Die Einrichtung von TimeStatement kann eine Weile dauern
Mit der Benutzerführung in TimeStatement bin ich – zumindest am Anfang meines Tests – nicht so richtig warm geworden. Der Grund: TimeStatement ist kein “schlüsselfertiges” Produkt; du startest nicht die Software und kannst sofort loslegen. Stattdessen will TimeStatement erst einmal richtig eingerichtet werden, wenn es das tun soll, was du möchtest.
Wie du siehst, siehst du nichts. Natürlich nicht, denn sehr viel, was du für die tägliche Arbeit brauchen könntest, musst du in TimeStatement erst einmal einrichten bzw. einpflegen.
Screenshot: trusted.de
Quelle: timestatement.com
Das machst du entweder selbst, oder mithilfe des Supportteams in einem geführten Onboarding.
Letzteres würde ich dir in jedem Fall empfehlen, denn in TimeStatement will wirklich eine ganze Menge eingerichtet werden. So musst du nicht nur die Benutzer hinzufügen, die du im Tool haben willst, sondern jeweils auch Soll-Arbeitsstunden, Soll-Urlaubstage und für die Abwesenheitsverwaltung auch Feiertage definieren.
Zwar zeigt dir TimeStatement in den einzelnen Funktionsbereichen an, wenn irgendwo noch eine Angabe fehlt – zum Beispiel, wenn du für einen Benutzer noch kein Urlaubskontingent eingerichtet hast –, aber nicht, wo die jeweilige Einstellung zu finden ist.
Die Tooltips und Hinweise in TimeStatement sind nett gemeint; oft aber ein wenig unverständlich
Screenshot: trusted.de
Quelle: timestatement.com
Das führt teilweise zu längerem Suchen, bis alles richtig konfiguriert ist.
Prinzipiell ist das nicht unbedingt ein Negativfaktor; denn es gibt nichts daran auszusetzen, wenn eine Zeiterfassungssoftware sehr kleinteilig und individuell konfiguriert werden kann. Um individuelle Arbeitszeitmodelle abzubilden und eine saubere Abrechnung zu ermöglichen, ist das sogar ein großes Plus!
Neueinsteiger:innen sollten trotzdem wissen, worauf sie sich einlassen, und dass TimeStatement es ihnen am Anfang manchmal schwermachen kann.
Schlichtes einfaches Design mit ein paar kleineren Brüchen
Das Design von TimeStatement sieht nicht grausig und altbacken aus, hat aber auch nichts mit dem superschicken modernen Design z.B. eines Clockodo zu tun. Hier ist Reduzierung auf das Wesentliche angesagt – was für viele aber auch ein großes Plus sein kann!
An sich ist die Benutzeroberfläche von TimeStatement ansprechend und übersichtlich gestaltet
Screenshot: trusted.de
Quelle: timestatement.com
Auch die Bedienung der Software geht – in 90 % der Fälle – gut von der Hand. Die meisten täglichen Handgriffe lassen sich mithilfe von prominenten Schaltflächen, simplen Schiebereglern und per Drag-and-Drop lösen. Zeiten sind schnell eingetragen, Projekte mit allen wichtigen Daten rasch angelegt. An der Front erstmal keine Klagen.
Teilweise sind mir aber ein paar Brüche im Design aufgefallen, die mich ein wenig gestört haben. Bei TimeStatement lösen sich dröge tabellarische Übersichten mit hübscheren grafischen Übersichten (zum Beispiel im Wochenplan) ab. So entsteht ein wenig der Eindruck von Stückwerk.
Außerdem können solche Designbrüche sich auch auf die Usability auswirken. Nur ein Beispiel: Sowohl die Arbeitszeiterfassung, als auch die Projektzeiterfassung werden als Wochenübersicht dargestellt; beide sehen aber völlig unterschiedlich aus und bedienen sich auch verschieden. Arbeitszeiten kann ich nur in der einen, Projektzeiten nur in der anderen Übersicht eintragen – Arbeitszeiten per Drag-and-Drop, Projektzeiten per Eingabemaske.
Der Abwesenheitskalender dagegen ist als Monats- oder wahlweise Jahresübersicht strukturiert. Dort kann ich Abwesenheiten zwar ebenfalls per Drag-and-Drop planen; angezeigt werden sie hier aber erst, wenn ich sie auch im Wochenplaner übernommen habe.
Das ist alles ein bisschen durcheinander. Nach meinem Empfinden hätte nichts dagegen gesprochen, einen zentralen Kalender zu bauen, in dem mein Team alle Arten von Zeiten eintragen kann, ob nun reine Arbeits- oder spezifische Projektzeiten. Anstatt die Zeiterfassung auf insgesamt drei völlig verschiedene Reiter aufzuteilen.
Aber daran gewöhnt man sich eigentlich.
Deutsche Kund:innen müssen sich in TimeStatement ggf. erstmal an die ungewohnten schweizerischen Begriffe wie “Absenz” (statt “Abwesenheit”), “Ferien” (statt “Urlaub”) oder “Fakturierung” (statt “Abrechnung”) gewöhnen.
Reinfuchsen dringend empfohlen!
Ich will auch nicht zu kritisch sein; denn wie gesagt, im Großen und Ganzen passt die Usability. Insgesamt kommst du mit ein bisschen Reinfuchsen gut in TimeStatement zurecht, wenn du die Einarbeitungszeit und den Pflegeaufwand nicht unterschätzt.
Teilnote: 1,7 (gut).