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Deutschland, deine Gründer - Der trusted Gründungscheck 2018

Die Anzahl der Neugründungen in Deutschland ging von 2016 auf 2017 leicht zurück. Nur wenige der 20 größten deutschen Städte konnten ein Plus verzeichnen, beispielsweise Berlin und Hamburg. Die Gründe dafür erfahren Sie hier. trusted wirft einen Blick auf die aktuelle Gründungssituation in Deutschland, vergleicht die Kosten für Neugründungen in den einzelnen Städten und geht der Frage nach, welchen Einfluss der Beschäftigungsgrad auf potentielle Gründer hat.

Berlin, Stadt der Gründer: Die Hauptstadt ist für Gewerbeanmeldungen am attraktivsten

Die Kosten für eine Gewerbegründung sind in Deutschland von Bundesland zu Bundesland und von Stadt zu Stadt verschieden. Das liegt vor allem an den unterschiedlichen Anmeldekosten, die Gründer beim jeweiligen Gewerbeamt zu entrichten haben, sowie an den Gewerbesteuerhebesätzen, die von den Gemeinden festgelegt werden. Es stellt sich die Frage, wo das Gründen in Deutschland am günstigsten, wo am teuersten ist. trusted hat nachgeforscht:

Anmeldekosten Gewerbeamt und Gewerbesteuerhebesatz je Stadt

StadtGewerbeanmeldung Kosten min in €Gewerbeanmeldung Kosten max in €Gewerbesteuerhebesatz in %
Leipzig*1065460
Berlin**1531410
Hamburg2020470
Köln2020475
Düsseldorf2020440
Essen2020480
Duisburg2020520
Bochum2020495
Wuppertal2020490
Bielefeld2020480
Bonn2020490
Münster2020460
Dortmund***2331485
Frankfurt a. Main****25,525,5460
Dresden***3040450
Bremen3232460
Hannover***3333480
Nürnberg***4550447
München***4750490
Stuttgart52,552,5420
Durchschnitt28,5529,70468,1

Stand: April 2018; Quelle: Gewerbeämter der Städte

* “richtet sich nach dem Umfang der Gewerbeanzeige”; Gewerbeamt Leipzig
** 15,00 € (online), 26,00 € (vor Ort; Personengesellschaft), 31,00 € (vor Ort, Kapitalgesellschaft)
*** abhängig von der Gesellschaftsform; Personengesellschaft/Kapitalgesellschaft
**** zzgl. 7,50 € für die Empfangsbestätigung
Der Gewerbesteuerhebesatz

Der sogenannte Gewerbesteuerhebesatz dient zur Berechnung der Gewerbesteuerlast. Er wird jedes Jahr im kommunalen Haushalt festgelegt und daher von jeder Gemeinde selbst bestimmt. Zur Berechnung der Steuerlast wird der Hebesatz mit dem Steuermessbetrag multipliziert. Interessant: Um Steueroasen für Gewerbetreibende zu vermeiden, darf seit 2004 keine Gemeinde einen Hebesatz unter 200% ansetzen.

Es zeigt sich: Die günstigsten Städte für Gründer sind Leipzig und Berlin, wobei in Leipzig die Kosten für die Anmeldung zwischen 10 und 65 Euro liegen, je nach “Umfang der Gewerbeanzeige”, wie das Gewerbeamt mitteilt. Somit ist Leipzig sowohl die günstigste, als auch die teuerste Stadt im Vergleich. In Berlin dagegen gilt ein Fixpreis von 15 Euro für die komfortable Online-Anmeldung. Damit liegt die Hauptstadt fast 50 Prozent unter dem deutschlandweiten Durchschnitt. Auch der Gewerbesteuerhebesatz ist hier wesentlich kleiner, als im Rest der Republik.

Aber auch andere deutsche Städter sind gründerfreundlich: Mit je 20 Euro sind auch Hamburg, Köln, Düsseldorf, Essen, Bochum, Wuppertal, Bielefeld, Bonn und Münster nicht allzu teuer. Verlierer des Vergleichs - zumindest aus Gründersicht - ist Duisburg. Nicht aufgrund der hohen Anmeldekosten, sondern aufgrund des Spitzengewerbesteuerhebesatzes von 520 Prozent.

Bequeme Online-Anmeldung nur in wenigen Städten

Besonders komfortabel ist die Online-Anmeldung, die einige Städte anbieten. Hier entfällt der Gang zum Gewerbeamt komplett und teilweise ist die Online-Anmeldung sogar günstiger, als die Gründung vor Ort. So etwa in Berlin: Melden Sie online an, bezahlen Sie nur 15 Euro Gebühren - vor Ort dagegen bis zu 31 Euro. Weitere Städte mit Online-Anmeldung sind Hamburg, Frankfurt a. Main, Essen, Bremen, Dresden und Wuppertal. Das Gewerbeamt von letzterer bietet die Anmeldung per Email an.

Neugründungen insgesamt rückläufig

Vor allem Berlin und Hamburg scheinen von den niedrigen Kosten zu profitieren. Obwohl in Deutschland insgesamt rückläufig, stieg die Zahl der Neugründungen in beiden Städten im Jahr 2017 an. An Berlin dürfte aus Kostensicht vor allem der niedrige GewSt-Hebesatz für Gründer attraktiv wirken, denn: Je kleiner der Satz, umso niedriger die jährliche Gewerbesteuer.

Gewerbeanmeldungen 2016/2017 je Stadt (Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern)

StadtGewerbeanmeldungen 2016*Gewerbeanmeldungen 2017*Einwohner (Stand: 31.12.2016)
Berlin42.44344.8393.574.830
Hamburg19.79820.1051.810.438
München17.699n.a.1.464.301
Köln11.835n.a.1.075.935
Frankfurt a. Main8.308n.a.736.414
Stuttgart5.313n.a.628.032
Düsseldorf7.389n.a.613.230
Dortmund4.060n.a.585.813
Essen5.5325.446583.084
Leipzig5.7625.409571.088
Bremen4.4414.318565.719
Dresden4.6434.268547.172
Hannover4.221n.a.532.864
Nürnberg4.665n.a.511.628
Deutschland685.373676.97782,52 Mio

Stand: April 2018; Quelle: Verschiedene statistische Dienste der Städte

* ohne Automatenaufsteller und Reisegewerbe

Auf Bundesländer-Ebene können - außer Berlin und Hamburg - nur Sachsen-Anhalt und Thüringen ein leichtes Plus für sich verbuchen. In allen anderen Ländern ging die Zahl der Neugründungen im vergangenen Jahr zurück.

Gewerbeanmeldungen je Bundesland

BundeslandGewerbeanmeldungen 2016Gewerbeanmeldungen 2017
Baden-Württemberg88.46186.322
Bayern115.825115.187
Berlin42.44344.839
Brandenburg17.08017.049
Bremen4.4414.318
Hamburg19.79820.105
Hessen61.89060.253
Mecklenburg-Vorpommern10.1529.700
Niedersachsen57.24757.968
Nordrhein-Westfalen150.862147.911
Rheinland-Pfalz33.12431.658
Saarland6.7216.531
Sachsen28.17727.095
Sachsen-Anhalt11.56211.268
Schleswig-Holstein25.68325.561
Thüringen12.15411.212

Stand: April 2018; Quelle: destatis

Die Rückläufigkeit der Neugründungen betrifft vor allem klassische Wirtschaftszweige. So mussten beispielsweise das Baugewerbe mit rund 4.000, Wirtschaftliche Dienstleistungen mit rund 3.000 sowie Freiberufler mit rund 2.000 Gründungen pro Jahr die meisten Einbußen hinnehmen. Das Grundstücks- und Wohnungswesen dagegen konnte um 500 Neugründungen aufstocken.

Gewerbeanmeldungen nach Wirtschaftszweigen

WirtschaftszweigGewerbeanmeldungen 2016Gewerbeanmeldungen 2017
Baugewerbe88.71484.946
Handel; KFZ-Instandhaltung153.504152.448
Gastronomie52.61751.587
Immobilienmarkt18.11818.602
Freiberufliche Tätigkeit73.64271.729
Wirtschaftliche Dienstleistungen82.60479.054
Sonstige Dienstleistungen65.17964.528
Übrige Wirtschaftszweige150.995153.083

Stand: April 2018; Quelle: destatis

Ausschlaggebend für die rückläufigen Gründungszahlen dürfte, so eine Untersuchung der Kfw Bankengruppe, die gute Verfassung des deutschen Arbeitsmarktes sein. Der hohe Beschäftigungsgrad sowie die niedrige Erwerbslosenquote halten demnach potentielle Gründer von ihrem Vorhaben ab.

Gründe für’s Gründen

Gründen aus der Not heraus

Von einer sogenannten Notgründung spricht man, wenn die Gewerbeanmeldung in Folge einer Entlassung oder einer längeren fruchtlosen Arbeitssuche geschieht - als eine Art “letzter Ausweg” vor der Langzeitarbeitslosigkeit.

Ein weiterer Trend: Gründer werden immer jünger. Laut einer Erhebung des Deutschen Startup Monitors ging die Zahl der Gründer über 45 von 2016 auf 2017 zurück - um 3,7 Prozent - während die Zahl der Gründer unter 34 beinahe um denselben Prozentsatz anstieg. Die “jungen Wilden” treibt vor allem der Wunsch nach Selbstständigkeit und unternehmerische Freiheit. Eine Erhebung der Uni Trier identifiziert diese beiden Triebfedern mit jeweils über 60 Prozent zu den wichtigsten Gründen für eine Gewerbeanmeldung. Dagegen sinkt die Zahl der Notgründungen erfreulicherweise ab.

Gründungen nach Alter

AlterGründungen 2016 in %Gründungen 2017 in %
18 - 24 Jahre5,006,00
25 - 34 Jahre45,6048,00
35 - 44 Jahre29,7029,90
45 - 54 Jahre15,2012,00
55+ Jahre4,504,00

Stand: April 2018; Quelle: Deutscher Startup Monitor

Maximilian Reichlin
trusted-Experte für Digitale-Dienste & Software
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Max leitet die Online-Redaktion von trusted.de. Gemeinsam mit seinem Team aus Redakteur:innen und Branchenexpert:innen hat er bereits digitale Lösungen aus über 250 Kategorien getestet und verglichen. Bereits während seines Studiums der Literaturwissenschaften war er bei trusted als Werkstudent tätig; und ist nach seinem Masterabschluss ganz einfach geblieben. Seit 2018 kümmert sich der Content-Marketer ständig darum, dass alle Inhalte auf trusted.de mit Sachverstand und Liebe zum Detail erstellt werden. Dabei helfen ihm seine Erfahrung und seine Leidenschaft für Sprache und das Schreiben. Die Nützlichkeit der Inhalte für seine Leser:innen steht dabei für ihn an erster Stelle.

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