Wichtig ist, dass Sie sich vor der Wahl des Tools überlegen, wie Ihr zukünftiges Shopsystem aussehen und funktionieren soll. Stellen Sie sich eine Funktionsliste zusammen und gleichen Sie diese mit den Angeboten der Anbieter ab. Hierbei gilt, dass nicht die größte Lösung auch die beste sein muss. Je deckungsgleicher die Funktionalitäten der Shop-Systeme und Ihre Anforderungen sind, desto besser fällt in den meisten Fällen das Preis-Leistungs-Verhältnis aus.
Die Wahl des richtigen Shop-Systems kann eine einschüchternde Angelegenheit sein. Allerdings erleichtern Sie sich den Prozess, indem Sie sich vorab grundlegende Funktionsbereiche der Shops ansehen und diese mit Ihrem Bedarf abgleichen. Wie das konkret aussieht, hat Ihnen trusted hier in ein paar Beispielen zusammengefasst:
Die Art und Anzahl zu verkaufender Produkte
Eines der wichtigsten Kriterien ist die Artikelanzahl. Ist diese zu klein, haben nicht alle Ihrer Produkte im jeweiligen Onlineshop Platz. Auch wichtig: die Varianten. Möchten Sie beispielsweise das gleiche T-Shirt in unterschiedlichen Farben anbieten, kann es sinnvoller sein, diese als Optionen für einen Artikel anzulegen statt als 5 verschiedene Einzelartikel. Beachten Sie, dass diese Limits nicht nur von Tool zu Tool, sondern auch zwischen den Tarifen variieren können. So beispielsweise bei Lightspeed.
Beachten Sie, dass die Anzahl der maximalen Artikel teils von Tarif zu Tarif variieren
Screenshot: trusted.de
Quelle: lightspeedhq.de
Ein weiterer Punkt ist die Art Ihrer Artikel. Stellen Sie sicher, dass Ihr gewähltes System den Verkauf Ihrer Waren auch zulässt. Sollten Sie zum Beispiel digitale Kunst, Musik oder andere virtuelle Güter vertreiben, sollte der Shop entsprechend dafür aufgestellt sein. Gleiches gilt für Dienstleistungen. Eine weitere Hürde sind Verbote vonseiten des Anbieters. Stellen Sie vorab sicher, dass Ihre Artikel den Richtlinien des Herstellers entsprechen. Fragliche Waren sind bei Wix eCommerce beispielsweise bestimmte Erotik-Artikel oder Kryptowährung.
Stellen Sie sicher, dass Ihre angebotenen Waren nicht gegen die AGB des Anbieters verstoßen
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Quelle: de.wix.com
Die Einhaltung der DSGVO / des Datenschutzes
Gerade als Shopbetreiber:in aus Deutschland beziehungsweise der EU ist die Einhaltung des Datenschutzes äußerst wichtig. Achten Sie also bei der Auswahl Ihres Anbieters auf DSGVO-Konformität und Möglichkeiten, Verarbeitungsverträge zu schließen. Weitere wichtige Punkte sind beispielsweise die Verschlüsselung des Datenverkehrs per SSL, eine Sicherung der Kreditkartenzahlungen per PCI-DSS so wie bei IONOS Online-Shop oder GoBD-konforme Kassensysteme wie sie VersaCommerce anbietet.
Schützen Sie Ihren Shop und Ihre Kund:innen mit passenden Sicherheitssystemen
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Quelle: versacommerce.de
Angebundene Online-Bezahlsysteme
Apropos Kassensysteme: Auch die angebotenen Bezahlmethoden spielen bei der Wahl Ihres Stores eine Rolle. Ihr gewünschter Shop sollte am besten so wie 1blu Shop ein paar Zahlungsarten bieten. Zum einen, damit Sie Ihre präferierten Zahlungsdienste anbinden können. Zum anderen wirkt ein Online-Shop auf Ihre Kund:innen gleich attraktiver, wenn diese nicht auf eine bestimmte Zahlungsmethode festgelegt sind. Das kann nämlich Kaufabbrüche nach sich ziehen.
Stellen Sie Ihren Usern eine Reihe von Zahlungsanbietern zur Verfügung
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Quelle: 1blu.de
Mögliche Zusatz- und Special Features
Je nach Branche, Workflow und Aufstellung benötigen Sie eventuell zusätzliche Tools. Diese machen bei vielen Anbietern die größten Unterschiede zwischen deren Shop-Angeboten aus.
Die integrierte Rechnungsstellung
In den meisten Tools finden Sie eine bereits integrierte Rechnungsfunktion. Diese generiert und versendet Rechnungen automatisch an Ihre Kund:innen. Sie müssen lediglich Grundinformationen wie die Adresse Ihres Unternehmens oder Ihre Steuernummer eintragen. Allerdings sind die Rechnungen in manchen Fällen recht simpel gestaltet. IONOS bildet hier eine Ausnahme. Möchten Sie etwas Schickeres, kann sich die Integration eines eigenen Rechnungsprogramms lohnen.
Generieren Sie automatisch Rechnungen, anstatt diese einzutippen
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Quelle: ionos.de
SEO und (E-Mail-)Marketing
Ein wichtiger Baustein für den Erfolg Ihres Unternehmens ist das Marketing. Dementsprechend sollten Sie an dieser Front gut aufgestellt sein. Nutzen Sie beispielsweise die Editoren von GoDaddy für professionelle Kampagnen und Social-Media Posts, um Aufmerksamkeit auf Ihren Shop zu lenken. Sobald Sie einen größeren Kundenstamm gewonnen haben, versenden Sie beispielsweise per App oder Integration Newsletter via MailChimp, CleverReach und Co. Die Möglichkeiten lassen sich per Apps noch erweitern.
Schöpfen Sie die Marketing-Optionen Ihres Shops aus
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Quelle: de.wix.com
Auch die Suchmaschinen tragen einen nicht unerheblichen Teil zu Ihrem Erfolg bei. Machen Sie also gern Gebrauch von den SEO-Tools, die in vielen Programmen vorinstalliert sind. Das gilt beispielsweise für Shopify mit seinen SEO-Anpassungen für einzelne Produkte oder GoDaddy mit einem kompletten SEO-Analyse-Fragebogen. In den Statistiken, die Sie in fast jedem Dashboard finden, werten Sie den Erfolg Ihrer Bemühungen aus.
Über die Statistiken messen Sie den Erfolg Ihrer Kampagnen
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Quelle: shopify.de
Eine angebundene Warenwirtschaft
Gerade wenn Sie einen großen Shop mit vielen Bestellungen und Warensendungen betreiben, wird es schnell unübersichtlich. Hier lohnt sich die Anbindung eines Warenwirtschaftssystems, das diese Prozesse für Sie teils automatisiert. So werden Rechnungen, Lieferscheine und Versandmarken automatisch erstellt. Ein Beispiel wäre Plentymarkets, das Warenwirtschaft und Shop in sich vereint. Größere Lösungen, die die komplette Ressourcenplanung des Unternehmens berücksichtigen, nennen sich dann ERP.
Kombinieren Sie Ihren Online-Shop mit einem Warenwirtschaftssystem für mehr Übersicht
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Quelle: plentymarkets.com
CRM/Kunden- und Kontaktmanagement
Haben Sie Kund:innen für sich gewinnen können, geht es um die langfristige Kundenbindung. Die lässt sich am besten aufrecht erhalten, indem Sie mit Ihren Käufer:innen in Kontakt bleiben. Für die Umsetzung dieser Aufgabe bieten Ihnen viele Systeme wie Wix eCommerce, VersaCommerce und Co. ein eigenes CRM zur Verwaltung der Kontaktdaten. Nutzen Sie diese, um Kampagnen, Infomaterial oder Rabatt-Gutscheine an Ihre User zu senden und diese so dauerhaft an Ihr Unternehmen zu binden.
Managen Sie Ihre Kundendaten in Ihrem integrierten CRM
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Quelle: lightspeedhq.de
Schnittstellen
Auch Schnittstellen zu weiteren Programmen können ein wichtiges Kriterium bei der Wahl Ihres bevorzugten Systems sein. Sie bestimmen nämlich, wie sehr sich ihr System erweitern lässt oder wie gut es sich in Ihre bestehende IT-Infrastruktur einfügen lässt. Welche Shop-Software mit welchen nennenswerten Schnittstellen ausgestattet ist, hat trusted für Sie im Test zur besten Online-Shop-Software zusammengefasst.
Ihre Online-Shop Checkliste
Nun da Sie sich mit den Begrifflichkeiten auseinandergesetzt haben, geht es um die konkrete Wahl Ihres Tools. Um eine informierte Wahl zu treffen, empfiehlt es sich, vorab eine Checkliste für Ihre Anforderungen zu erstellen. Diese dient Ihnen bei Ihren Recherchen als roter Faden, um die Übersicht bei den vielen Angeboten und Features zu behalten. Stellen Sie sich für die Erstellung der Checkliste wichtige Fragen wie beispielsweise folgende:
Welches Wissensniveau besitzen Sie im Umgang mit Online-Shops?
- Haben Sie einen Webmaster / Angestellte mit Fachkenntnis zur Seite?
- Möchten Sie die Software selbst hosten?
- Sind HTML-Anpassungen möglich?
- Wie schnell muss die Einarbeitung abgeschlossen sein?
Welches Budget wollen Sie für die Lösung investieren?
- Haben Sie bereits die passende Hardware oder müssen Sie diese kaufen?
- Möchten Sie die Lizenz für die Software kaufen oder mieten?
- Können Sie sich die eventuell anfallenden Transaktionsgebühren leisten?
Was und wie viel bieten Sie an?
- Folgt Ihr Shop dem B2C- oder dem B2B-Ansatz?
- Wie viele Artikel muss Ihr Shop fassen?
- Verwenden Sie Dropshipping?
- Sind Ihre Waren materiell?
- Sind Ihre Waren digital?
- Sind Ihre Waren Dienstleistungen?
Wo wird Ihr Angebot verfügbar sein?
- Benötigen Sie Mehrsprachigkeit?
- Möchten Sie unterschiedliche Währungen angeben?
- Müssen Sie regional passende Rechnungen ausstellen?
- Stehen passende Versandoptionen zur Verfügung?
Welche Tools benötigen Sie auf jeden Fall?
- Brauchen Sie eine Rechnungserstellung?
- Brauchen Sie ein Mailingsystem für Newsletter und Co.?
- Benötigen Sie Statistiken und Reporting-Tools?
- Welche Marketing- /Social-Media-Kanäle wollen Sie anbinden?
Welche Schnittstellen sind für Sie relevant?
- Welche Marktplätze wollen Sie anbinden?
- Können Sie Teile Ihrer bestehenden IT-Landschaft integrieren?
- Wollen Sie ein Kassensystem anbinden?
Je nach Branche und Workflow werden noch weitere oder andere Punkte für Sie relevant. Ergänzen Sie die Checkliste daher ruhig mit eigenen Punkten. Ein weiterer Tipp: Sortieren Sie die Punkte der Liste nach Wichtigkeit. Haben Sie Ihre Features nach “Unbedingt notwendig” und “Nice-to-have” aufgeteilt, sind Sie weniger versucht, sich für ein System zu entscheiden, das größer (und damit eventuell teurer) ausfällt als notwendig.