Fazit der Redaktion
Juke! Music punktet mit einem riesigen Archiv von rund 46 Millionen Titeln. Seine Zusatzangebote in Form von Filmen, E-Books und Spielen sowie die Möglichkeit zum Kauf digitaler Inhalte hat Juke! Music am 28 November 2017 leider gestrichen. Ab sofort bietet der zu Saturn und Mediamarkt gehörende Dienst mit der Juke! Musicflat nur noch klassisches Musik-Streaming an. Neben dem Testbericht erfahren Sie weiter unten auch, was es mit der Neugestaltung von Juke! Music auf sich hat und was Sie schnellstmöglich tun sollten, falls Sie Musiktitel bei Juke! Music gekauft haben.
- Riesiges Musikarchiv
- Gelungene App
- Schöne Chart-Ansicht
- Kein Client für PC oder Mac
- Kein Familientarif
- Relativ wenige Schnittstellen
Neugestaltung des Juke! Musik Dienstes
Der Anbieter Juke! Music hat sich dazu entschieden, sein bisheriges Konzept mächtig umzukrempeln und statt wie bisher auf ein variables Angebot aus Musik, Filmen, E-Books und Spielen, ab sofort nur noch auf das klassische Musik-Streaming zu setzen. Auch die Shop-Funktion wurde zum 28.11.17 entfernt. Im Hilfebereich von Juke! Music heißt es dazu:
Wir gestalten das Angebot von JUKE für dich neu und widmen uns ab sofort voll und ganz dem Thema Musikstreaming. Aus diesem Grund wurden die Produktbereiche “Bücher”, “Software & Spiele” und die Möglichkeit zum Kauf von Musik eingestellt.
Was passiert mit meinen gekauften Inhalten
Da bei JUKE künftig auch die Möglichkeit zum Erwerb digitaler Inhalte wegfällt, stellt sich natürlich die Frage, was mit den Inhalten passiert, die Sie als Nutzer bereits erworben haben.
- Spiele, E-Books, Songs, Alben und Software-Keys: Diese Inhalte stehen Ihnen bis 31. Dezember 2017 noch ganz normal auf JUKE und in der JUKE-App zur Verfügung. Damit Sie über diese Inhalte auch über das Jahresende hinaus verfügen können, sollten Sie diese unbedingt bis spätestens 31. Dezember 2017 herunterladen.
Laden Sie Ihre gekauften Musiktitel, E-Books und Software-Key unbedingt vor dem 31. Dezember 2017 herunter und sichern Sie diese. Nur so stehen Ihnen diese Inhalte auch im neuen Jahr weiterhin zur Verfügung.
- Filme und Serien: Filme und Serien, die Sie bis zum 28. November 2017 ausgeliehen haben, können Sie ebenfalls - wie bisher - innerhalb von 30 Tagen starten und dann 48 Stunden lang beliebig oft ansehen. Gekaufte Filme und Serien stehen Ihnen noch bis zum 31. Dezember 2017 über JUKE zur Verfügung, danach nicht mehr. Der Anbieter verspricht jedoch für alle gekauften Filme und Serien eine Erstattung in Höhe von 100% des Kaufpreises.
Voller Fokus auf das Musik-Streaming
Das reine Musik-Streaming-Angebot von JUKE bleibt in seiner bisherigen Form bestehen. Lediglich die Option zum Kauf von Musik fällt wie erwähnt weg. Der Anbieter hat in Bezug auf das klassische Musik-Streaming jedoch einen verstärkten Ausbau angekündigt. Inwiefern sich dieser zukünftig in neuen Funktionen, zusätzlichen Titeln oder originellen Eigenproduktionen niederschlagen wird, bleibt abzuwarten.
Produkt & Preisgestaltung
Streaming mit soliden Preisen
JUKE! bietet eine Streaming-Flatrate an. Der Preis, der hierfür fällig wird, orientiert sich dabei an der Konkurrenz und liegt in einem soliden Mittelfeld. Besonderes Plus: JUKE bietet seine Musicflat auch als Prepaid-Tarif an. So können Sie beispielsweise im Voraus für drei Monate bezahlen und dann entspannt streamen.
Verschiedene Laufzeiten für das Streaming möglich
In Sachen Laufzeit haben Sie bei JUKE! die Wahl: Am flexibelsten sind Sie mit der Monatsflatrate, die Sie nach Wunsch auch monatlich kündigen können. Sparfüchse und Vielhörer haben allerdings auch die Möglichkeit, gleich ein drei- beziehungsweise sechsmonatiges Abo zu buchen - dafür gibt es jeweils einen kleinen Rabatt auf den Einzelmonat. So oder so dürfen Sie JUKE! 30 Tage kostenlos testen, bevor Sie sich für einen Tarif entscheiden.
Beachten Sie: Im Gegensatz zu den Prepaid-Optionen enden die Abonnements nicht automatisch, sondern werden vom System verlängert, wenn Sie nicht kündigen. Das Gleiche gilt für die kostenlose Testphase.
Keine Ermäßigungen für Familien
Abzüge gab es für die geringe Anzahl der Geräte pro Account - bei JUKE! limitiert auf drei - und auf das Fehlen von Family- oder Multi-User-Accounts. Vergleichbare Provider - beispielsweise Spotify, Google oder Apple, bieten solche Modelle bereits an und geben für zusätzliche Nutzer einen Rabatt. JUKE! nutzen Sie allerdings ausschließlich alleine, was sich zum Beispiel auch in den fehlenden Social-Media-Funktionen niederschlägt. Mehr dazu weiter unten.
Streaming-Angebot & Qualität
Sehr großes Angebot im Musik-Streaming-Katalog
Aktuell bietet JUKE! eine Auswahl von rund 46 Millionen Songs und liegt damit im Musik Streaming Test sehr weit vorn. Kaum ein anderer Anbieter kann vergleichbare Zahlen vorweisen. Durch die Neugestaltung des Streaming-Dienstes und die Ankündigung, sich zukünftig komplett auf das Musik-Streaming-Angebot zu konzentrieren, darf man weiterhin gespannt sein, inwiefern der Anbieter hier noch weiter aufrüstet.
Hörbücher und Podcasts, aber noch keine Originals
Aufgewertet wird das Musikangebot bei JUKE! durch Hörbücher und Podcasts. Diese Specials sind löblich - zu bemängeln wäre hier allenfalls, dass es kaum eine Möglichkeit gibt, den Online-Katalog gezielt nach Hörbüchern zu durchstöbern oder zu sortieren. Exklusiv-Inhalte, wie sie beispielsweise Apple Music in Form eigens produzierter Serien am Start hat, fehlen dagegen noch gänzlich. Das kostete an dieser Stelle einige Punkte.
Qualität zum selbst Einstellen
Im Browser fanden wir leider keine Möglichkeit die Audioqualität zu verstellen. Dafür steht es Ihnen in der App frei, zwischen folgenden Varianten zu wählen:
- Optimiert (48 kbit/s) - Weniger Qualität, dafür auch minimaler Verbrauch. Gut geeignet, wenn Sie unterwegs Datenvolumen sparen möchten.
- Hoch (192 kbit/s)
- Extrem (320 kbit/s) - Am besten nur daheim im WLAN, um keinen zu hohen Datenverbrauch zu erzielen
Funktionen
Suche liefert nicht nur Musik
Die Suchfunktion bei JUKE! durchsucht zu jedem eingegebenen Stichwort stets die gesamte JUKE! Bibliothek. Das bedeutet: Neben Künstlern, Alben und Songs zum Suchbegriff finden sich hier auch Ergebnisse aus gänzlich musikfremden Bereichen, zum Beispiel Bücher oder Filme. Das und die Tatsache, dass sich die Suchergebnisse nicht sortieren oder filtern lassen, macht die Suchfunktion ein wenig schwerfällig. Mit dem Wegfallen des Video, E-Book- und Spielebereichs dürfte sich dieser Umstand jedoch zeitnah bessern.
Einfach Playlisten erstellen, aber nicht teilen
Bei JUKE! haben Sie, wie bei so ziemlich jedem Musik Streaming Anbieter, die Möglichkeit, eigene Playlists mit Songs anzulegen. Das funktioniert recht einfach: Sie wählen den gewünschten Song aus, rufen über ein Symbol mit drei kleinen Punkten ein Mouse-Over-Menü auf und wählen “Zu Playlist hinzufügen”. Damit reihen Sie das gewünschte Stück in eine bereits bestehende Wiedergabeliste ein (die Sie anschließend auch per Drag-and-Drop bearbeiten können) oder erstellen eine Neue.
So weit, so bekannt. Schade ist bei JUKE! allerdings, dass es keine Möglichkeit gibt, erstellte Playlists an Freunde zu senden oder auf sozialen Netzwerken zu teilen. Zwar machen Sie mit einer entsprechenden Funktion die Playlist öffentlich - was bedeutet, dass jeder JUKE! Nutzer sie im Katalog finden kann - mehr ist allerdings nicht drin. In Zeiten von Social Media sollte ein solches Feature eigentlich Standard sein.
Usability
Minimalistisches Interface mit oft schwierigem Handling
Die Benutzeroberfläche bei JUKE! ist dunkel und einfach gehalten. Über die Navigation links auf der Seite haben Sie Zugriff auf die verschiedenen Bereiche wie JUKE! Musik, JUKE! Filme & Serien oder JUKE! Bücher, wobei die beiden letzten Navigationspunkte Ende des Jahres 2017 (Im Zuge der Neuorientierung von JUKE) komplett verschwinden werden. Wählen Sie das Musikportal an, gelangen Sie auf die Startseite der Musik-Flatrate und klicken sich von dort aus weiter. Gegliedert ist der Katalog von JUKE! wie folgt:
- Charts
- Playlisten
- Genres
- Radios
Auf der Startseite finden sich zudem Neuheiten und aktuelle Playlists. Diese sind gegenwärtig noch schlecht sortiert und lassen sich nicht nach Genre oder Stimmung filtern, weder auf der Startseite noch auf der Seite “Playlisten”. Stattdessen haben Sie hier nur zwei Unterkategorien zur Wahl: “Von JUKE!” oder “Beliebte Playlists”. Über den Reiter “Genres” wiederum lassen sich auch keine Playlisten finden, sondern nur Alben, Künstler und Songs. Das Durchstöbern des insgesamt etwas unübersichtlichen Katalogs wird so allzu oft frustrierend. Vor allem Marktführer Spotify macht hier vor, wie es besser geht.
Mobile App deutlich besser als Browseroberfläche
Wollen Sie JUKE! auch mobil nutzen, dürfen Sie sich über eine gelungene App für Android und iOS sowie über einige Zusatzfeatures freuen. Das Handling der App gestaltet sich um einiges leichter, als im Browser. Nicht zuletzt auch dadurch, dass JUKE! für jede Sparte (also Musik, Filme, Bücher, etc.) eine eigene App anbietet und somit das Katalog-Chaos entfällt.
Zudem ist die Steuerung der App um einiges intuitiver. Ein besonderes Schmankerl für alle Musikfans mit begrenztem Datenvolumen: Sie können Ihre Playlisten und Alben auch herunterladen und im Offline-Modus hören. So haben Sie Ihre Lieblingsmusik auch an Orten ohne Internetverbindung immer mit dabei.
Zugriff
Ausreichende Schnittstellen, aber weniger als die Konkurrenz
Der Zugriff auf die Musik Flatrate bei JUKE! spielt sich hauptsächlich im Online-Browser ab, da es keinen Client für Windows oder Mac gibt. Dafür bringen diverse Geräte - von Smart TVs über Audiosysteme - Apps für den Dienst mit. Smart TV Apps gibt es beispielsweise bereits für Geräte von:
- LG
- Samsung
- Philips
- Sony
Die Bandbreite an Audiosystemen reicht von LG und Samsung über Yamaha und Humax bis hin zu BlueSound. Außerdem lässt sich die aktuelle Wiedergabe per mobiler App auch auf Google Chromecast streamen. Insgesamt liefert JUKE! damit zwar weniger Schnittstellen als die Konkurrenz (zum Beispiel auch durch die fehlende Kooperation mit Autoherstellern) befindet sich aber in einem stabilen Mittelfeld.
Service und Support
Umfangreicher FAQ-Bereich zu allen Bereichen
Online gibt es bei JUKE! einen FAQ-Bereich, der häufige Fragen zu den verschiedensten Themen sammelt. Sehr schön: Die Fragen und Antworten sind hier nach Themen sortiert, also etwa danach, ob sich eine Frage auf JUKE! Musik oder JUKE! Filme bezieht, oder allgemeiner Natur ist. Zusätzlich zu den schriftlichen Antworten finden Sie hier auch Video-Tutorials, die Ihnen den Einstieg erleichtern. Zwar lässt sich anführen, dass vor allem spezifische Fragen manchmal ein wenig zu knapp beantwortet werden, dennoch ist der Gesamteindruck der Selbsthilfefunktion positiv.
E-Mail- und Telefon-Support mit an Bord
Der Support bei JUKE! ist grundsätzlich als sehr gut einzustufen. So gibt es eine Vielzahl an Kanälen, wie Sie das Serviceteam des Anbieters erreichen können - zum Beispiel per Hotline (täglich von 8 bis 24 Uhr), per deutschem Live-Chat oder klassisch per Mail.
Zusätzlich zu den diversen Möglichkeiten, den Kundenservice zu kontaktieren, bietet JUKE! auch den persönlichen Support: In jeder Filiale von Media Markt oder Saturn verspricht der Provider kompetente Beratung und Hilfe.