So habe ich Kontist getestet
Um Kontist zu vergleichen und zu bewerten, habe ich eine umfassende Recherche durchgeführt und die Konditionen der Bank mit dem Marktdurchschnitt verglichen. Dabei standen vor allem enthaltene Leistungen (Buchungen, Auszahlungen, Einzahlungen, Karten) und deren Gebühren, das Kredit- und Finanzierungsangebot und ggf. enthaltene Extras wie Buchhaltungs- und Steuerfunktionen im Fokus. Zudem habe ich den Support von Kontist mithilfe einer Testanfrage per E-Mail geprüft.
Kontist im trusted-Vergleich
Screenshot: trusted.de
Quelle: kontist.com
In diesem Vergleich schauen wir uns die Konditionen der vier Kontist-Kontomodelle an: “Free”, “Premium”, “Buchhaltung” und “Complete”. Wenn du direkt mehr zu den Preisen wissen willst, dann findest du hier weitere Informationen.
Ansonsten geht es hier mit meinen Ergebnissen zum Kontist-Test weiter:
Diese Services sind im Kontist Angebot enthalten
Kontist bietet dir im Kern drei Teilbereiche: Online-Geschäftskonto, Rechnungstools und Hilfe bei der Steuer. Die einzelnen Bereiche schneiden dabei wie folgt ab: “Okay, aber teuer”, “praktisch” und “schöne Idee, aber könnte besser sein”.
Wie ich zu diesen Einschätzungen gelangt bin und was Kontist noch zu bieten hat, erfährst du in den folgenden Zeilen:
Das sind die Konditionen für deine Transaktionen
Kontist hat vier Kontomodelle mit unterschiedlichem Transaktionsvolumen im Gepäck:
Kontomodell | Kostenlose Transaktionen pro Monat* |
---|
Kontist Free | 10 |
Kontist Premium | 10 |
Kontist Buchhaltung | Unbegrenzt |
Kontist Complete | Unbegrenzt |
* Beachte, dass es sich dabei um beleglose Buchungen handelt.
Damit schneidet Kontist im direkten Vergleich semi-gut ab. Anbieter wie N26 bieten im Free-Tarif nämlich bereits unbegrenzt kostenlose Buchungen, Finom und FYRST ganze 50 und Qonto noch 30. Kontist ist aber immerhin großzügiger als die Postbank, die in keinem Tarif kostenlose Buchungen anbietet.
Mit den unbegrenzten Kontingente in den größten Tarifen schlägt Kontist allerdings Anbieter wie FYRST, wo es keine unbegrenzten Angebote gibt. Unterkonten sind im Angebot aktuell nicht zu finden.
Unterwegs bezahlen? Kontaktlos mit Google Pay und Apple Pay!
Neben den Kartenzahlungsoptionen (zu denen wir gleich noch kommen) bietet dir Kontist sein Online-Banking und mobile Zahlungsarten per Google Pay und Apple Pay an. Mit diesen bezahlst du problemlos unterwegs und kontaktlos.
Dazu musst du lediglich die Dienste mit der Banking-App von Kontist verbinden. Schon wird dein Smartphone zum mobilen Zahlungsmittel.
Bargeld vom Geschäftskonto abheben; aber nicht kostenlos
Du hast mit Kontist die Möglichkeit, jederzeit Bargeld abzuheben. Kostenlose Abhebungen gibt es dabei leider nicht: Du zahlst für jede Abhebung 2,00 € innerhalb der Euro-Zone und 1,7 % außerhalb davon.
Schade, denn Geschäftskonten wie etwa FYRST bieten dir alle Abhebungen kostenlos an.
Die Abhebungslimits von Kontist liegen in allen Tarifen bei 3.000 € pro Tag und 10.000 € im Monat. Damit kannst du bei Kontist etwas mehr pro Tag abheben, als bei FYRST oder der Postbank.
Aber: Dank des Kartenpartners Visa kannst du Bargeld weltweit an über 1,6 Millionen Geldautomaten abheben.
Bareinzahlungen sind ausgeschlossen
Schade: Bargeldeinzahlungen kannst du mit Kontist nicht vornehmen. Hier bist du gezwungen, Einzahlungen auf dein Konto per Überweisungen zu tätigen. Falls du auf direkte Bargeldeinzahlungen angewiesen bist, können dir in diesem Vergleich alternativ die Kandidaten Postbank, FYRST und N26 weiterhelfen.
Einfach zahlen mit der Debitkarte
Ab dem Tarif Premium erhalten alle Konten ihre eigene physische Visa-Debitkarte. Praktisch: Sie ist weltweit einsetzbar. Während die Karte innerhalb der EU kostenlos einsetzbar ist, gilt das nicht für das EU-Ausland. Hier werden Kosten von 1,7 % berechnet.
Damit liegt Kontist auch hier höher, als der Rest. Finom oder Qonto bieten ihre Zahlungen per Karte weltweit kostenlos an.
Es geht auch virtuell: Hole dir die Karte in der Kontist App!
Mit der Kontist App kannst du alternativ statt der physischen eine virtuelle Debitkarte erstellen. Der Vorteil: du kannst sie nicht verlieren und den Verfügungsrahmen selbst anpassen. Deine virtuelle Karte zu überziehen ist somit nicht möglich und bietet dir ideale Kostenkontrolle. Bargeld abheben ist damit aber zum Beispiel nicht möglich.
Im kostenlosen Free-Modell ist die virtuelle Karte sogar die einzige Karte, die du zur Verfügung hast.
Nutze praktische Kredite
Dein Unternehmen braucht eine schnelle Finanzspritze, weil beispielsweise Kund:innen ihre Rechnungen noch nicht bezahlt haben? Dann kannst du bei Kontist auf den Kontokorrentkredit des Anbieters zurückgreifen. Dieser ist für kleine Unternehmen und Budgets ausgelegt: Der Rahmen bewegt sich zwischen 500 € und 3.000 €.
Aber Obacht: Der Sollzins liegt hier bei 11 %. Das ist marktüblich, aber mehr als bei FYRST (9,95 %), der Postbank (9,95 %) oder N26 (8,9 %).
Solltest du eine größere Finanzspritze brauchen, dann solltest du den Unternehmenskredit des Anbieters in Anspruch nehmen. Hier werden dir Kredite von 500 € bis zu 50.000 € geboten. Der Zinssatz wird dabei individuell verhandelt, kann aber ziemlich happig ausfallen:: 9 % bis 35 % jährlich sind möglich.
Die Beantragung deines Unternehmenskredits bei Kontist ist nur dann möglich, wenn du dein Konto dort schon mindestens 6 Monate lang führst.
Die Rückzahlung erfolgt wöchentlich und über einen Gesamtzeitraum von 4 bis 18 Monaten.
Vereinfache dir die Rechnungserstellung und -verwaltung
Kommen wir zu einer Stärke von Kontist: der integrierten Rechnungserstellung. Mithilfe des Tools erstellst du schnell und einfach Ausgangsrechnungen, lädst sie als PDF herunter und verschickst sie an deine Kund:innen.
Während du im kostenlosen Free-Tarif nur bis zu 2 Rechnungen pro Monat erstellst, ist die Anzahl der möglichen Rechnungen in den anderen Tarifen unbegrenzt.
Umgekehrt kann dein Konto Zahlungen automatisch erstellten Rechnungen zuordnen. So behältst du den Überblick über deine Transaktionen und Zahlungsverzüge.
Ein weiteres Gimmick ist der Belegscan, mit dem du Belege per Smartphone einscannen und in deiner Kontoverwaltung ablegst. Das ist bereits ab dem Free-Tarif möglich.
Verbinde dein Konto mit DATEV, lexoffice und Fastbill
Du möchtest deine Rechnungen und Co. möglichst bequem sofort weiter bearbeiten? Dann hilft dir Kontist mit seinen Schnittstellen zu den Rechnungsprogrammen lexoffice und Fastbill. Damit sparst du dir die umständliche Umwandlung in andere Dateiformate, Fensterwechsel und Co.
Auch eine DATEV-Schnittstelle gibt es, mit der du deine Finanzinformationen nahtlos im nächsten Tool weiterverarbeitest.
Obwohl das eine prinzipiell gute Aufstellung ist, kann Kontist aber Tools wie Qonto mit seinen über 20 Integrationsoptionen nicht das Wasser reichen.
Hole dir Hilfe für die Steuererklärung
Je nachdem, für welchen Tarif du dich entscheidest, bietet dir Kontist unterschiedliche Hilfen für deine Steuererklärungen an. So bekommst du im Konto im Paket “Buchhaltung” Unterstützung bei deinen Betriebswirtschaftlichen Auswertungen und ab “Complete” zusätzlich folgende Hilfen:
- Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR)
- Umsatzsteuererklärung
- Gewerbesteuererklärung
Das erleichtert gerade den Solo-Selbstständigen, die evtl. (noch) keine Steuerkanzlei haben, die Arbeit.
In letzter Zeit stehen die Steuerhilfen in der Kritik. Laut Aussage von Kund:innen funktionieren diese nicht wie erwartet oder fabrizieren Fehler. Diese Aussagen konnte ich im Zuge meiner Recherchen nicht direkt testen oder validieren, wollte diesen Umstand aber trotzdem hier erwähnen.
Das sind nun die wichtigsten Punkte zu Kontist. Wie ich die einzelnen Punkte nun bewerte, sowie Einschätzungen zu Preis, Datenschutz und Support, findest du im Folgenden: