First things first: Vor der Schichtplanung kommt Verwaltungsaufwand
Bevor ich mit der Schichtplanung in Planday loslegen konnte, musste ich das Tool zunächst auf meinen fiktiven Betrieb anpassen. Dazu gehörte unter anderem das Anlegen von Arbeitszeitmodellen, Pausenzeiten oder Schichtarten (z. B. Frühschicht) und vieles mehr.
Es gibt tatsächlich kaum etwas, was du mit Planday nicht konfigurieren kannst. Einerseits ist das super, da sich das Tool so auf deine individuellen Bedürfnisse anpassen lässt. Andererseits kostet das Setup auch entsprechend viel Zeit. Da hilft es auch nicht, dass die gesetzlichen Pausenzeiten (die in vielen Unternehmen relativ ähnlich sind) bereits vordefiniert sind.
Um gesetzliche Pausen musst du dich schonmal nicht kümmern
Screenshot: trusted.de
Quelle: planday.com
Eine Grundvoraussetzung für die Schichtplanung ist das Anlegen von Personalgruppen. Damit strukturierst du Abteilungen (z. B. “Verkauf” und “Lager”) oder weist Qualifikationen zu – in meinem Fall “Pflegefachkraft”. Ohne diesen Schritt geht es leider nicht!
Kurzum: Die Einrichtung von Planday war für mich nicht ganz so schnell und intuitiv erledigt, wie die aufgeräumte Benutzeroberfläche zunächst vermuten ließ. In vielen Fällen musste ich außerdem einen Blick ins Helpcenter werfen, um überhaupt zurechtzukommen. Das geht einfacher!
Das Anlegen von Personal ist intuitiv, aber nicht divers
Immerhin: Meine fiktiven Mitarbeiter:innen konnte ich im System schnell und ohne Probleme anlegen. Dafür brauchte ich nur Namen, E-Mail-Adresse, Geschlecht und zugehörige Abteilung. Das kannst du entweder alles manuell erledigen, oder du nutzt den bequemen Massenimport, der im Test gut Zeit gespart hat.
Problematisch war nur, dass Planday lediglich die zwei Geschlechter “Mann” und “Frau” berücksichtigt. Das diverse Geschlechterprofil fehlt und das konnte ich in den Einstellungen leider auch nicht ergänzen. Ein Blick über den Tellerrand hätte dem Anbieter nicht geschadet.
Diverse Geschlechter kennt Planday (noch) nicht
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Quelle: planday.com
Wie mit Drag-and-Drop, Geduld und der Kopierfunktion dein Schichtplan entsteht
Aber nun zum Wesentlichen: Wenn du erstmal alles Nötige angelegt und eingerichtet hast, kannst du (endlich!) deinen ersten Schichtplan erstellen.
Dafür stellt dir Planday drei Ansichten zur Verfügung: Mitarbeiter-, Gruppen- und Positionsansicht. Der Anbieter verspricht, dass du dir so – je nach Use Case – einen besseren Überblick verschaffen kannst.
In der Mitarbeiteransicht musste ich dafür alle meine Mitarbeiter:innen einzeln anwählen und die Schicht per Hand eintragen. Das dauert natürlich relativ lange und ist mühselig – trotz zuvor definierter Früh- und Spätschichten.
Du kannst Schichten für einzelne Teammitglieder erstellen
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In der Gruppen- bzw. Positionsansicht besetzt du stattdessen Schichten für bestimmte Bereiche (Kasse oder Lager) oder wie ich für Gruppen, etwa “Pflegefachkräfte” und “Azubis”.
Das Ganze finde ich weder übersichtlich noch sehr verständlich. Erst nach viel Herumprobieren (und dem Genuss einiger Tutorial-Videos, die Planday netterweise zur Verfügung stellt) habe ich verstanden, wie die Planung mit Gruppen und Positionen funktioniert. Und selbst dann musste ich noch manuell nachjustieren!
Wessen Arbeitszeitkontingente über- oder unterschritten wurden, siehst du nicht in der Gruppenansicht
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Praktisch ist aber, dass du die wöchentlichen Arbeitszeitkontingente deines Teams siehst, so unterstützt dich das Tool immerhin dabei, dein Team nicht völlig zu überlasten. Mir ist auch positiv ins Auge gestochen, dass Planday zuverlässig Konflikte gemeldet hat. Super!
Meine nächsten Schichten habe ich dann direkt in der Mitarbeiteransicht geplant, trotz aufwändiger manueller Zuweisung.
Anschließend konnte ich auf eine der anderen Übersichten wechseln und die fertigen Schichten dort sortiert nach Gruppen und Positionen betrachten. Ein ähnliches Vorgehen würde ich dir auch empfehlen; so behältst du den Überblick über die Arbeitszeitkontingente und kannst schauen, ob du mit den zusätzlichen Ansichten besser zurechtkommst, als ich.
Ich jedenfalls hätte sie nicht gebraucht!
Kurz vor Ende meiner Planung habe ich dann noch eine leicht versteckte Funktion entdeckt, die mir auf der Zielgeraden noch einiges an Zeit eingespart hat: die Kopierfunktion. Nach ein wenig Spielerei habe ich herausgefunden, dass ich einzelne Schichten 13-mal kopieren und sie an die gewünschte Stelle im Schichtplan verschieben kann. Das fand ich dann wieder sehr genial, denn so konnte ich meine 2 x 7 Frühschichten für eine Woche auf einmal planen!
Um Schichten der gleichen Art für zwei Wochen zu erstellen, musst du sie lediglich 13-mal kopieren
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Mit ein wenig Geduld und den verfügbaren Hilfestellungen (die durchaus nützlich sind) habe ich so Schritt für Schritt meinen Schichtplan mit Planday aufgebaut. Das Ergebnis kann sich sehen lassen:
Mein fertiger Schichtplan kann sich durchaus sehen lassen!
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Vorlagen sind gleichermaßen hilfreich wie aufwändig
Aber keine Panik, du musst nicht jede Woche einzeln anlegen! Planday hat zum Glück mitgedacht und eine Vorlagen-Funktion integriert, mit der ich fertig geplante Wochen als Vorlage abspeichern oder from scratch neue Vorlagen erstellen kann. Das klingt nützlich – und ist es auch. Davon war ich allerdings nur so halb begeistert.
Mir gefällt sehr gut, dass ich einzelne gut geplante Wochen als Vorlage mit Wiederholung speichern kann. Auf diese Weise erstellst du kurzerhand Rollpläne, die sich zum Beispiel alle zwei Wochen identisch wiederholen.
Deine optimal geplante Woche dient dir auch als Vorlage
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Neue Vorlagen zu erstellen, war dagegen schon wieder sehr mühselig. Zwar planst du damit gleich für mehrere Wochen oder sogar Monate im Voraus. Allerdings übernimmt Planday im Vorlagenmodus keine gesetzlichen Ruhezeiten oder eingetragenen Pausenzeiten. Ich muss also (mal wieder) manuell ausbessern.
Da gefiel mir die erste Option weitaus besser!
Ähnlich störrisch verhält sich die automatische Schichtplanung in Planday. Die habe ich erstens erst durch eigenes Herumstöbern überhaupt entdeckt. Zweitens war es auch hier recht aufwändig, erst einmal “leere Schichten” für das System per Hand anzulegen, die das System dann selbstständig füllen sollte. Den Schritt hätte man sich doch auch sparen können?
Bevor der Auto-Planer seinen Job machen kann, musst du erst offene Schichten anlegen
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Drittens berücksichtigte der Autoplanner weder die Auslastung meines Teams, noch gesetzliche Ruhezeiten. Mein Auszubildender Lukas Lauser hätte zum Beispiel am Donnerstag in der Nachtschicht und daraufhin gleich in der Tagschicht arbeiten müssen, mit weitaus weniger als den gesetzlich vorgeschriebenen 11 Stunden Ruhezeit.
Gesetzliche Ruhephasen berücksichtigt der Auto-Planer leider nicht
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Ich musste also noch selbst einen Blick darauf werfen und einiges per Hand korrigieren – dadurch hat mir die automatische Planung so gut wie keine Zeit eingespart.
Erstelle deinen Schichtplan einfach von unterwegs aus
Nachdem ich die Schichtplanung der Web-App einem ausführlichen Praxistest unterzogen hatte, wollte ich mir natürlich auch die Hosentaschenversion genauer ansehen. Gesagt, getan! Und hier habe ich tatsächlich (fast) nichts zu meckern.
Deinen Schichtplan kannst du damit nicht nur einsehen, sondern auch gleich bearbeiten. Das ist sogar ziemlich unkompliziert und ging sogar fast schneller als die automatische Planung im Browser. Einziges (kleines) Manko: Du kannst in der App immer nur drei Tage auf einmal einsehen. Darunter leidet die Übersichtlichkeit, ist aber dem schmalen Format geschuldet.
Mit der mobilen App bleibst du auch unterwegs auf dem Laufenden
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Quelle: planday.com
Punktabzüge habe ich also nicht vergeben. Ich mag auch, dass ich genau sehe, wer sich eingestempelt hat. Zusätzlich kannst du deinen Angestellten von der mobilen App aus Nachrichten schicken und noch vieles mehr:
- Verwalte Abwesenheitsanfragen deines Teams oder nimm dir Urlaub
- Plane Veranstaltungen
- Sieh deine Dokumente ein
- Füge neue Teammitglieder mobil hinzu
- Erweitere deine Organisation mit weiteren Abteilungen und Gruppen
Nachdem mich die Browser-Funktionen ein wenig gegängelt haben, konnte mich die mobile App rundum überzeugen. Sinnvolle Funktionen treffen hier auf ein sauberes und unkompliziertes Handling.
Fazit: Warum einfach, wenn es auch umständlich geht?
Planday hat sich in meinem Praxistest recht gut geschlagen, auch wenn ich viel zu meckern habe. Generell bringt das Tool zwar alles mit, was du für deine Schicht- bzw. Mitarbeiterplanung benötigst – löst einiges allerdings komplizierter, als es sein müsste. Startest du selbst mit Planday, empfehle ich dir dringend, dich mithilfe des Helpcenters und der Video-Tutorials einzufinden. Ich habe es zuerst ohne versucht – und bin schier verzweifelt.
Fazit: Easy to use ist zwar etwas anderes; am Ende hat meine Schichtplanung aber doch geklappt. Dafür habe ich auch keine nervenden Workarounds gebraucht, sondern konnte alles in Planday so konfigurieren, wie ich wollte – wenn auch erst mit der Zeit. Wer es lieber einfach und unkompliziert mag, sollte trotzdem einen Blick auf die Konkurrenten Papershift oder Shiftbase werfen, meine Bewertungen in der Usability sind dort deutlich besser ausgefallen!
Das Wichtigste zur Schicht- und Dienstplanung mit Planday
- Manuelle Schichtplanung: Lege Schichten für einzelne Mitarbeiter:innen an
- Kopierfunktion: Kopiere einzelne Schichten und verschiebe sie wie gewünscht per Drag-and-Drop
- Offene Schichten: Plane offene Schichten und überlasse die Belegung deinem Team
- Automatische Schichtplanung: Mit etwas Nacharbeit kannst du Schichten auch von Planday planen lassen
- Zeitsparende Vorlagen: Speichere dir einzelne Wochen als Vorlage – sogar mit Wiederholungs-Funktion für Rollpläne
- Zuverlässige Konfliktmeldungen: Bei der manuellen Planung berücksichtigt Planday gesetzliche Ruhezeiten, Verfügbarkeiten und mehr
- Mobile Schichtplan-App: Du bist viel unterwegs? Dann plane deine Schichten doch einfach mit der mobilen App