Freelancer finden Sie auf zwei unterschiedliche Weisen auf der Plattform. Sie haben zum einen die Möglichkeit, den Freelancer-Marktplatz nach einzelnen Designer:innen zu durchsuchen. Das geht über die Suchfunktion, die Kategorien und weitere Filter wie Branche, Designer-Level oder Sprache, die die Designer:innen beherrschen sollen. Das bietet sich für Auftraggeber:innen an, die bereits eine klare Vorstellung des Endprodukts vor Augen haben.

Alternativ schreiben Sie einen Wettbewerb aus und bieten ein Preisgeld an. Hier bewerben sich die Freelancer auf Ihre Ausschreibung. Zu diesem Zweck buchen Sie feste Preispakete, die sich je nach Design-Kategorie unterscheiden. Zu diesen Kategorien gehören beispielsweise “Logo & Corporate Identity”, “Online gehen”, “Web- & Appdesign”, “Unternehmen & Werbung” sowie weitere.

Bei 99designs schreiben Sie entweder ein Projekt als Wettbewerb aus oder Sie suchen sich Ihre Wunschdesigner:innen selbst. Bei letzterer Vorgehensweise helfen Ihnen die Designer-Profile. Dort sehen Sie die jeweiligen Portfolios ein, die ein wenig an eine Instagram-Galerie erinnern. Der Grund: Sie können die Arbeiten mit Likes bewerten und Kommentare abgeben.

Zusätzliche Auswahlkriterien sind die Sternebewertungen und der Abschnitt “Erfahrung” im Profil. Dort sehen Sie beispielsweise, wie viele Wettbewerbe vom jeweiligen Freelancer gewonnen wurden, ob es Stammkundschaft gibt und wie die Antwortrate ausfällt. Zusätzlich unterteilt 99designs alle Profile in “Top Level”, “Medium Level” und “Einstiegslevel”. So können Sie sich Ihre Designer:innen nach Erfahrungswert aussuchen.

Wenn Sie mit Ihrem Freelancer direkt zusammenarbeiten, verhandeln Sie den fälligen Gesamtpreis individuell nach Projekt. Sollten Sie stattdessen einen Wettbewerb starten, richtet sich der Preis nach der gewählten Kategorie sowie der Paketgröße. Die Pakete beinhalten verschiedene Wettbewerbskonditionen. So können in den teureren Paketen beispielsweise nur Top-Designer:innen teilnehmen und Sie erhalten priorisierten Support.

Es besteht für Wettbewerbe eine 100 % Geld-zurück-Garantie für bis zu 60 Tage nach Zahlung Ihres Pakets. Sollten Sie jedoch einen Wettbewerb mit Preisgarantie anbieten oder bereits in der Finalrunde Ihres Wettbewerbs sein, verfällt diese Garantie. Wenn Sie Ihr Geld zurückerhalten, gehen keine Nutzungsrechte für die eingereichten Arbeiten an Sie über.

Während Sie von den Direktaufträgen als Freelancer profitieren, liegt die Sache bei Wettbewerben etwas anders. Hier müssen Sie quasi in Vorleistung gehen und bekommen dann evtl. dennoch kein Preisgeld. Zudem besteht die Gefahr, dass Ihre eingereichten Vorschläge ohne Ihr Wissen einfach abgeändert und als eigenes Design verwendet werden. Auf der anderen Seite lernen Sie durch andere Gewinner aktuelle Design-Trends kennen.

Ein Plus der Plattform: Es gibt einen Verifizierungsprozess, den Designer:innen und Käufer:innen durchlaufen müssen. So wird sichergestellt, dass Sie es an beiden Enden mit echten Menschen zu tun haben. Für Designer:innen gibt es zusätzlich eine Bewerbung bei 99Designs. Mit dieser wird sichergestellt, dass Sie echte:r Designer:in sind und Kund:innen professionelle Ergebnisse von Ihnen erhalten.

Ebenfalls praktisch ist eine Auflistung über Ihre unterschriebenen NDAs, also Ihre Geheimhaltungsabkommen. So müssen Sie sich nicht durch mehrere Dokumente wühlen, um herauszufinden, über welche Projekte Sie sprechen dürfen und welche nicht. Das kommt Ihnen besonders dann zugute, wenn Sie mit einer großen Zahl an Kund:innen gleichzeitig zusammenarbeiten.

Arbeiten Sie zum ersten Mal mit einem/einer Auftraggeber:in zusammen, wird eine Kundenvermittlungsgebühr berechnet. Diese umfasst 20 % der ersten $ 500, die Sie dabei verdienen. Die Gebühr umfasst maximal $ 100. Haben Sie den Wettbewerb der Kundschaft gewonnen oder haben diese per Mail-Einladung des Anbieters eingeladen, entfällt die Gebühr. Je nach Designer-Level zahlen Sie zwischen 5 und 15 % an Provision.

Ein Konto auf 99designs zu betreiben ist sowohl für Freelancer als auch für Käufer:innen kostenlos. Die Kosten für die fertigen Produkte richten sich nach dem mit dem jeweiligen Freelancer vereinbarten Preis bzw. nach den Wettbewerbspakten. Diese liegen im Schnitt ca. zwischen 49 € und 2.999 €.

Achtung: Wenn Sie ein Design über 99designs verkaufen oder erwerben, gelten Exklusivitätsregeln. Das heißt konkret laut AGB, dass Sie sich verpflichten innerhalb der nächsten 24 Monate 99designs, als exklusive Methode zu nutzen, um Designs bei einer Partei anzufragen oder diese zur Verfügung zu stellen. Wollen Sie dies nicht, müssen Sie als Kaufinteressent:in eine hohe Opt-Out-Gebühr bezahlen.

Ein Pluspunkt: Die Oberfläche von 99designs ist komplett (wenn auch nicht perfekt) auf Deutsch übersetzt. Sie finden hier also keine seltsamen Englisch-Fragmente oder ausschließlich auf Englisch verfügbare AGBs. Die Oberflächen sind sinnvoll aufgeteilt und die Menüführung recht einfach. Hier finden sich also auch Neulinge nach nur wenigen Minuten gut zurecht.

Eine kleine, aber praktische Ergänzung der Software findet sich in der Anmeldung. Sie werden hier bei der Kontoerstellung direkt gefragt, ob Sie Käufer:in oder Designer:in sind. Sie haben also getrennte Konten mit getrennten Oberflächen, die sich beide schnell und einfach bedienen lassen. Hier gab es bei anderen Anbietern teils Verwirrung, in welcher Art von Konto man als User denn nun gelandet ist.

Die Verbindung zwischen Ihnen und 99designs ist per sicherer SSL-Verschlüsselung geschützt. Der Service selbst wird auf Servern in den USA betrieben. Sollten Sie also mit personenbezogenen Daten arbeiten, achten Sie unbedingt auf den Datenschutz! Der Anbieter behält sich vor, erhobene Daten innerhalb der eigenen Tochtergesellschaften weiterzugeben.

Wenn Sie persönliche Hilfe brauchen, hilft Ihnen 99designs per Mail bzw. Ticket weiter. Alternativ haben Sie Zugang zur Support-Hotline. Diese ist dank des Büros des Anbieters in Berlin auch auf Deutsch verfügbar. Möchten Sie Ihr Problem lieber selbst lösen, stehen Ihnen die FAQ des Anbieters sowie ein umfassendes Helpcenter zur Verfügung.