- Versicherungsmaklerapps bieten jeder Zeit Zugriff auf alle relevanten Versicherungsdokumente, diese sind übersichtlich in einer Smartphone App sortiert.
- Die Maklerapps zeigen Einsparpotential durch den Wechsel von Versicherungen an. Damit die App Zugriff auf Ihre Versicherungsunterlagen erhält, müssen Sie ein Maklermandat unterschreiben.
- Nur bei den wenigsten Apps können Sie Ihren bisherigen Makler weiterverwenden. Die Apps sind für Sie kostenlos, die Anbieter der Apps verdienen durch Bestandsprovisionen und Provisionen bei Neuabschlüssen von Policen.
Was sind Versicherungsmaklerapps
Vorteile der Apps
Sämtliche Dokumente und Policen des Kunden sind übersichtlich dargestellt und gebündelt. Sollten die Versicherungsexperten entdecken, dass Sie mit einer anderen Versicherung den gleichen bzw. besseren Schutz zu günstigeren Konditionen erhalten, so weist die Anwendung darauf hin. Ein Wechsel ist dann ganz einfach und komfortabel innerhalb der App möglich
Versicherungsmaklerapps versprechen Ihren Alltag zu erleichtern. Papierkram und Ordner sollen damit der Vergangenheit angehören. Digital, übersichtlich dargestellt und immer griffbereit, das ist die Idee hinter den Maklerapps. Oder anders ausgedrückt, das komplexe und meist undurchsichtige Wesen der Assekuranz zu vereinfachen, für jedermann verständlich zu machen und dabei noch zu optimieren. Ein großes Versprechen und eine Idee, die ganz dem heutigem Zeitgeist entspricht. Gibt es heute doch bereits für alles ‘ne’ App.
Mit den Versicherungsmaklerapps kümmern Sie sich genau dann um Ihre Anliegen, wann Sie es wollen. Auch im Schadensfall können Sie die Meldung direkt online über die App durchführen. Eine zusätzliche Kontaktierung Ihrer Versicherung ist dann meist nicht nötig.
Die individuelle Beratung kommt, laut den Herstellern, nicht zu kurz. Haben Sie Fragen zu bestehenden Policen oder wünschen Optimierungsvorschläge, wenden Sie sich ganz einfach per Telefon oder Chat an einen der Versicherungsexperten. Somit gehören langfristig angesetzte Termine mit dem Maklerder Vergangenheit an.
Unterschiede und Besonderheiten bei den Apps
Die Sache mit dem Vertrauen - Maklermandat als Stolperstein
Vertrauenssache
Die junge Branche der Versicherungsmaklerapps blickt noch nicht auf einen reichhaltigen Erfahrungsschatz zurück. Immer neue StartUps sprießen aus dem Boden. Derartigen Unternehmen vollen Zugriff auf sensible, persönliche Daten zu gewähren, ist sicherlich nicht jedermanns Sache
Natürlich stellt sich die Frage, wie Ihre Versicherungsdaten in die jeweilige App gelangen, damit diese sie übersichtlich darstellen kann. Die Antwort ist einerseits die größte Stärke der Maklerapps, andererseits auch ihre größte Schwäche und eine gewaltige Hürde für jeden neuen Benutzer. Der gängige Weg ist die Erteilung eines Maklermandats an den Hersteller der App. Das bedeutet, dass Sie dem App-Betreiber eine Vollmacht ausstellen, in Ihrem Namen Versicherungen zu kündigen und abzuschließen und all Ihre Dokumente bei den Versicherungen zur Verwaltung zu beantragen. Zwar geben die App-Anbieter an, nur in Ihrem Auftrag Änderungswünsche an den abgeschlossenen Policen auszuführen. Doch ist häufig schon die Tatsache, dass sich jemand Fremdes um ihre Anliegen kümmert, für viele Menschen ein Grund, der App keine Vollmacht zu erteilen. Dies dürfte gerade bei den Personen der Fall sein, die bereits über einen Versicherungsmakler verfügen und eine individuelle Beratung in einem Vieraugengespräch der Anonymität des Internets vorziehen.
Wer die Hürde des Vertrauens überwindet und sich auf die Apps einlässt, wird, wie erste Nutzererfahrungen zeigen, meistens nicht enttäuscht. Zwar kann es etwas dauern, bis alle Daten in der App verfügbar sind, dann hat man als Nutzer aber tatsächlich alle relevanten Informationen immer griffbereit.
Ob Sie den Apps vertrauen, müssen Sie letztendlich selbst entscheiden. Sollten Sie eine Maklerapp testen wollen, können wir Sie allerdings beruhigen: Ihr erteiltes Mandat können Sie jederzeit widerrufen.
Eingeschränkte bzw. keine Funktionalität ohne Vollmacht
Möchte man ein Maklermandat vermeiden, so sind die Alternativen leider rar gesät. Denn bei den meisten Anwendungen ist das Maklermandat bereits Teil des Anmeldeprozesses. Verweigert man an dieser Stelle die Vollmacht ist hier bereits Endstation. Dies ist ärgerlich, da viele Apps konkrete Einblicke über die unterstützten Versicherungen meistens erst nach der Registrierung gewähren. In unserem Vergleich zeigte sich, dass nur ein Kandidat dazu in der Lage war, als reines Verwaltungswerkzeug für die Versicherungsdaten zu fungieren. Nur bei simplr ist es möglich seine Daten händisch einzupflegen und zu verwalten, ganz ohne Erteilung irgendeiner Vollmacht.
Vorhandener Makler kann meist nicht behalten werden
Bei den meisten Apps kann der eigene Makler nicht weiterverwendet werden. Erteilt man ein Maklermandat, so entbindet man seinen bisherigen Makler von seinem Verwaltungs- und Beratungsauftrag. Nur zwei der Apps aus unserem Vergleich - allesmeins und simplr - bieten die Möglichkeit an, seinen bisherigen Makler weiter zu verwenden. Dies wird durch eigene Apps für die Versicherungsmakler gewährleistet.
Sollten Sie einen Makler behalten wollen, klären Sie unbedingt vorab mit Ihrem Makler, ob er am Partnerprogramm der jeweiligen App teilnimmt.
Fortschrittlicher Konservativismus - Apps für Versicherungsmakler und Kunden
Wie im vorherigen Absatz erwähnt, ist es mit einigen Apps möglich sowohl die Vorzüge der App zu genießen und gleichzeitig die Dienste Ihres bisherigen Maklers weiter zu beziehen. Dies wird durch eine eigene App für Ihren Versicherungsmakler ermöglicht. Somit haben Sie in der App alle Ihre Versicherungsunterlagen stets griffbereit und gut sortiert dabei, können bei Fragen jedoch auf die Kompetenz Ihres vertrauten Ansprechpartners zurückgreifen. Dies ist bei Bedarf auch über eine integrierte Chatfunktion möglich. Anbieter, die diese Möglichkeit bieten, versuchen damit die größte Schwäche der Versicherungsmaklerapps zu umgehen. Denn die Beratung über die App erfolgt so nicht mehr durch “den großen Unbekannten”, sondern durch den persönlich bekannten Makler. Damit wird der Versuch unternommen, die Vorzüge aus beiden Bereichen zu kombinieren. Die Hürde des Maklermandats wird auf diese Weise bedeutend kleiner.
Für wen sich ein Versicherungsmanager eignet
Für wen eignet sich also ein Versicherungsmanager, wie die Maklerapps auch genannt werden? Ob eine Versicherungsmaklerapp für Sie in Frage kommt, können Sie letztlich nur für sich beantworten. Generell hängt dies jedoch von einigen Faktoren ab.
- Haben Sie Freude an Innovationen und neuen Ideen?
- Sind Sie dafür auch bereit einer, noch relativ jungen, Branche das nötige Vertrauen entgegen zu bringen?
- Und möchten Sie zusätzlich, Ihre wichtigsten Unterlagen stets griffbereit und gut sortiert in der Hosentasche dabei haben?
Wenn Sie diese Fragen mit einem “ja” beantworten, sollten Sie sich die Versicherungsmaklerapps einmal etwas genauer anschauen. Von Vorteil ist, wenn Sie noch nicht über einen Versicherungsmakler verfügen, da Sie die Apps dann ohne große Umstellung und ohne jemanden vor den Kopf zu stoßen, testen können. Das Maklermandat können Sie den jeweiligen Unternehmen darüberhinaus jeder Zeit wieder entziehen. Wollen Sie dagegen die Vorzüge der Apps mit denen Ihres vertrauten Maklers kombinieren, greifen Sie zu einer App, bei der Sie Ihren Makler behalten können. Die Zukunft wird zeigen, ob sich Versicherungsmaklerapps durchsetzen und dann, eventuell auch für Sie, eine Alternative zu herkömmlichen Versicherungsmaklern darstellen können.
Sind die Apps wirklich kostenlos? - Verdienstquellen der Apphersteller
Der Download und die Nutzung der Apps sind tatsächlich frei von jeglichen Kosten. Allerdings sollten Sie sich als Nutzer durchaus bewusst sein, das die hinter den Apps stehenden Unternehmen unter Umständen nicht komplett frei von Eigeninteressen sind. Natürlich wollen und müssen auch sie Geld verdienen.
Profit schlagen die Anbieter nicht durch eine Vergütung für den Download oder die Nutzung der Apps für Versicherungsmakler, sondern durch Bestandsprovisionen und Provisionen bei Neuabschlüssen.
Indem Sie die Vertreiber der App mit Ihrer Unterschrift zu Ihrem Versicherungsmakler bestimmen, stehen diesen die Provisionen zu. Und Provisionen fallen nicht nur bei Neuabschlüssen von Versicherungen an, sondern werden Ihrem Makler auch für die Pflege bestehender Verträge und der Beratung des Kunden ausgezahlt (Bestandsprovisionen). Es muss also festgehalten werden, dass die Unternehmen hinter den Apps selbstverständlich gewinnorientiert handeln..
Der Markt um Verischerungsmakler Apps
Im Folgenden haben wir die gängigsten verfügbaren Versicherungsmakler Apps für Sie aufgeführt.
- allesmeins
- asuro
- Clark
- Friendsurance App
- GetSafe
- Knip
- simplr
Fazit
Mit den Versicherungsmaklerapps versuchen junge StartUps, sogenannte Fintechs, den Versicherungsmarkt zu revolutionienren. Das Versicherungswesen soll einfacher und für jedermann verständlich werden. Die Apps helfen dabei, indem Sie dem Kunden alle seine Versicherungen übersichtlich strukturiert anzeigen und Sparmöglichkeiten offenlegen. Zudem entledigt sich der Kunde des lästigen Papierkrams und hat seine wichtigsten Dokumente immer dabei.
Leider haben die Apps aber auch eine Kehrseite. Damit die Unterlagen überhaupt in die Apps gelangen ist vielfach ein Maklermandat zwingend notwendig. Damit erteilen Sie dem Unternehmen hinter der jeweiligen App eine Vollmacht, damit Ihre Unterlagen bei der Versicherung beantragt und dann verwaltet werden dürfen. Zu beachten ist hierbei, dass Sie - sollten Sie bereits einen Versicherungsmakler beschäftigen - diesen von seinen Aufgaben entbinden. Ihr neuer Makler ist jetzt Ihre App bzw. die Personen dahinter! Kritisch ist außerdemdass Sie bei den meisten Apps sehr sensible und persönliche Daten mit angeben müssen. Unter dem Strich bleibt festzuhalten, dass die Apps für Versicherungsmakler sicherlich gute und innovative Funktionen mitbringen und Ihnen helfen können Geld zu sparen. Nutzer die jedoch auf eine persönliche Beratung ihres vertrauten Maklers nicht verzichten möchten, sollten auch lieber bei diesem bleiben.