Keine Ausreden mehr! Freeletics ist fordernd, aber effektiv
Mein Training bei Freeletics verlief insgesamt sehr gut. Auch wenn es zum Teil schon recht anstrengend war, hat der Test wirklich Spaß gemacht! Freeletics ist ein wenig anders aufgebaut als “klassische” Online-Fitnessstudios, was Vor- aber auch Nachteile mit sich bringt. Welche das sind, schauen wir uns jetzt konkret an.
Zunächst einmal ging es in meinem Test darum, was ich konkret mit Freeletics erreichen wollte. Das Online-Fitnessstudio bietet mir diverse “Journeys”, aus denen ich wählen kann. Da gibt es zum Beispiel:
- Abnehmen mit HIIT und Laufen (12 Wochen)
- Express-Workout Cardio und Muskeln (6 Wochen)
- Laufe jetzt los! (12 Wochen)
- Körper definieren (6 Wochen)
- Abnehmen
- Ausdauer
Alle Journeys von Freeletics sind sowohl für Männer als auch Frauen geeignet. Sie bieten eine strukturierte und gut durchdachte Methode, um deine persönlichen Ziele zu erreichen (bei mir z.B. “Stress abbauen” und “Fitter werden”). Tipp: Du bist natürlich nicht auf eine Journey eingeschränkt und kannst jederzeit wechseln oder eine neue Journey starten. Bestenfalls schließt du deine aktuelle Journey allerdings ab, bevor du eine neue beginnst.
Was mir daran gut gefällt ist, dass die einzelnen Journeys sich wirklich unterscheiden und sehr individuell gestaltet sind. Ich habe mich für die Journey “Ausdauer” entschieden, da ich gerade kein Gewicht verlieren, sondern insgesamt fitter werden möchte.
Nachdem ich meine Ziele definiert habe, konnte ich auch gleich starten.
Screenshot: trusted.de
Quelle: freeletics.com
Nach der Wahl meiner Journey konnte ich direkt in mein erstes Workout starten. Mein Plan war, das Angebot von Freeletics in voller Bandbreite zu testen. Daher habe ich mich zuerst einmal auf ein “Standard-Workout” gestürzt, anschließend eine der Community-Challenges gemacht und zum Schluss noch ein paar “Götter-Workouts” eingeschoben.
Ich kann dir sagen: Das hat mich ganz schön ins Schwitzen gebracht und von dem Muskelkater habe ich noch länger etwas!
Effektives Warm-up für ein kraftvolles Training
Was mir gleich zu Beginn positiv aufgefallen ist: Freeletics legt einen großen Wert auf ein ordentliches Warmup! Vor dem Training gibt es eine Aufwärmphase mit einigen Stretch- und Dehnübungen. Dadurch sollen Verletzungen vermieden werden und ich konnte mich zugleich mental auf das richtige Training vorbereiten. Finde ich gut!
Aufwärmen ist sehr wichtig. Gerade beim Training zu Hause kommt diese Phase oft zu kurz.
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Aber Achtung: Warmup heißt bei Freeletics nicht “Entspannung”. Es geht hier schon direkt los; in meinem Warmup mit ein paar lockeren Table Twists und dann anspruchsvolleren Mountain Climbers.
Minimalistische Videos für maximale Konzentration beim Workout
Die Videos bei Freeletics sind übrigens sehr minimalistisch! Wer Studio-Atmosphäre oder einen Stil wie in Aerobic-Videos aus den 80er-Jahren erwartet, wird enttäuscht. Meist gibt es nur einen “Coach” der die Übungen vor weißem Hintergrund vormacht. Musik gibt es gar keine.
Ein ganz anderer Ansatz, als zum Beispiel bei Gymondo oder Apple Fitness+. Bei Letzterem werden Übungen von 2 oder 3 Coaches in einem professionellen Studio in LA aufgezeichnet und die Trainer:innen spornen euch ständig an; Hip-Hop oder andere treibende Musik tun ihr Übriges. Bei Freeletics fehlt das alles. Der Anbieter vertritt die Attitüde “No Bullshit”.
Ein anderes Konzept, aber nicht unbedingt falsch. Ich selbst höre sehr gerne Musik beim Training, fand die Ruhe bei Freeletics aber auch eine nette Abwechslung. So konnte ich mich voll auf die Übungen konzentrieren. Und wenn dich die Stille stört, hindert dich nichts daran, einfach selbst Musik laufen zu lassen. Nicht jeder mag es still und fokussiert!
Effektive Workouts ohne Schnickschnack
Nach dem Warmup ging es dann direkt mit meiner Journey weiter. Freeletics erfindet hier das Rad nicht neu und setzt auf bewährte Übungen, die den ganzen Körper trainieren und schnelle Ergebnisse versprechen. Die Anweisungen der Coaches sind klar und deutlich, die Vorschauvideos wie gesagt sehr minimalistisch.
Nett: In der Vorschau der Übungen siehst du immer, welche Muskelpartien beansprucht werden und kannst so noch ein wenig gezielter trainieren.
Du kannst bei Freeletics gezielt nach Muskelgruppen suchen, die du trainieren willst.
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Was mir besonders gut gefallen hat, waren die individuellen Einstellungen, die ich meinem virtuellen “Coach” mitgeben konnte. Damit kannst du jeden Tag deine Journey anpassen und zum Beispiel die Intensität regeln oder angeben, dass du leise trainieren musst (weil z.B. die Kids schon schlafen) oder nur so und so viel Zeit zum Training hast (z.B. wegen eines Anschlusstermins).
Freeletics ist damit maximal flexibel und lässt dir alle Freiheiten, sodass es am Ende des Tages keine Ausreden gibt, nicht zu trainieren.
Vor allem die persönlichen Einstellungen sind ein Mehrwert.
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Ohne eigene Einstellungen passt sich der virtuelle Coach einfach an deine bisherigen Erfolge an. Abhängig von deiner Trainingshistorie und deinem Feedback nach jeder Trainingseinheit, werden dir in der Journey andere Übungen vorgeschlagen. Die wiederum sollen in Dauer, Fokus und Intensität exakt auf dich und dein aktuelles Level zugeschnitten sein.
Eine tolle Idee! Leider habe ich mich nur ein paar Wochen mit Freeletics beschäftigt und kann damit nicht final einschätzen, wie sich die KI-Unterstützung langfristig auswirkt. Aber der Ansatz eines sich ständig verändernden Trainingsplanes finde ich schonmal super!
Du kannst deine Journeys immer wieder neu einstellen und verändern, so wird dein Freeletics Training noch individueller.
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Was mich an Freeletics von Anfang an am meisten gereizt hat, waren aber nicht in erster Linie die “Journeys”, sondern die Challenges und die Götter-Workouts.
Challenges sind Herausforderungen, in denen du gegen die Community antrittst. Die hat bei Freeletics einen hohen Stellenwert. Alle Teilnehmer:innen einer Journey können ihre Erfolge posten, sodass du dich mit anderen auf der Plattform vergleichen und dich motivieren lassen kannst.
In meinem Test hatte ich drei Challenges zur Auswahl und habe mich für die Burpees-Challenge entschieden. 7 Tage lang jeden Tag 75 Burpees, also eine Kombination aus Liegestütz, Kniebeuge und Strecksprung. Das klingt schon auf dem Papier ziemlich heftig!
Die Challenges wechseln und in deinem Account siehst du, wie viele User:innen an der Challenge teilnehmen.
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Und was soll ich dir erzählen? Ich bin famos an der Challenge gescheitert! Am ersten Tag der Challenge habe ich tatsächlich nur 22 Stück geschafft und war einigermaßen enttäuscht. Ich konnte mich danach zwar täglich steigern; aber die 75 habe ich in der ganzen Woche nicht erreicht.
Es zeigt sich: Die Challenges heißen nicht nur so, sondern sind wirklich eine Herausforderung! Freeletics macht keine halben Sachen. Das kann für User, die schnell demotiviert sind, natürlich frustrierend sein.
Habt ihr aber einen gewissen Wettkampfgeist, gelangt ihr schnell in einen Modus, in dem ihr die Challenge unbedingt packen wollt! Ich für meinen Teil werde mich auf jeden Fall nochmal daran versuchen; wäre doch gelacht!
Stelle dich den legendären Götter-Workouts!
Kommen wir zu den Götter-Workouts. Das sind abgeschlossene Workouts mit fixen Übungen, die ich gegen die Zeit absolvieren musste. Jedes Workout ist nach einem Gott oder einer Göttin der griechischen Mythologie benannt. Die Gottheiten gilt es mit den Workouts zu schlagen – indem du persönliche Bestzeiten aufstellst.
Auch hier zeigt sich wieder: Freeletics geht aufs Ganze! Nun legen wir uns sogar mit den griechischen Göttern an! Dazu ein Auszug aus dem Blog des Fitness-Studios:
“Du kennst ihre Namen. Befolgst ihre Regeln. Du liebst und hasst sie. Und manchmal fürchtest du sie sogar. Sie sind dein Ziel, sind Freund und Feind zugleich und eine echte Herausforderung – die Freeletics Gottheiten. Begleite uns zum Olymp – Berg der griechischen Götter – und erfahre mehr über deine ultimativen Trainingsbegleiter.”
Ok, das ist sehr pathetisch, packt mich aber auch. Während meines Tests hatte ich die ganze Zeit über Lust, eines der Götter-Workouts auszuprobieren. Entschieden habe ich mich schließlich für Rhea – die Göttin der Fruchtbarkeit –, weil es in meiner Testwoche als “Workout der Woche” angepriesen war.
Die wöchentlich wechselnden Workouts haben es ganz schön in sich, es gilt Runde 1 und Runde 2 zu überstehen.
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Genau wie die Challenge hatte das Götter-Workout es echt in sich! Zum Aufwärmen kamen erstmal ein paar High Knees dran, dann folgten Crunches und Squats, jeweils 20 Stück. Danach dieselbe Abfolge nochmal, diesmal mit je 15 Stück. Zum Schluss das Ganze nochmal mit je 10 Übungen.
Ich war am Ende mehr als geschlaucht und meine Beine haben gezittert. Aber ich habe es durchgezogen und erhielt dafür einen virtuellen Stern als Belohnung. Immerhin!
Nach dem Workout habe ich erstmal eine Pause benötigt.
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Bei meinem zweiten Götter-Workout (Aphrodite, Göttin der Liebe) musste ich mich allerdings auf halber Strecke geschlagen geben. 50 Burpees und 30 Squats waren zu viel. Die Götter-Workouts machen wirklich Spaß und sind motivierend. Eine gewisse Grundfitness brauchst du dafür aber; sonst sind sie einfach zu heftig.
Aber hey, immerhin 50 Burpess und nicht nur 22 wie in meiner Challenge! Alleine daran konnte ich sehen, in welch kurzer Zeit ich Fortschritte mit Freeletics machen konnte!
Unleash Your Creativity: Maßgeschneiderte Workouts
Hast du keine Lust darauf, dich mit der Community oder dem griechischen Pantheon anzulegen, musst du natürlich auch nicht. Abgesehen von den fixen Workouts mit festen Vorgaben kannst du dir auch jederzeit ein eigenes Workout aus allen verfügbaren Übungsvideos selbst zusammenstellen.
Mein eigenes “trusted Workout” hat Spaß gemacht und war ganz einfach zu erstellen.
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Davon gibt es auf Freeletics aktuell rund 400 Stück, aus denen ich mir im Test Übungen, die ich besonders mochte, zu einer eigenen Trainingsroutine zusammenstellen konnte.
Da ich noch an den Folgen meines Götter-Workouts vom Vortag zu kämpfen hatte, habe ich ein paar leichte Arm- und Beinübungen mit großzügigen Regenerationsphasen dazwischen ausgewählt. So konnte ich trotzdem trainieren – musste aber nicht sofort wieder einen verflixten Gott herausfordern!
Mindset Coaching, Laufprogramme und Mobility-Kurse
So viel zu den Workouts, die ich intensiv getestet habe. Allerdings bietet Freeletics darüber hinaus noch eine ganze Stange mehr für Fitness-Freaks aller Couleur.
Im Bereich “Mindset Coaching” findest du Tipps und Anleitungen, um dein Training zu optimieren. Im Vordergrund steht dabei das mentale Wohlbefinden. Nett!
Im Bereich “Mindeset Coaching” geht es um die innere Einstellung und wie du dein Leben effektiv verbessern kannst.
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Im Bereich “Laufprogramme” lautet das Motto: Stop Talking, start Walking! Die Kurse enthalten Läufe von 40 Metern bis hin zu 42 Kilometern (also Marathons) und sowohl Ausdauerläufe als auch Intervalltrainings. Cool: Durch Aktivieren der Ortungsdienste auf dem Smartphone trackst du deine Läufe und verfolgst so deine Fortschritte.
Lauf gegen die Zeit und stelle eigene Rekorde auf.
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Hinzu kommen Mobility-Kurse mit Dehnübungen, Yoga-Elementen und Techniken zur Verbesserung der Körperhaltung. Selbst diese sind bei Freeletics aber überraschend intensiv und schweißtreibend. Wirkliche “Entspannungskurse”, wie Yoga oder Pilates, bietet Freeletics wenig bis gar nicht.
Das ist nicht das Konzept der Plattform, der es augenscheinlich um drei Dinge geht: Powern, Powern und nochmals Powern! Trotzdem habe ich gerade auf diesem Gebiet einiges vermisst, was Wettbewerber wie Gymondo oder Apple bieten.
Fazit: No Bullshit! Not enough Bullshit?
Freeletics ist kein “One size fits all”, so viel ist sicher. Die Journeys und vor allem die Challenges und Götter-Workouts sind sehr fordernd. Mir teilweise zu fordernd! Ich hätte mir zudem auch ein paar Entspannungsangebote zwischen den heftigen Übungen gewünscht. Aber es lässt sich nicht in Abrede stellen, dass Freeletics motiviert und zu Höchstleistungen anspornt – wenn man sich nicht unterkriegen lässt und es vor allem nicht übertreibt!
Wenn Fitness für dich kein Kindergeburtstag ist, du gerne an deine Grenzen gehst und Herausforderungen suchst, ist Freeletics perfekt für dich! (Und wenn du auf Schnickschnack wie Musik oder eine schöne Aufmachung verzichten kannst.) Ich finde das insgesamt gut und vor allem gut gemacht; daher landet Freeletics auf Platz 2 meines Vergleichs!
Wer dagegen neben hochintensiven Intervalltrainings auch nach Angeboten wie Yoga, Pilates oder spaßigen Dance-Workouts sucht, ist an der falschen Adresse. Gleiches gilt, wenn du schnell von zu anstrengenden Workouts frustriert bist und für weniger “Pain” auch auf eine Portion “Gain” verzichten kannst.
Das Wichtigste zum Training mit Freeletics im Überblick:
- Anspruchsvolle Warm-Ups: Freeletics legt gleich in den Warm-Ups richtig los
- Simple Trainingsvideos: Die Videos sind aufs Wesentliche reduziert, du kannst dich dadurch maximal auf dein Training konzentrieren
- Virtueller Coach: Dank des intuitiven KI-Trainers bleibt dein Trainingsplan ist immer aktuell
- Challenges: Wer den Wettkampf sucht, findet ihn auch im Online Fitnessstudio von Freeletics
- Götter-Workouts: Diese besonderen Workouts fordern dich ganz schön heraus, hier ist der Name wirklich Programm
- Individuelle Workouts: Neben vorgegebenen Work-outs kannst du auch eigene Workouts erstellen
- Mindset Coaching, Lauf- und Mobilitätsprogramme: Freeletics bietet viele weitere Trainingsbereiche zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens