dropbox sehr gut, der Zugriff auf facebook allerdings extrem langsam.
Folgende Möglichkeiten gibt es, auf die Applikation zuzugreifen:
Nachdem es das Ziel von ZerpPC ist, den klassischen Desktop in den Browser zu verlagern, ist der Zugriff über den Browser die präferierte Variante. Hier stehen dem Anwender sämtliche Funktionalitäten zur Verfügung.
Clients für den PC, Mac oder Linux werden nicht angeboten.
Um den mobilen Zugriff zu erleichtern, werden Apps fürs iPhone, iPad und Android Geräte zur Verfügung gestellt. Hier zeigt ZeroPC, dass Sie - im Gegensatz zur Browser Anwendung - auch gutes Design und Usability beherrschen. Der Funktionsumfang der Apps ist erfreulich umfangreich, so können u.a. neue Cloud Services hinzugefügt, Dokumente über den Viewer angesehen (soweit das Format unterstützt wird), Inhalte geteilt und Bilder hochgeladen werden.
Immer mehr Cloud Management Anbieter setzten auf so genannte Browser Extensions, um die Nutzung Ihrer Lösung über den Browser komfortabler zu gestalten. Leider bietet ZeroPC hier keine Extension an.
Eine Anbindung von ZeroPC via WebDAV ist leider nicht möglich.
Beim Zugriff von Cloud Management Lösungen auf Cloud Services hat sich inzwischen die so genannte OAuth Methode durchgesetzt. Bei der OAuth Authentifizierung handelt es sich um eine standardisierte und sehr sichere Methode, um einer Applikation wie ZeroPC Zugriff auf eine andere Applikation zu geben, ohne dass man seine login Daten offen legen muss. Um die Erlaubnis für den Zugriff zu verwalten, bieten die Cloud Services unterschiedliche Wege an. Bei dropbox werden beispielsweise alle Applikation angezeigt, die über die OAuth Schnittstelle Zugriff haben. Der Zugriff kann dann mit einem Klick gelöscht werden. Andere Anbieter bieten diese Funktion nicht an, dann bleibt einem nur der Weg, die eingebundene Cloud in der Cloud Management Applikation zu entfernen.
ZeroPC greift speichert also auf Grund der OAuth Logik keine Passwörter ab. Bieten Cloud Services keine OAuth Schnittstelle an, muss der Benutzername und das Passwort eingegeben werden. Diese werden mit einer verschlüsselten Verbindung übertragen und nicht von ZeroPC gespeichert. Cloud Management Lösungen speichern i.d.R. nicht die Inahlte der angebunden Cloud Services wie dropbox, SuagrSync usw. ab, sondern lesen lediglich die Infos wie Dateiname, Erstellungsdatum, Dateityp usw. aus, um diese anzuzeigen. Beim Aufruf des Inhalts wird dieser dann direkt vom Server des ursprünglichen Cloud Anbieters geladen.
Anders verhält es sich mit dem ZeroPC “eigenen” Speicher, von 1 GB im Free, 5 GB im Basic und 50 GB im Pro Account. Sowohl die Applikation als auch die darin gespeicherten Daten werden auf der Amazon Web Service (AWS) Infrastruktur betrieben (Simple Storage Service S3). Der AWS gilt als sehr sicher, hatte aber in der Vergangenheit auch schon Ausfälle zu beklagen. Sämtliche dort gespeicherten Daten werden mit einer AES-256 Verschlüsselung gesichert.
ZeroPC bietet einen FAQ Bereich, der die wichtigsten Themen erklärt. Darüber hinaus gibt es eine Knowledge Base, in der Probleme mit der Handhabung der Applikation näher erläutert werden. Über ein Kontaktformular kann man individuelle Fragen stellen. In unserem Test haben wir eine Support Anfrage gestellt und hatten 3 Stunden später eine individuelle Antwort, was zu den Top Reaktionszeiten gehört. Gerade in Hinblick auf die kostenpflichtigen Produkte würden wir uns allerdings noch mehr Supportleistungen wünschen (Priority Support, garantierte Antwortzeiten, Video Tutorials usw.). Die Supportsprache ist Englisch.
ZeroPC wurde 2011 gegründet und gehört zu ZeroDesktop, Inc.. Die Firma hat Ihren Hauptsitz in San Mateo in Kalifornien (USA). ZeroDesktop hat viel Erfahrung im Betrieb von öffentlichen und Privaten Clouds. Mit ZeroPC hat sich die Firma zum Ziel gesetzt, eine Anwendung zu entwickeln die Desktop im Browser zur Verfügung stellt.
