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Test

Beste DNA Test Kits 2025 » 5 Anbieter im Vergleich

Neugierig auf deine Herkunft? Genealogie-Firmen entschlüsseln deine DNA im Hinblick auf Herkunft und Veranlagungen. Mit meinem DNA-Test-Vergleich von trusted findest du die besten Anbieter in Sekundenschnelle: Entdecke deine Wurzeln noch heute!

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Die besten DNA-Test-Kits

  • FamilyTreeDNAHaplogruppen und “prominente Verwandte
    4.2
    2,5
    Testnote
    Gut

Wer bin ich – und wenn ja, wie viele? Diese Frage wirst du mit einem DNA-Test wohl eher nicht beantworten können. Trotzdem kann man damit so einiges herausfinden: Wo deine Vorfahren eigentlich herkommen und wann sie etwa aus welchen Ländern wohin gewandert sind, zum Beispiel.

Egal, ob du völlig neu im Thema bist oder dich schon länger mit der Familienforschung beschäftigt hast: Mit einem Gentest kannst du neue Erkenntnisse über deine Herkunft gewinnen.

Im großen Vergleich der bekanntesten Anbieter zum Durchführen von DNA-Analysen habe ich für trusted 3 DNA-Portale ausgiebig geprüft und dort auch DNA-Tests durchführen lassen.

Ob und wenn ja, wie sinnvoll und genau DNA-Tests für die Herkunftsforschung sind, erfährst du hier:

Das Wichtigste in Kürze
  • Test:  Für meinen Vergleich von DNA-Tests zur Herkunftsanalyse habe ich 3 Anbieter für Untersuchungen deiner DNA getestet: Ancestry, MyHeritage und FamilyTreeDNA.
  • Testsieger:  Ancestry hatte für mich persönlich die sinnvollsten und verständlichsten Ergebnisse ausgespuckt.
  • Alternativen:  MyHeritage hat einen stärkeren Fokus auf Europa, war in meinem Fall aber ungenauer und weniger nachvollziehbar.
  • Kosten:  Einfache DNA-Tests gibt’s ab etwa 80 Euro. Genauere Analysen kosten deutlich mehr, gerne bis zu 500 Euro. Es gibt aber regelmäßige Rabattaktionen.
  • Achtung:  Ein wichtiger Aspekt ist der Datenschutz. Deine DNA wird in den USA untersucht, manche Anbieter nutzen deine DNA außerdem für Forschungszwecke.

Eine kleine Reise in meine familiäre Vergangenheit

Zuerst einmal vorweg: Bei trusted kannst du dir sicher sein, dass wir immer bemüht sind, mit einer gewissen Expertise an unsere Tests und Vergleiche zu gehen. Im aktuellen Fall war das für uns ziemlich schwierig; denn wer ist schon Experte für DNA-Analysen? Ich jedenfalls bin keiner.

… zumindest bin ich keiner gewesen. Vielmehr hatte ich zu Beginn meiner Recherche vermutlich nicht mehr Expertise als du jetzt auch. Mich hat ganz einfach die Möglichkeit fasziniert, mehr über meine Herkunft zu erfahren.

Ich habe mich daraufhin zu dem Thema eingelesen, geschaut, was die ganzen Fachbegriffe bedeuten, wo Chancen und Risiken des DNA-Tests liegen und mir zum Schluss natürlich einen DNA-Test erstellt und ihn durchgeführt.

So kann ich dir jetzt nicht nur sagen, wo die Unterschiede zwischen atDNA, Y-DNA und mtDNA liegen (hier erfährst du mehr dazu). Ich kann dir auch einen absolut und zu 100 % authentischen Erfahrungsbericht liefern – und ganz genau berichten, was ich durch die getesteten Anbieter Ancestry, MyHeritage und FamilyTreeDNA über meine Herkunft erfahren habe.

Viel Spaß beim Lesen!

Testsieger: trusted Empfehlungen

1

Ancestry

4.3
1,3
Testnote
Sehr gut
  • Preis ab 69 €
  • Datenbankeinträge über 22.000.000
  • Herkunftsregionen über 2.700
  • DNA-Testverfahren atDNA (autosomale DNA)
  • Genauigkeit/Aussagekraft (Einschätzung) 5 von 5 Sternen
  • Weitere Leistungen Stammbaum-Software, Dokumentenrecherche, Veranlagungen

Testverfahren

Sehr gut (1,4)

Ancestry hat über 22.000.000 Einträge in der DNA-Datenbank und vergleicht deine DNA mit einer Referenzgruppe aus 68.000 Personen in 84 Regionen weltweit, bevor deine größten Übereinstimmungen dann in über 2.700 Regionen weiter aufgeschlüsselt werden. Diese Referenzgruppe ist (nach Aussage von Ancestry) die größte aller DNA-Test-Anbieter. AncestryDNA untersucht die autosomale DNA, gesammelt wird sie mittels Spuckröhrchen.

Testergebnisse

Sehr gut (1,4)

Bis dein Ergebnis vorliegt, vergehen laut Angabe 6 bis 8 Wochen nach Abschicken der Proben. In meinem Test ging’s aber viel schneller; nach gerade einmal 3 Wochen war das Ergebnis da. Die Präsentation ist recht schnöde – einen Abstammungsmix, eine Liste mit Personen, mit denen die DNA übereinstimmt (DNA-Matches) und die DNA-Veranlagung. Der Abstammungsmix ist aber ganz spannend.

Ahnenforschung

Sehr gut (1,4)

Bei Ancestry kannst du Verwandte in Datenbanken und Verzeichnissen durchsuchen. Dazu gehören unter anderem Geburtenregister, Daten aus Volkszählungen, Passagier- und Einwanderungslisten, Zeitungen, Militärlisten und Kirchenbücher. Diese sind allerdings von der Region abhängig, die meisten Aufzeichnungen gibt es aus den USA und nur relativ wenige aus Mitteleuropa; Sammlungen aus Deutschland sind häufig nicht öffentlich.

Stammbaum

Gut (2,0)

Deinen Stammbaum kannst du bei Ancestry online anlegen; zusätzlich kannst du deinen Stammbaum als GEDCOM-Datei exportieren und auch mit anderen Tools erstellte GEDCOM-Stammbäume importieren. Das Hochladen von Fotos ist ebenso möglich, wie das Hinzufügen von Notizen und Ereignissen. Zudem kannst du weitere Familienmitglieder einladen und den Stammbaum auf Wunsch mit ihnen bearbeiten.

Community

Gut (2,0)

Grundsätzlich bearbeitest du deinen Stammbaum alleine; hast du Übereinstimmungen mit den Stammbäumen anderer Nutzer:innen, könnt ihr über ein Nachrichten-System Kontakt miteinander aufnehmen und eure Stammbäume füreinander freigeben. Bei DNA-Matches nimmst du ebenfalls per Nachrichten-System mit anderen Nutzer:innen Kontakt auf. Ein Forum oder eine Chatfunktion fehlt allerdings.

Ancestry ist einer der bekanntesten Anbieter von Tools zur Ahnenforschung auf dem Markt. Das US-amerikanische Unternehmen vermarktet unter dem Namen AncestryDNA außerdem DNA-Tests, um nicht nur direkte Verwandte, sondern auch Wanderungsbewegungen von Vorfahren ermitteln zu können.

Dank der doppelten Spezialisierung aus Ahnenforschung und DNA-Test bietet Ancestry (zusammen mit MyHeritage) den größten Umfang der getesteten Anbieter. So kannst du die Stichhaltigkeit der Ergebnisse deines Gentests in den Dokumenten direkt überprüfen, sollten deine Vorfahren dort verzeichnet sein.

Bei Ancestry kannst du historische Dokumente direkt nach Namen und Personen durchsuchen
Bei Ancestry kannst du historische Dokumente direkt nach Namen und Personen durchsuchen
Screenshot: trusted.de
Quelle: ancestry.de

Der Testsieger hatte die eine oder andere Überraschung für mich parat. Was genau, liest du hier:

Wie aussagekräftig ist der DNA-Test von Ancestry und was verrät er mir?

Mit rund 22 Millionen DNA-Datensätzen bietet Ancestry die größte Datenlage im aktuellen Test. So kann Ancestry die Regionen, in denen deine DNA gehäuft vorkommt, am genauesten eingrenzen. Außerdem ist damit auch die Chance auf ein zufälliges “DNA-Match” bei Ancestry am größten. Hat Ancestry Daten von anderen Menschen mit deiner DNA in der Datenbank, kann der Test dich so ggf. mit entfernten Verwandten in Kontakt bringen.

Dazu solltest du aber wissen: Der DNA-Test von Ancestry sagt dir nicht mit absoluter Sicherheit, wo du herkommst. Stattdessen zeigt er nur, in welchen Regionen es die größte Übereinstimmung mit dem untersuchten Teil deiner DNA gibt. Der Test ermittelt also eher “Indizien” als belastbare Beweise.

Durch Wanderungsbewegungen hat sich die menschliche DNA schon seit Urzeiten immer weiter vermischt und verändert. Je häufiger Segmente deiner DNA an einem bestimmten Ort auftauchen, desto größer ist also die Wahrscheinlichkeit, dass auch Vorfahren von dir an diesem Ort gelebt haben. Je nach Art der Übereinstimmung kann man so auch Aussagen über die Generation deiner Vorfahren treffen.

Der Abstammungsmix zeigt: In diesen Regionen tauchen Teile deiner DNA gehäuft auf. Meine Herkunft wurde dann noch auf das Rheinland eingegrenzt.
Der Abstammungsmix zeigt: In diesen Regionen tauchen Teile deiner DNA gehäuft auf. Meine Herkunft wurde dann noch auf das Rheinland eingegrenzt.
Screenshot: trusted.de
Quelle: ancestry.de

Welche Informationen bekomme ich durch den DNA-Test von Ancestry?

  • In welcher Region deine DNA-Übereinstimmung am größten ist; sprich: woher deine Vorfahren (am wahrscheinlichsten) stammen.
  • Den Abstammungsmix, also mit welchen ethnischen Gruppen deine DNA die größte Übereinstimmung hat
  • Die Wanderungsbewegungen und darüber auch, in welchen anderen Regionen potenzielle Verwandte von dir leben könnten
  • Aufschluss über mögliche Querverbindungen aufseiten beider Elternteile (z. B. entfernte Cousins oder Cousinen) durch Auswertung der atDNA (autosomale DNA)

Wie funktioniert der DNA-Test von Ancestry?

Der Test an sich ist relativ unkompliziert: Du forderst das Test-Kit bei Ancestry an, führst den Test per Spuckröhrchen durch, registrierst deinen Test online (wobei du der Verarbeitung deiner DNA-Daten durch Ancestry zustimmen musst) und schickst die Probe dann an Ancestry zurück. Den Versand deines Tests nach Irland übernimmt der Anbieter für dich. Anschließend wartest du nur noch auf die Ergebnisse, die du dann online einsehen kannst.

Deine Einwilligung zur Datenspeicherung und -Analyse gibst du online ab
Deine Einwilligung zur Datenspeicherung und -Analyse gibst du online ab
Screenshot: trusted.de
Quelle: ancestry.de

Die Analyse des Erbguts dauert laut Angabe auf der Ancestry-Webseite etwa 6 bis 8 Wochen. Gemeint ist damit die Zeit ab dem Einschicken des Erbgutes. Musst du den Test erst noch bestellen, solltest du also entsprechend mehr Zeit einplanen.

In meinem Test war das Ergebnis aber schon nach knapp 3 Wochen da. Das ist ziemlich fix! Zum Vergleich: Bei MyHeritage hat es 10 Tage länger gedauert, bei FamilyTreeDNA insgesamt etwa 3 Wochen länger.

Die Frage nach dem Datenschutz ist gerade bei hochsensiblen Dingen wie der eigenen DNA sehr wichtig. AncestryDNA nutzt deine Daten u. a. zu internen wissenschaftlichen, statistischen und geschichtlichen Forschungen und gibt sie anonymisiert unter Umständen auch an Partner weiter, die diese dann für Forschungs- und Werbezwecke nutzen dürfen.

Welche Erfahrungen habe ich persönlich mit Ancestry gemacht?

Viel erwartet habe ich mir von Ancestry eigentlich nicht; schließlich und endlich war ich dann aber doch überrascht, wie viel der Test herausgefunden hat. Tatsächlich hat Ancestry einen “verlorenen” Familienzweig in den USA aufgespürt. Natürlich gehört dazu auch eine Portion Glück und die ganze Arbeit nimmt Ancestry dir nicht ab. Aber als Startpunkt für die Ahnenforschung ist der DNA-Test allemal einen Versuch wert!

Zuerst einmal habe ich bei Ancestry einen Stammbaum meiner Familie angelegt; da ich selber nicht allzu viel über meine Familie weiß, war ich zunächst einmal skeptisch. Bei der Familie mütterlicherseits hört es nach meinen Großeltern schon auf.

Hast du deinen Stammbaum bei einem anderen Anbieter angelegt, kannst du ihn über den GEDCOM-Importer importieren. Verwandtschaftsbeziehungen werden dann automatisch angelegt.

Aufgrund der Rechtslage in Deutschland hat mir die Recherche nur bedingt weitergeholfen; über die Dokumentensuche habe ich aber immerhin Belege über Geburtsdaten, Hochzeitsdaten und Todesdaten von Vorfahren auf der Seite meines Vaters (Urgroßeltern und Ururgroßeltern) gefunden. Diese waren allerdings eh öffentlich einsehbar; Ancestry sammelt diese lediglich und bietet so vereinfachten Zugriff.

Gleicher Name, aber andere Geburtsdaten: In diesem Fall war die Verknüpfung von Personen mit Namen aus Dokumenten nicht erfolgreich
Gleicher Name, aber andere Geburtsdaten: In diesem Fall war die Verknüpfung von Personen mit Namen aus Dokumenten nicht erfolgreich
Screenshot: trusted.de
Quelle: ancestry.de

Das heißt aber auch: weitere Informationen, z. B. Namen von weiteren Vorfahren, habe ich hier nicht gefunden.

Spannender war da der DNA-Test; das Ergebnis wird von Ancestry in 3 Bereiche aufgeschlüsselt.

Der erste ist der sogenannte Abstammungsmix. Hier wird dir dargestellt, in welchen Regionen bzw. bei welcher Bevölkerungsgruppe bestimmte Teile deiner DNA am häufigsten auftauchen; gewissermaßen sagt dir der Abstammungsmix also, wo deine Vorfahren mit recht hoher Wahrscheinlichkeit herkommen.

Das war in meinem Fall erfreulich genau: Angegeben wurde grob das Rheinland bzw. genauer die Region von Paderborn bis Düsseldorf. Verblüffend: Ich wurde dort weder geboren noch bin ich dort aufgewachsen, noch wohne ich dort; sowohl die Vorfahren meiner Mutter als auch die meines Vaters stammen in großen Teilen aber aus der Region.

Meine Herkunft hat Ancestry erfreulich genau bestimmt. Obwohl ich dort nicht aufgewachsen bin – meine Vorfahren aber schon.
Meine Herkunft hat Ancestry erfreulich genau bestimmt. Obwohl ich dort nicht aufgewachsen bin – meine Vorfahren aber schon.
Screenshot: trusted.de
Quelle: ancestry.de

Weitere angegebene Regionen waren Schweden, Dänemark und England. Hier habe ich aber keine mir bekannten Verwandten, sodass es sich dabei vermutlich um schon vor langer Zeit ausgewanderte Vorfahren handelt – oder einfach um Kommissar Zufall.

Der nächste Bereich sind dann die entfernten Verwandten: Als “DNA-Match” werden Personen ausgegeben, die eine verhältnismäßig hohe DNA-Übereinstimmung mit deiner eigenen haben. Insgesamt hatte ich bei Ancestry mehrere Hundert solcher “DNA-Matches”.

Gut, dachte ich mir: Das ist halt das Geschäftsmodell von Ancestry. Eine DNA-Übereinstimmung heißt noch lange nicht, dass wir auch miteinander verwandt sind. Aber ich sollte mich noch wundern.

Wenn ich wirklich mit so vielen Leuten verwandt wäre – dann hätte ich Fragen an meine Familie
Wenn ich wirklich mit so vielen Leuten verwandt wäre – dann hätte ich Fragen an meine Familie
Screenshot: trusted.de
Quelle: ancestry.de

Denn in den Matches wurde es dann fast schon gruselig! In einem Stammbaum einer US-amerikanischen Familie tauchte der Mädchenname meiner Oma mütterlicherseits auf! Vermutlich handelte es sich dabei um meine Cousine 4. Grades, unser direkter Vorfahre wäre also ein gemeinsamer Ururgroßvater bzw. unsere Ururgroßmutter gewesen.

Zufall? Ich glaube nicht! Denn ich hatte den Namen bei Ancestry gar nicht eingetragen, Ancestry konnte ihn also nicht kennen.

Was die ganze Geschichte noch spannender macht: Ancestry deutete mir nun an, dass meine Oma mit ihrem Geburtsnamen auch in dem Stammbaum der Familie in den USA auftaucht. Die Verbindung kann also nur über einen entfernten Vorfahren bestehen, da der Ehename meiner Oma, den sie seit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg trug, in den USA offensichtlich nicht bekannt ist.

Im Gentest hat sich herausgestellt: Mit K.H. soll ich verwandt sein. Jetzt ist eine genauere Recherche notwendig.
Im Gentest hat sich herausgestellt: Mit K.H. soll ich verwandt sein. Jetzt ist eine genauere Recherche notwendig.
Screenshot: trusted.de
Quelle: ancestry.de

Aber da ich diesen Familienzweig nicht genauer kenne, kann ich diese Information leider nicht verifizieren. Ancestry bietet aber ab diesem Punkt die Möglichkeit, mit den Ersteller:innen des anderen Stammbaums Kontakt aufzunehmen, um die Ahnenforschung so weiterzutreiben.

Ein cooles Ergebnis! Ich bin mir aber bewusst, dass man für solche Funde auch eine gehörige Portion Glück braucht. Hätte die Dame nicht zufällig ebenfalls irgendwann einmal einen DNA-Test gemacht, hätte ich bei Ancestry auch keine brauchbaren Ergebnisse erhalten. Sei’s drum: Ich find’s trotzdem ganz schön cool!

Vorteile
  • Größte DNA-Datenbank
  • Aussagekräftige Ergebnisse
  • Günstigster DNA-Test im Vergleich
Nachteile
  • Datenschutz-Bedenken
Ancestry
4.3
2

MyHeritage

4
1,6
Testnote
Gut
  • Preis ab 89 €
  • Datenbankeinträge über 7.400.000
  • Herkunftsregionen über 2.100
  • DNA-Testverfahren atDNA (autosomale DNA)
  • Genauigkeit/Aussagekraft (Einschätzung) 4 von 5 Sternen
  • Weitere Leistungen Stammbaum-Software, Dokumentenrecherche, AI-Avatare

Testverfahren

Gut (2,0)

MyHeritage hat knapp 7.400.000 DNA-Tests durchgeführt und unterteilt deine Herkunft in über 2.100 Regionen. Deine DNA sammelst du mittels eines simplen Wangenabstrichs. Ermittelt werden deine Gene durch eine Untersuchung der autosomalen DNA (atDNA).

Testergebnisse

Sehr gut (1,4)

MyHeritage benötigt für die DNA-Sequenzierung etwa 3 bis 4 Wochen. Nach knapp 4 Wochen war das Ergebnis auch da. Du erhältst eine Ethnizitätsschätzung (aus welcher Region deine Familie wahrscheinlich kommt) sowie eine Übersicht über “DNA-Matches”, also Personen, mit denen du höchstwahrscheinlich entfernt verwandt bist.

Ahnenforschung

Sehr gut (1,4)

Du kannst, ein entsprechendes Abo vorausgesetzt, in mehreren Millionen Unterlagen und Dokumenten nach Ahnen suchen. Dazu gehören Geburtenregister, Volkszählungen und Zeitungen, aber auch alte Karten und Schulaufzeichnungen. Fotos lassen sich allerdings nicht durchsuchen. Die mit Abstand meisten Aufzeichnungen gibt es aus den USA, ein Fokus liegt aber auch auf Mitteleuropa (v.a. Großbritannien).

Stammbaum

Sehr gut (1,4)

Das Anlegen des Stammbaumes erfolgt mittels Online-Software. Der Export (und Import) von Stammbäumen als GEDCOM-Datei ist ebenfalls möglich. Das Erstellen geht sehr einfach, auch Verwandte von angeheirateten Personen kannst du eintragen sowie eigene Daten wie Fotos, Lebensereignisse oder Notizen hochladen. Für Statistik-Nerds gibt es außerdem eine Vielzahl an wissenswerten Infos zu ihrer Familie.

Community

Gut (2,0)

Du bearbeitest deinen Stammbaum alleine, kannst aber auch Familienmitglieder “in” diesen einladen. Bei Übereinstimmungen mit den Stammbäumen anderer Nutzer:innen (“Smart Matches”) bekommst du eine Benachrichtigung, sodass du diese entweder bestätigen oder dementieren sowie Personen per Direktnachricht kontaktieren kannst. Ein Forum oder eine Chatfunktion fehlen allerdings.

MyHeritage mit Sitz in Israel ist ebenfalls ein sehr bekanntes Ahnenforschungstool, das zur genauen Herkunftsbestimmung die Untersuchung von DNA-Proben anbietet.

MyHeritage hat zwar nicht so viel Recherchematerial wie Ancestry anzubieten und insgesamt auch weniger DNA-Tests durchgeführt, punktet aber mit der größeren Verfügbarkeit von Dokumenten und Sammlungen aus Mitteleuropa.

Der Dokumentenkatalog aus Europa soll bei MyHeritage am größten sein
Der Dokumentenkatalog aus Europa soll bei MyHeritage am größten sein
Screenshot: trusted.de
Quelle: myheritage.de

Das ist ja vielversprechend; immerhin stamme ich aus Europa. Was MyHeritage tatsächlich über mich herausgefunden hat, erfährst du hier:

Wie aussagekräftig ist der DNA-Test von MyHeritage und was verrät er mir?

Die Datenbank von MyHeritage speist sich aus etwa 7.400.000 durchgeführten DNA-Tests. Das ist deutlich weniger als z. B. bei Ancestry; allerdings soll der Fokus bei MyHeritage stärker auf Europa ausgerichtet sein, sodass die Genauigkeit hier größer sein könnte.

Wie auch bei anderen Anbietern sagt dir der DNA-Test bei MyHeritage nicht, von wo du eigentlich herkommst, sondern nur, in welcher Region der untersuchte Teil deiner DNA gehäuft auftritt. Da Personen aus diesen Regionen immer auch in andere Regionen auswandern, entstehen so durchaus Übereinstimmungen mit der DNA von Menschen aus anderen Regionen.

19,5 Mrd. Dokumente (mittlerweile 20,3) sind natürlich eine Hausnummer. Wie penibel die Suche auf deine Begriffe achten soll, kannst du zum Glück einstellen (und z. B. auch nach Initialen suchen).
19,5 Mrd. Dokumente (mittlerweile 20,3) sind natürlich eine Hausnummer. Wie penibel die Suche auf deine Begriffe achten soll, kannst du zum Glück einstellen (und z. B. auch nach Initialen suchen).
Screenshot: trusted.de
Quelle: myheritage.de

Welche Informationen bekomme ich durch den DNA-Test von MyHeritage?

  • In welcher Region deine “Bevölkerungsgruppe” (DNA-Übereinstimmung) die größte DNA-Verbindung hat. So erfährst du also, wo deine Bevölkerungsgruppe am wahrscheinlichsten herkommt
  • Ethnizitätsschätzung: Die untersuchten Segmente deiner DNA stammen am meisten mit der DNA von Vergleichsruppen aus diesen Regionen überein
  • DNA-Matches: Welche bei MyHeritage hinterlegten Personen haben eine signifikante Übereinstimmung der DNA mit deiner? Wie ist euer potenzieller Verwandtschaftsgrad?

Wie funktioniert der DNA-Test von MyHeritage?

Auch der Test bei MyHeritage ist ziemlich unkompliziert. Bestellst du dein DNA-Kit, erhältst du zwei Teströhrchen mit Stäben, mit denen du insgesamt 2 Wangenabstriche durchführst. Das erhöht die Genauigkeit. Der genaue Testablauf wird auf beigelegten Kärtchen (leider nur auf Englisch) erklärt. Schade: Die Versandkosten für dein Testkit musst du selbst tragen – anders als bei Ancestry.

Glücklicherweise kannst du dein Paket bei MyHeritage aber innerhalb Deutschlands verschicken, da der Anbieter hier Zweigstellen betreibt. Die Versandkosten hielten sich mit 1,60 € also noch in Grenzen. Die Analyse deines Erbgutes nimmt etwa 3 bis 4 Wochen in Anspruch.

Nach etwas über 4 Wochen war mein Testergebnis dann auch da. Insgesamt hat es etwa 3 Tage länger gedauert als angekündigt. Das ist aber noch im Rahmen, wie ich finde. Zum Vergleich: Ancestry war 10 Tage schneller, FamilyTreeDNA hat knapp 2 Wochen länger gebraucht als MyHeritage.

Auch bei MyHeritage musst du der Datenverarbeitung zustimmen
Auch bei MyHeritage musst du der Datenverarbeitung zustimmen
Screenshot: trusted.de
Quelle: myheritage.de

MyHeritage hat in Datenschutzfragen häufiger in der Kritik gestanden, so z. B. bei einem Leak von über 90 Millionen Datensätzen im Jahr 2017. Was die DNA angeht, gibt sich MyHeritage aber eindeutig: Deine DNA-Resultate werden unter keinen Umständen verkauft. Auch die Teilnahme an internen Forschungsprogrammen ist freiwillig. Daten an Behörden werden nur dann herausgegeben, wenn sie rechtlich dazu verpflichtet sind.

Welche Erfahrungen habe ich persönlich mit MyHeritage gemacht?

In Sachen Aufmachung und Recherchemöglichkeiten wäre MyHeritage eigentlich meine Nummer 1 gewesen. Leider waren die Testergebnisse hier teils undurchsichtiger als beim Testsieger; auch wenn man daraus sicher das ein oder andere spannende Detail mitnehmen kann. Interessant: MyHeritage hat die gleiche entfernte Verwandte entdeckt, wie Ancestry – versteckte den eigentlichen Volltreffer unter hunderten anderen potenziellen Matches.

Bei MyHeritage habe ich denselben Stammbaum angelegt wie bei Ancestry. Insgesamt fiel es mir hier etwas leichter; vielleicht, weil ich jetzt schon Erfahrung damit hatte? Allerdings hat mir auch die Aufmachung von MyHeritage etwas mehr zugesagt. Mit wenigen Klicks konnte ich meine Verwandten inklusive unserer Beziehung hinzufügen.

Große Probleme sollten aber insgesamt nicht auftauchen. Beim “Matching” (also dem Finden von Verwandten in der Datenbank) geht MyHeritage deutlich offensiver vor:

Verwandtschaftsbeziehung: “Cousine 5. Grades”. Da wird das mit der Überprüfung schon extrem schwierig.
Verwandtschaftsbeziehung: “Cousine 5. Grades”. Da wird das mit der Überprüfung schon extrem schwierig.
Screenshot: trusted.de
Quelle: myheritage.de

Im Stammbaum direkt werden “Smart Matches” (aus anderen Stammbäumen) als auch “Record Matches” (aus Dokumenten) hervorgehoben. Die Suche ist dabei ziemlich weit gefasst, sodass mir auch viele Personen mit teilweise abweichenden Geburtsorten oder -daten angezeigt wurden. Da ist also viel Kleinarbeit gefragt.

Auf der anderen Seite vermeidest du so natürlich, Verwandte zu übersehen. Gerade Zahlendreher oder Lese- und Tippfehler beim Digitalisieren von jahrhundertealten Dokumenten sind nämlich nie auszuschließen.

Doch was kam beim DNA-Test heraus?

Bei MyHeritage gibt es quasi zwei große “Bereiche”, in die deine Ergebnisse aufgeschlüsselt werden:

Das eine sind die “DNA-Matches”; Personen, mit denen du eine verhältnismäßig hohe DNA-Übereinstimmung hast. Vereinfacht: Personen, mit denen du möglicherweise (weit entfernt) verwandt bist. Diese unterscheidet MyHeritage in “Enge Familie”, “Erweiterte Familie” und “Entfernte Verwandte”.

Enge Familienmitglieder hat MyHeritage (wenig überraschend) keine gefunden – bisher hat niemand aus meinem näheren Verwandtenkreis einen DNA-Test gemacht. Im erweiterten Familienkreis (bei MyHeritage sind das Verwandte 2. bis 4. Grades) wurden dann insgesamt 8 Personen gefunden.

Tausende mögliche Verwandte hat MyHeritage für mich gefunden. Naja, irgendwie sind wir ja alle miteinander verwandt, oder nicht?
Tausende mögliche Verwandte hat MyHeritage für mich gefunden. Naja, irgendwie sind wir ja alle miteinander verwandt, oder nicht?
Screenshot: trusted.de
Quelle: myheritage.de

Die jüngsten gemeinsamen Vorfahren bei einer Cousine 3. Grades deiner Eltern wären deine “Alteltern” bzw. Ururgroßeltern. Hier sind wir dann aber schon bei einer DNA-Übereinstimmung der entsprechenden Segmente von etwas über 1 % – die Aussagekraft ist also begrenzt.

In meinem Fall hatte ich mit 3 von 8 Matches einen “gemeinsamen Ort der Vorfahren” – irgendjemand in meinem Stammbaum hat demnach in der gleichen Stadt gelebt wie mind. ein Vorfahr dieser Matches.

Natürlich ist das längst kein Beweis für eine Verwandtschaft, aber – abhängig davon, ob der gemeinsame Ort eine Großstadt oder ein kleines Dorf war – schon ein kleiner Hinweis.

Unsere Vorfahren haben am selben Ort gelebt. Kein Beweis für eine Verwandtschaft, aber wenn z. B. ein gleicher Nachname im Stammbaum auftaucht, ist das zumindest ein guter Hinweis.
Unsere Vorfahren haben am selben Ort gelebt. Kein Beweis für eine Verwandtschaft, aber wenn z. B. ein gleicher Nachname im Stammbaum auftaucht, ist das zumindest ein guter Hinweis.
Screenshot: trusted.de
Quelle: myheritage.de

Als “entfernte Verwandte” hat MyHeritage in meinem Falle über 9.000 Personen angezeigt. Dies sind mindestens Cousins bzw. Cousinen 3. Grades, oder natürlich noch viel weiter. Um dort brauchbare Ergebnisse zu erhalten, ist also eine tiefere Recherche notwendig.

Besonders spannend: Bei Ancestry hatte ich dir erzählt, dass man dort vermutlich eine entfernte Verwandte gefunden hat. Auch MyHeritage hat mir diese Person als Verwandte ausgegeben! Die Infos waren hier aber ein wenig spärlicher als bei Ancestry. Immerhin konnte ich der Datenbank aber entlocken, dass unsere Vorfahren tatsächlich im gleichen Ort in Nordrhein-Westfalen gelebt haben.

Auch mit MyHeritage hätte ich also eine Möglichkeit gefunden, einen potenziell lange verschollenen Familienzweig in den USA zu kontaktieren. Krass!

Unsere Vorfahren tragen denselben Nachnamen und sie stammen aus demselben 800-Seelen-Dorf. Trotzdem “versteckt” MyHeritage das Match inmitten hunderter anderer.
Unsere Vorfahren tragen denselben Nachnamen und sie stammen aus demselben 800-Seelen-Dorf. Trotzdem “versteckt” MyHeritage das Match inmitten hunderter anderer.
Screenshot: trusted.de
Quelle: myheritage.de

Der zweite große Bereich, mit dem MyHeritage die Herkunft bestimmen will, ist die sogenannte Ethnizitätsschätzung. Da geht es also nicht um einzelne Personen, sondern es sollen Wanderungsbewegungen von Bevölkerungsgruppen nachgezeichnet werden.

Hier wurde es bei MyHeritage ein bisschen wild und ich musste meine bis dahin positiven Eindrücke ein bisschen relativieren. Denn laut der “Schätzung” wäre ich zu knapp einem Drittel Engländer und zu je einem Viertel Ire/Schotte/Waliser und Skandinavier. Der Rest meiner DNA solle von “Balkanbewohnern” stammen; wobei meine genetische Gruppe trotzdem die deutsche sei.

Leider habe ich keine (bekannten) Vorfahren in diesen Regionen; ganz anders als in den Regionen, die Ancestry mir ausgespuckt hat. Die Ergebnisse des Testsiegers waren also definitiv besser nachvollziehbar. Wie MyHeritage auf genau diese Regionen kommt, ist übrigens auch schleierhaft. Denn erklärt werden die Ergebnisse in keinster Weise. Schade!

Meine direkten Vorfahren kommen alle aus Deutschland, trotzdem habe ich laut MyHeritage eine Britisch-Skandinavisch-Balkan-Ethnizität. Merkwürdig.
Meine direkten Vorfahren kommen alle aus Deutschland, trotzdem habe ich laut MyHeritage eine Britisch-Skandinavisch-Balkan-Ethnizität. Merkwürdig.
Screenshot: trusted.de
Quelle: myheritage.de

Meine Vermutung: MyHeritage hat vermutlich die historischen Daten (die z. B. auch FamilyTreeDNA verwendet) benutzt und in die heutige Zeit übertragen.

Das mag dann zwar für eine gewisse Wahrscheinlichkeit sorgen, war in meinem Fall aber nicht zutreffend.

Vorteile
  • Großer Fokus auf Europa
  • Aussagekräftige Ergebnisse
  • Verarbeitung in Deutschland
Nachteile
  • Datenschutz-Bedenken
  • Teuerster DNA-Test im Vergleich
MyHeritage
4
Testbericht
3

FamilyTreeDNA

4.2
2,5
Testnote
Gut
  • Preis ab $79
  • Datenbankeinträge über 4.100.000
  • Herkunftsregionen keine Angabe
  • DNA-Testverfahren atDNA, Y-DNA, mtDNA
  • Genauigkeit/Aussagekraft (Einschätzung) 2 von 5 Sternen
  • Weitere Leistungen Stammbaum-Software, Haplogruppen-Analyse, prominente Verwandte

Testverfahren

Befriedigend (2,7)

FamilyTreeDNA hat mit über 4.100.000 durchgeführten DNA-Einträgen die wenigsten im Test. Dafür führt das Unternehmen sowohl die Untersuchung der atDNA als auch von Y-DNA und mtDNA durch; je nachdem, welchen Test du auswählst. Die Tests werden mittels eines Wangenabstrichs durchgeführt und deine DNA mit der von 90 Referenzgruppen verglichen.

Testergebnisse

Gut (2,0)

FamilyTreeDNA gibt die Bearbeitungszeit mit 6 bis 8 Wochen an. Gedauert hat es schließlich etwa 7 Wochen. Neben den DNA-Matches kriegst du zusätzlich eine Herkunftsbestimmung sowie einen Überblick über Wanderungsbewegungen im Verlaufe mehrerer Jahrtausende.

Ahnenforschung

Mangelhaft (5,0)

FamilyTreeDNA bietet keinen Zugriff auf Dokumente oder sonstige Unterlagen. Übereinstimmungen, sogenannte Matches, findest du rein auf Basis der DNA-Tests und des Stammbaums.

Stammbaum

Befriedigend (3,4)

Bei FamilyTreeDNA kannst du deinen Stammbaum erst anlegen, wenn du deine DNA-Ergebnisse registriert hast. Neue Verwandte legst du immer von der nächstverwandten Person an – möchtest du deine Großeltern anlegen, musst du zwingend erst deine Eltern anlegen. Der Import bzw. Export eines Stammbaumes ist als GEDCOM-Datei möglich.

Community

Befriedigend (3,4)

Es gibt keine speziellen Communityfeatures bei FamilyTreeDNA.

FamilyTreeDNA mit Sitz in den USA ist der dritte getestete Anbieter im Bunde und auch der kleinste.

Die Ahnenforschung ist hier nur über den DNA-Test und nicht z. B. in Dokumenten möglich; der Fokus ist also etwas anders als bei den anderen Konkurrenten.

Dafür kannst du hier aus verschiedenen DNA-Testpaketen wählen – u. a. auch, ob du deine atDNA, deine Y-DNA oder deine mtDNA untersuchen lassen möchtest.

Bei FamilyTreeDNA hast du die Qual der Wahl, wie detailliert deine DNA-Analyse ausfallen soll. Ich habe mich für das günstigste Paket “Family Ancestry” entschieden.
Bei FamilyTreeDNA hast du die Qual der Wahl, wie detailliert deine DNA-Analyse ausfallen soll. Ich habe mich für das günstigste Paket “Family Ancestry” entschieden.
Screenshot: trusted.de
Quelle: familytreedna.com

Viel Neues kam in meinem Test leider nicht herum – wohl aufgrund des starken USA-Fokus. Meine Erfahrungen mit FamilyTreeDNA findest du hier:

Wie aussagekräftig ist der DNA-Test von FamilyTreeDNA und was verrät er mir?

FamilyTreeDNA hat die kleinste Datenbank der getesteten Anbieter und “nur” ca. 4,1 Millionen DNA-Einträge gespeichert. Dadurch ist die Aussagekraft gegenüber den bekannteren Konkurrenten natürlich noch einmal eingeschränkt. FamilyTreeDNA ist außerdem insgesamt etwas oberflächlicher. Auch hier werden die vermuteten Herkunftsregionen aufgeschlüsselt, aber lange nicht so kleinteilig, wie bei der Konkurrenz.

Der Fokus liegt zudem auf Wanderungsbewegungen der letzten Jahrtausende (aufgrund historischer Daten) und nicht, wie bei den Wettbewerbern, auf ein paar vorangegangenen Generationen.

Die “Migration Map” zeigt die Wanderungsbewegungen bis hin zurück zum Urmenschen. Da dieser nach derzeitigem Stand der Wissenschaft aus Afrika kommt, ist das kein allzu heißer Take.
Die “Migration Map” zeigt die Wanderungsbewegungen bis hin zurück zum Urmenschen. Da dieser nach derzeitigem Stand der Wissenschaft aus Afrika kommt, ist das kein allzu heißer Take.
Screenshot: trusted.de
Quelle: familytreedna.com

Dadurch wirkt das Ergebnis insgesamt wesentlich abstrakter, da die Wanderungsbewegungen nicht zwangsweise mit der Herkunft übereinstimmen.

Immerhin: Durch den zusätzlichen Y-DNA-Test lassen sich auch noch Aussagen über Vorfahren in männlicher Linie finden. Da biologische Frauen kein Y-Chromosom haben, lässt sich dieses bei ihnen auch nicht untersuchen.

Welche Informationen bekomme ich durch den DNA-Test von FamilyTreeDNA?

  • Wanderungsbewegung (bei Y-DNA-Test): Wo kommt deine Haplogruppe her bzw. an welchen Orten trat sie im Laufe der Menschheitsgeschichte am häufigsten auf?
  • myOrigins: In welcher Region treten Teile deiner DNA gehäuft auf?
  • DNA-Matches: Bei welchen von FamilyTreeDNA getesteten Personen hast du eine hohe DNA-Übereinstimmung? Wie ist euer potenzieller Verwandtschaftsgrad?

Wie funktioniert der DNA-Test von FamilyTreeDNA?

Der Test selber ist unkompliziert und läuft genauso ab wie bei MyHeritage: Mund auf, Stäbchen rein, 45 Sekunden drehen, verschließen, fertig. Alle Anleitungen (inkl. der Zustimmung zur Datenverarbeitung auf der Website) sind auf Englisch. Die Analyse deines Erbgutes nimmt etwa 6 bis 8 Wochen in Anspruch; in diesem Rahmen lag auch die tatsächliche Dauer (ca. 7 Wochen).

Die Informationspolitik von FamilyTreeDNA ist gelinde gesagt zurückhaltend; ich habe keine Informationen erhalten, wann mein Paket beim Anbieter eingetroffen ist und die DNA untersucht wurde. Nach Abschluss der Untersuchung kam dann immerhin die Info per Mail, dass ich die Ergebnisse abrufen könne.

Darüber hinaus übernimmt FamilyTreeDNA auch keine Versandkosten; die Kosten für den Rückversand in die USA in Höhe von 19,99 € musste ich also selbst übernehmen.

FamilyTreeDNA gibt es nur auf Englisch; inklusive des komplizierten Formulars zur Datenverarbeitung
FamilyTreeDNA gibt es nur auf Englisch; inklusive des komplizierten Formulars zur Datenverarbeitung
Screenshot: trusted.de
Quelle: familytreedna.com

Deinen Account legt FamilyTreeDNA für dich an; in diesen loggst du dich mit deiner ID und deinem Passwort (beides kriegst du per Mail) ein.

Datenschützer:innen sehen auch die DNA-Tests von FamilyTreeDNA kritisch. Die Gründe sind dieselben wie bei den anderen Anbietern: Der Handel mit deinen Daten ist generell ein wichtiges Geschäft und DNA ist natürlich besonders lukrativ. FamilyTreeDNA gibt bspw. Daten im Zweifelsfall auch ohne gerichtliche Verfügung an Behörden wie das FBI heraus. Und dank Sitz in den USA hast du auch keine Möglichkeit, die Einhaltung der DSGVO durchzusetzen.

Welche Erfahrungen habe ich persönlich mit FamilyTreeDNA gemacht?

Um entfernte Verwandte in Mitteleuropa aufzuspüren, ist FamilyTreeDNA – sorry – ziemlich nutzlos. Für die USA mag das anders aussehen. Auch beim Thema Ahnenforschung landet FamilyTreeDNA auf dem letzten Platz, denn FamilyTreeDNA bietet “nur” den DNA-Test und keine weiteren Recherchemöglichkeiten. Antworten lieferten die Testergebnisse nur bedingt; obwohl die Haplogruppen-Analyse von FamilyTreeDNA ganz witzig ist.

Wie bei Ancestry und MyHeritage konnte ich auch mit FamilyTreeDNA einen Stammbaum anlegen.

Die Aufmachung hat mir hier nicht gefallen; die schlichten Grautöne wirken extrem langweilig und trocken. Ähnlich ist auch die Aufbereitung der Ergebnisse. Ärgerlich ist auch, dass ich den Stammbaum erst anlegen konnte, nachdem ich meine Testergebnisse abgerufen habe; hier geht meiner Meinung nach einfach viel Zeit verloren.

Die Stammbaum-Software von FamilyTreeDNA wirkt irgendwie lieblos
Die Stammbaum-Software von FamilyTreeDNA wirkt irgendwie lieblos
Screenshot: trusted.de
Quelle: familytreedna.com

Abkürzen kannst du das auch hier, indem du einfach eine schon vorhandene GEDCOM-Datei hochlädst; die Daten sind vereinheitlicht, sodass auch FamilyTreeDNA sie erkennt.

Die Ergebnisse von FamilyTreeDNA wurden in meinem Fall in zwei Abschnitte unterteilt; atDNA und Y-DNA. Das ist aber abhängig davon, welchen DNA-Test du dort bestellst.

Die autosomale DNA zeigt dir die von MyHeritage und Ancestry bekannten Matches. Auch hier wird die DNA-Übereinstimmung in Prozent angegeben. FamilyTreeDNA hat mir knapp 3.700 Matches ausgegeben; auch hier überwiegend Cousins und Cousinen 2. bis 4. Grades.

Übereinstimmungen mit Ancestry und MyHeritage konnte ich hier aber nicht entdecken. Schade! Auch bei den Matches handelt es sich nahezu ausschließlich um Personen aus den USA, mit denen eine Verwandtschaft so gut wie gar nicht nachzuweisen ist.

Die Aufbereitung der über 3.000 Matches ist leider relativ unkompliziert und macht nicht wirklich Lust, die Liste nach Verwandten zu durchstöbern. Übereinstimmungen mit MyHeritage und Ancestry habe ich hier auf die Schnelle nicht gefunden.
Die Aufbereitung der über 3.000 Matches ist leider relativ unkompliziert und macht nicht wirklich Lust, die Liste nach Verwandten zu durchstöbern. Übereinstimmungen mit MyHeritage und Ancestry habe ich hier auf die Schnelle nicht gefunden.
Screenshot: trusted.de
Quelle: familytreedna.com

Was hiervon also tatsächlich brauchbar ist, bleibt leider fragwürdig.

Einen Abstammungsmix gibt es auch bei FamilyTreeDNA; hier heißt er “myOrigins”. Interessant: Meine Testergebnisse bei FamilyTreeDNA waren quasi ein Mix aus den Resultaten von MyHeritage und Ancestry. Hier tauchten Großbritannien und Skandinavien gehäuft als Herkunftsland auf, aber auch Mitteleuropa. Ein kleiner Teil wurde zudem “West Slavic” (also Polen, Tschechien und die Slowakei) sowie Griechenland und dem Balkan zugeordnet.

Ein ganz schönes Durcheinander! Und außerdem deutlich oberflächlicher als bei der Konkurrenz.

Der Abstammungsmix ist eine Art Mittelweg zwischen den Angaben der beiden Konkurrenten
Der Abstammungsmix ist eine Art Mittelweg zwischen den Angaben der beiden Konkurrenten
Screenshot: trusted.de
Quelle: familytreedna.com

Einen etwas anderen Dreh gibt es immerhin noch durch die zusätzliche Y-DNA-Analyse. Meine Gruppe E-S2979 kommt anscheinend tatsächlich im Kosovo gehäuft vor, sodass die Herkunftsanalyse (mit “Balkanblut”) ein wenig plausibler erscheint.

Ganz witzig: FamilyTreeDNA gibt auch an, mit welchen prominenten und historischen Persönlichkeiten du verwandt bist oder verwandt sein könntest.

Meine Analyse hat ergeben, dass ich in grauer Vorzeit einen gemeinsamen männlichen Vorfahren mit dem ehemaligen US-Präsidenten Lyndon B. Johnson sowie den Flugpionieren Wilbur und Orville Wright habe. Wir teilen dieselbe Haplogruppe.

Ebenfalls teile ich mir einen gemeinsamen Vorfahren mit dem griechisch-kanadischen Moderator und Stormchaser George Kourounis. Mir sagte der Name nichts, aber von unserem gemeinsamen Vorfahren, der um das Jahr 23.000 vor Christus gelebt haben soll, habe ich dann wohl mein Interesse für Stürme und andere Wetterphänomene geerbt.

Dank eines gemeinsamen Vorfahren vor ca. 25.000 Jahren sind wir miteinander verwandt. Joa. Was mir das sagen soll, weiß ich jetzt auch nicht so genau. Sollte ich Kontakt mit ihm aufnehmen?
Dank eines gemeinsamen Vorfahren vor ca. 25.000 Jahren sind wir miteinander verwandt. Joa. Was mir das sagen soll, weiß ich jetzt auch nicht so genau. Sollte ich Kontakt mit ihm aufnehmen?
Screenshot: trusted.de
Quelle: familytreedna.com

Ganz kurios, ja; aber wie das jetzt genau zustande kommen soll, bleibt ein wenig geheimnisvoll. Für ein Schmunzeln sorgte es allemal.

Auf der sogenannten “Migration Map” kannst du dann noch die Wanderungsbewegungen bis zum Urmenschen, dem sogenannten “Y-Adam” zurückverfolgen. Die Abspaltung deiner Haplogruppe wird dort markiert.

Für meinen Fall bedeutet das: Adam stammt vermutlich aus dem heutigen nigerianisch-kamerunischen Grenzgebiet und wanderte im Laufe der Menschheitsgeschichte über Ägypten, den Nahen Osten und die Türkei auf den Balkan. Dort entstand dann meine Haplogruppe, die dann mit der Zeit weiter Richtung Mitteleuropa wanderte.

Das ist eine ganz nette Übersicht. Verwandt fühle ich mich deshalb aber nicht mit den Menschen, die entlang dieser Reiseroute wohnen.

Vorteile
  • “Prominente Verwandte”
  • Vorfahren in männlicher Linie (yDNA)
Nachteile
  • Datenschutz-Bedenken
  • Keine Ahnenforschung möglich
  • Veraltete Stammbaum-Software
FamilyTreeDNA
4.2

Die 3 besten DNA Test Kits im Vergleich

  1. Ancestry - Bester DNA-Test 2025
  2. MyHeritage - Bestes Stammbaum-Tool
  3. FamilyTreeDNA - Haplogruppen und “prominente Verwandte”

Vergleichstabelle

Anbieter
Ancestry
MyHeritage
FamilyTreeDNA
23andMe
Living DNA
Testurteil
sehr gut
1,3
Test
06/2024
gut
1,6
Test
06/2024
gut
2,5
Test
06/2024
Nicht getestet
N/A
Test
N/A
Nicht getestet
N/A
Test
N/A
Kundenbewertung
4.3
(158,8K)
4
(297,1K)
4.2
(209)
4.8
(577,9K)
4.3
(601)
Tarif
Preis
69,00 € / Einmalig 89,00 € / Einmalig 75,21 € / Einmalig
Währungsumrechnung
Ursprünglicher Preis79,00 $
Umgerechneter Preis75,21 €
Währungskurs1,00 € ≙ 0,95 $
113,29 € / Einmalig
Währungsumrechnung
Ursprünglicher Preis119,00 $
Umgerechneter Preis113,29 €
Währungskurs1,00 € ≙ 0,95 $
94,25 € / Einmalig
Währungsumrechnung
Ursprünglicher Preis99,00 $
Umgerechneter Preis94,25 €
Währungskurs1,00 € ≙ 0,95 $
Keine Unterschiede vorhanden

Abo & Kosten

Währung
EUR EUR USD USD USD
Zahlungsintervall
Einmalig Einmalig Einmalig Einmalig Einmalig
Kostenlose Testphase
Dauer kostenlose Testphase
14 Tage 30 Tage
Keine Angaben verfügbar
Keine Angaben verfügbar
Keine Angaben verfügbar
Zahlungsmethoden
Kreditkarte
Lastschrift
PayPal
Kreditkarte
Lastschrift
PayPal
Kreditkarte
Kreditkarte
PayPal
Kreditkarte
PayPal
Keine Unterschiede vorhanden

Testverfahren

Datenbankeinträge
Hermann Schnitzler
trusted-Experte für Digitale-Dienste
Die Anzahl der Datenbankeinträge bzw. die Größe der Datenbank ist direkt verknüpft mit der Aussagekraft des Tests. Je mehr Personen bereits einen Test mit dem jeweiligen Anbieter durchgeführt haben, desto mehr Material für die Abgleichung deines eigenen DNA-Tests liegt vor.
22.000.000 7.400.000 4.100.000+ 12.000.000
Keine Angaben verfügbar
Regionen
Hermann Schnitzler
trusted-Experte für Digitale-Dienste
Die Anzahl der geprüften Regionen ist entscheidend für die Tiefe der Testergebnisse; z.B., ob diese nur auf Ebene von Kontinenten oder einzelner Länder angegeben werden. Je mehr Regionen, desto genauer kannst du eingrenzen, wo deine Vorfahren ggf. herkamen.
2.700+ 2.100+
Keine Angaben verfügbar
3.000+ 150+
atDNA-Test
Hermann Schnitzler
trusted-Experte für Digitale-Dienste
Die autosomale DNA oder atDNA beschreibt die Erbinformationen auf den ersten 22 Chromosomenpaaren und wird von beiden Elternteilen vererbt. Bei nahen Verwandschaftsverhältnissen ist sie ein aussagekräftiger Indikator und kann die Herkunftsanteile der Testperson mit einer gewissen Genauigkeit bestimmen.
Y-DNA-Test
Hermann Schnitzler
trusted-Experte für Digitale-Dienste
Ein Y-DNA-Test untersucht das Y-Chromosom im biologisch männlichen Ergbut und erlaubt Aufschlüsse darüber, von welcher Bevölkerungsgruppe eine Person in männlicher Linie abstammt. Biologische Frauen können keinen Y-DNA-Test durchführen, da sie nicht über ein Y-Chromosom verfügen.
mtDNA-Test
Hermann Schnitzler
trusted-Experte für Digitale-Dienste
Ein mtDNA-Test untersucht die Mitochondrien in den Zellen der Testperson (die mitochondriale DNA bzw. mtDNA), die von der Mutter an ihre Kinder weitergegeben wird. Der Test gibt Aufschluss darüber, von welcher Bevölkerungsgruppe eine Testperson in mütterlicher Linie abstammt.
Keine Unterschiede vorhanden

Testergebnisse

Lieferzeit DNA-Test
5 Tage 2 Tage 3-5 Tage, 10 Tage 3-6 Tage 10-15 Tage
Benutzerfreundlichkeit/Einfachheit
nicht getestet
nicht getestet
Dauer bis zum Ergebnis (Angabe)
6-8 Wochen 4 Wochen 6-8 Wochen 3-4 Wochen 6-8 Wochen
Dauer bis zum Ergebnis (Test)
3 Wochen 4 Wochen 7 Wochen
Keine Angaben verfügbar
Keine Angaben verfügbar
Keine Unterschiede vorhanden

Ahnenforschung

Suche in Datenbanken/Verzeichnissen
Geburts-, Hochzeits-, Todesregister
Volkszählungen und Wählerlisten
Passagier- und Einwanderungslisten
Keine Unterschiede vorhanden

Stammbaum

Stammbaumsoftware Online
Stammbaumsoftware Download
Stammbaum-Import
Stammbaum-Export
Keine Unterschiede vorhanden

Community

Genealogie-Community
User-Stammbäume durchsuchen
Automatisches Matching
Forum/Chat mit Mitgliedern
Keine Unterschiede vorhanden

Fazit: Wie aussagekräftig sind DNA-Tests und welches Testkit ist das Beste 2025?

Welcher DNA-Test-Anbieter ist denn jetzt der beste?

Mein Favorit ist Ancestry. Der DNA-Test hatte hier die eindeutigsten Ergebnisse und hat – wie ich nach späterer Recherche herausgefunden habe – tatsächlich eine entfernte Verwandte aufgespürt! Dass ich nach dem Test mit der riesigen Dokumentendatenbank weiterforschen und mögliche Matches direkt kontaktieren kann (sofern sie auch einen Stammbaum mit Ancestry erstellt haben) sind zusätzliche Pluspunkte.

MyHeritage fand ich insgesamt angenehmer zu bedienen und hübscher aufbereitet. Teilweise finde ich die Daten aber undurchsichtig und nicht nachvollziehbar. Auch MyHeritage hat (wie Ancestry) meine Verwandte in den USA ausfindig gemacht – aber die Verbindung als weniger signifikant eingestuft. Hier wäre sie mir also fast durch die Lappen gegangen. Für mich ein klarer Platz 2.

Ein wenig skeptisch bin ich bei FamilyTreeDNA. Die Aussagekraft für den deutschsprachigen Raum ist einfach arg begrenzt. Es gibt einige Matches (über 3.000!), die mir aber nicht wirklich weitergeholfen haben. Dazu gibt es keine Features zur Ahnenforschung (z. B. Dokumentenrecherche). Die Haplogruppen-Verfolgung ist immerhin einzigartig im Test, eignet sich aber nur als Blick aufs “große Ganze” und nicht zum Auffinden von Verwandten.

DNA-Test Kosten

Wie viel kostet ein DNA-Test für die Ahnenforschung?

Ein einfacher DNA-Test kostet 80 bis 90 Euro. Viele Firmen bieten darüber hinaus noch genauere Untersuchungen, z. B. deiner yDNA oder mtDNA an oder führen Analysen im Hinblick auf Veranlagungen für Krankheiten durch. Diese kosten dann gut und gerne bis zu 500 Euro. Doch beachte: Die Anbieter haben zu verschiedenen Zeiten im Jahr, z. B. zum Tag der dt. Einheit (z. B. MyHeritage), immer wieder auch spezielle Rabattaktionen, an denen der einfache DNA-Test nur die Hälfte kostet (oder sogar noch weniger).

Welche DNA-Tests sind am günstigsten?

Der DNA-Test von Ancestry ist der günstigste im Vergleich der getesteten Portale. Dieser kostet 69 Euro. Soll deine DNA darüber hinaus auch auf genetische Veranlagungen untersucht werden, werden 86 Euro fällig.

Doch auch hier gilt: In unregelmäßigen Abständen gibt es Rabattaktionen, sodass der DNA-Test deutlich günstiger wird. Da die Herkunftsforschung in aller Regel nicht unter Zeitdruck geschieht, empfehle ich dir, auf ein Angebot zu warten!

Bei Ancestry ist die Dokumentenrecherche einmalig für 14 Tage kostenlos. Du musst dann allerdings rechtzeitig kündigen.
Bei Ancestry ist die Dokumentenrecherche einmalig für 14 Tage kostenlos. Du musst dann allerdings rechtzeitig kündigen.
Screenshot: trusted.de
Quelle: ancestry.de

Um z. B. auf die Dokumente zugreifen zu können, wird ein zusätzliches Abo benötigt. Bestellst du einen DNA-Test, kriegst du aber in der Regel einen Gratismonat dazu.

DNA-Tests und Datenschutz

Der Datenschutz ist einer der Hauptgründe, warum DNA-Tests zur Herkunftsbestimmung in unseren Breitengraden sehr kritisch gesehen werden. Vorsichtig formuliert, nehmen es viele Anbieter da in der Tat auch nicht so genau. Abgesehen von LivingDNA haben die Firmen ihren Hauptsitz nicht in Europa, die Umsetzung von europäischen Datenschutzbestimmungen ist daher schwierig.

Anbieter wie Ancestry erfragen eure Zustimmung zu Forschungszwecken, die sich allerdings nicht auf die medizinische Forschung beschränken. Die Teilnahme an internen Forschungsarbeiten bei MyHeritage ist hingegen komplett freiwillig.

Bei MyHeritage ist die Teilnahme zu Forschungszwecken freiwillig. Datenschützer sind trotzdem nicht zufrieden.
Bei MyHeritage ist die Teilnahme zu Forschungszwecken freiwillig. Datenschützer sind trotzdem nicht zufrieden.
Screenshot: trusted.de
Quelle: myheritage.de

Andere DNA-Test-Anbieter gehen noch weiter: 23andMe, den ich nicht selbst getestet habe, verkauft deine DNA-Daten bereitwillig an Pharmakonzerne weiter. Da einer der Hauptinvestoren von 23andMe der Tech-Riese Google ist, lassen sich hier noch viele weitere Nutzungsmöglichkeiten spinnen.

DNA-Tests in Deutschland

DNA-Tests werden in Deutschland häufig kritisiert – neben dem für europäische Verhältnisse schlechten Datenschutz wird auch die Aussagekraft der Ergebnisse kritisch gesehen. So lassen sich Herkunftsanalysen zwar grob durchführen – die Ergebnisse basieren aber immer nur auf Wahrscheinlichkeiten und Wanderungsbewegungen von Volksgruppen; direkte Verwandte wirst du nicht finden, solange sie nicht auch einen DNA-Test durchgeführt haben.

Die kommerzielle Gesundheitsforschung an deiner DNA ist in Deutschland außerdem verboten. Aus diesem Grund wird deine DNA bei allen Anbietern in den USA untersucht. Je nach Anbieter erhältst du so Informationen über genetische Veranlagungen für Krankheiten, aber auch Tipps für Verhaltensweisen und die sportliche Betätigung.

Allerdings: Hierbei handelt es sich lediglich um Vorschläge aufgrund deines DNA-Profils und niemals um gesicherte medizinische Erkenntnisse!

DNA-Tests Glossar – Die wichtigsten Fachbegriffe

Beim Vergleich von DNA-Tests wirst du früher oder später auf immer mehr medizinische Fachbegriffe stoßen. Du weißt nicht, was sie bedeuten? Das macht nichts, ich wusste es auch nicht. Die Wichtigsten habe ich dir hier aber einmal kurz erläutert:

atDNA

Mittels Untersuchung der atDNA (autosomale DNA) können Verwandtschaftsbeziehungen bis zu 10 Generationen weit ermittelt werden. Es werden genetische Informationen in den ersten 22 Chromosomenpaaren ermittelt, die von allen Familienmitgliedern geteilt werden. Sie eignet sich daher am besten für Querbeziehungen wie entfernte Cousins. Haplogruppen können mit einem atDNA-Test nicht bestimmt werden.

mtDNA

Mit dem Begriff mtDNA (oder mitochondriale DNA) werden die Erbinformationen bezeichnet, die von der Mutter an ihre Kinder weitergegeben werden. Diese Mitochondrien werden von allen Nachkommen einer Frau geteilt und geben daher Auskunft über die Vorfahren einer Testperson in mütterlicher Linie.

yDNA

Mit yDNA ist die Untersuchung des Y-Chromosoms gemeint. Dieses gibt Aufschluss darüber, von welcher Bevölkerungsgruppe eine Person in männlicher Verwandtschaftslinie abstammt. Da biologische Frauen kein Y-Chromosom besitzen, können diese einen DNA-Test nicht durchführen.

GEDCOM

GEDCOM steht für “Genealogical Data Communication” und beschreibt das Dateiformat für genealogische Datensätze (insbesondere Stammbäume). Dieses Format wurde von der “Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage” (Mormonen) entwickelt, um eine Vergleichbarkeit zwischen Anbietern zu gewährleisten. So kannst du z. B. deinen erstellten Stammbaum bei Anbieter A herunterladen, um ihn auch bei Anbieter B zu verwenden.

Haplogruppe

Die Entwicklung des Menschen kannst du dir als Baum vorstellen. Die Haplogruppen beschreiben das genetische Profil eines Menschen und sind als Äste zu verstehen. Genetisch ähnliche Menschen bzw. Menschen mit gemeinsamen Vorfahren gehören also zur gleichen Haplogruppe. Einer Haplogruppe des Y-Chromosoms gehören demnach Männer an, die einen gemeinsamen Vorfahren in väterlicher Linie haben.

Wie hat trusted DNA-Testkits getestet?

5
Anbieter im Vergleich
3
Anbieter im Praxistest
200
Stunden Aufwand

Um die besten DNA-Testportale zu finden, bei denen du auch in Deutschland einen DNA-Test durchführen kannst, habe ich für trusted 3 DNA-Tests bei den Portalen durchgeführt und die Ergebnisse miteinander verglichen. Folgende Kriterien gingen in den Vergleich der DNA-Testplattformen ein:

20 %
Vertrag & Kosten

Wie viel kostet ein DNA-Test und wie viele verschiedene Tests bietet der Anbieter an? Welche zusätzlichen Kosten kommen auf dich zu (Versandkosten, Rücksendekosten etc.)? Welche zusätzlichen Leistungen bietet der Anbieter an und handelt es sich um einmalige Kosten oder im Abonnements?

30 %
Testverfahren

Wie viele Einträge hat die jeweilige Datenbank und auf wie viele Herkunftsregionen greift der Anbieter zurück? Auf welcher Basis (yDNA, atDNA, mtDNA) wird die DNA untersucht und wie muss ich den Test durchführen? Wie genau ist der Test und wie richtig sind die Daten?

25 %
Testergebnisse

Wie lange dauert es, bis ich meine Testergebnisse habe? Wie nutzerfreundlich sind die Ergebnisse aufbereitet? Was kann ich über die Qualität der Ergebnisse aussagen? Wie genau sind die Ergebnisse, d. h. finde ich evtl. neue Verwandte?

15 %
Ahnenforschung

Welche zusätzlichen Features helfen mir bei der Ahnenforschung? Kann ich in Datenbanken und Verzeichnissen recherchieren? Wenn ja: Was für Datenbanken und Verzeichnisse gibt es? Wie funktioniert die Suchfunktion?

5 %
Stammbaum

Stellt der Anbieter eine Stammbaumsoftware zur Verfügung? Gibt es Einschränkungen (z. B. im Hinblick auf die Größe der Familie)? Kann ich Fotos hinzufügen, den Stammbaum exportieren oder einen fertigen Stammbaum (GEDCOM) importieren? Kann ich meinen Stammbaum veröffentlichen, teilen oder gemeinsam bearbeiten?

5 %
Community

Gibt es Community-Features wie ein Forum? Kann ich auf Stammbäume von anderen Mitgliedern zugreifen und wenn ja, wie? Gibt es ein automatisches Matching? Wie kann ich mit potenziell verwandten Personen in Kontakt treten?

DNA-Test FAQ

Wie läuft ein DNA-Test für zu Hause ab?

Du bekommst deinen DNA-Test vom Anbieter nach Hause geschickt. Je nach Art des Tests erhältst du entweder ein Spuckröhrchen (Ancestry, 23andMe) oder ein Stäbchen samt sicherem Behälter, mit dem du einen Wangenabstrich im Mund vornehmen musst. Beide Methoden dauern nur wenige Sekunden und unterscheiden sich nicht in ihrer Genauigkeit.

Was kann ich durch einen DNA-Test über mich und meine Herkunft erfahren?

DNA-Tests eignen sich, um eine Verwandtschaft zwischen Personen nachzuweisen. Anhand der Ergebnisse lässt sich auch die Abstammung von bestimmten Volks- oder Personengruppen ermitteln. Darüber hinaus können je nach DNA-Test Veranlagungen für Krankheiten, Allergien oder u.U. Persönlichkeitsmerkmale herausgefunden werden.

Wie genau/ungenau ist ein DNA-Test?

Die Herkunftsbestimmung erfolgt anhand verschiedener Vergleichsgruppen. Verschiedene Merkmale kommen in bestimmten Regionen häufiger vor als anderswo. Anhand dieser Merkmale wird deine Abstammung von entsprechenden Volksgruppen angegeben, in der Regel in Prozentzahlen. Hundertprozentig genau sind diese nicht, für einen groben Überblick der Wanderungsbewegungen deiner Vorfahren reicht das aber aus.

Sind DNA-Tests seriös/vertrauenswürdig?

Bekannte Anbieter wie Ancestry und MyHeritage arbeiten mit renommierten Laboren (i.d. Regel in den USA) zusammen und erläutern die Testmethodik. Die Ergebnisse sind außerdem nicht allzu genau, da der Nachweis einer direkten Abstammung anhand eines einzelnen Tests nicht möglich ist. Anbieter, die anderes versprechen, sind unseriös; insbesondere dann, wenn sie deine Daten auch verkaufen.

Auf welche Faktoren sollte ich bei einem DNA-Test achten?

Für ein aussagekräftiges Ergebnis solltest du darauf achten, wie groß die DNA-Datenbank des Anbieters ist. Je größer, desto wahrscheinlicher ist ein Treffer. Achten solltest du auch darauf, ob der Anbieter die Möglichkeit bietet, mit DNA-Matches in Kontakt zu treten und ob du deine Ahnenforschung damit anderweitig voranbringen kannst – z. B. durch die Recherche in offiziellen Dokumenten und Unterlagen. Ganz wichtig: Achte darauf, dass der Anbieter seriös ist und transparent mitteilt, wie er mit deinen Daten umgeht.

Welche anderen Möglichkeiten gibt es, mehr über meine Herkunft zu erfahren?

Neben einem DNA-Test kannst du auch mit dir bekannten Verwandten reden und anhand ihrer Aussagen einen Stammbaum erstellen. Von diesem ausgehend kannst du z. B. in (Online-)Datenbanken, Kirchen- oder Jahrbüchern weiter recherchieren. Ebenso kannst du professionelle Ahnenforscher beauftragen, die regional Expertenwissen besitzen und Vorfahren ermitteln können.

Alle verglichenen DNA-Testkits im Überblick

Ich habe zwar DNA-Tests bei 3 Anbietern durchgeführt, es gibt aber noch viele weitere Anbieter. Informationen zu den Anbietern findest du hier:

1,6
Testnote
Gut
1,3
Testnote
Sehr gut
FamilyTreeDNA
4.2
2,5
Testnote
Gut
23andMe
4.8
Living DNA
4.3

Änderungshistorie

11.06.2024
DNA-Test - Vergleich/Test

trusted hat den großen DNA-Test-Vergleich mit insgesamt 3 Anbietern durchgeführt und stellt dir die 3 besten Angebote hier übersichtlich vor. Das Ergebnis des Tests: Ancestry landet mit der Testnote 1,3 auf dem ersten Platz.

Hermann Schnitzler
trusted-Experte für Digitale-Dienste
Hermann Schnitzler
trusted-Experte für Digitale-Dienste

Hermann ist Redakteur bei trusted. Sein familiäres Umfeld kennt er zwar, gerade über die Vorfahren mütterlicherseits weiß er aber recht wenig. Daher hat er sich für trusted auf den Weg gemacht, um mithilfe von DNA-Test-Anbietern mehr über seinen familiären Hintergrund herauszufinden.

Babbel Bewertungen

4.5
918.106 Bewertungen
davon sind
918.006 Bewertungen
aus 3 anderen Quellen

Bewertungsquellen

203.579 Kunden bewerten auf iTunes durchschnittlich mit 4.6 von 5 Punkten (Stand: 07.03.2022)
203.579 Kunden bewerten auf iTunes durchschnittlich mit 4.6 von 5 Punkten (Stand: 07.03.2022)
203.579 Kunden bewerten auf iTunes durchschnittlich mit 4.6 von 5 Punkten (Stand: 07.03.2022)
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